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Fürstlich-Fürstenbergische Sammlungen <Donaueschingen> [Hrsg.]; Feurstein, Heinrich [Bearb.]
Verzeichnis der Gemälde — Donaueschingen, [1934]

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https://doi.org/10.11588/diglit.25277#0076
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Die Außenseiten. Beide Flügel bilden bei ge-
schlossenem Altar ein zusammenhängendes ÖL-
BERGBILD, meist in kühleren und dunkleren
Farben ohne Gold. Die reich- und feingegliederte
Landschaft wird von tiefem, frischem Saftgrün
(Bäume und Rasen) und von Braungelb (Boden,
Brücke und Felsen) beherrscht. Stufung und
Zeichnungdes einzelnen ist außerordentlich. Auf
der linken Hälfte, wo der graublaugewandete
Christus mit erhobenen Händen kniet und laut
aufzuschreien scheint, überwiegen zur Stimm-
ungseinheit die stumpfen, kalten Farben (Gewän-
der, Wolken, Himmel). Dagegen tritt eine gelbe
bis rotgelbe Himmelsöffnung, in der ein Trosten-
gel erscheint, in wirksamsten Kontrast. Diese
auffällig lichte obere Helligkeitsecke wird unten
am Boden durch das Hellgrau im Gewände des
Johannes ausgeglichen und auch auf dem rech-
ten Flügel durch bildgesetzliche Helligkeitspunk-
te am Himmel wie unten im Gewände des Pe-
trus gehalten. Vollharmonie von Tiefrot und
Tiefblau wirkt im malerisch weißgehöhten Pe-
trusgewande (mit blaugrauem Schulterkleid),
Rot und Blau mit Braungelb sind auch die Ge-
wandfarben der Rotte, Judas ist gelbgewandet.
Blick auf die Stadt Jerusalem.

Nach Dürers Kupferstichpassion (B 4). Auf dem rechten
Flügel links unten ist an der hellblauen Felswand in braunem
Bisterton mit der Feder aufgetragen das 4 mm hohe Meister-
zeichen Jörg zu lesen.

Zwei Stellflügel: CRISTI ABSCHIED VON
SEINER MUTTER, die vor ihm schmerzvoll
in die Knie gesunken ist. Hinter ihr stehen zwei
andere heilige Frauen mit dem Ausdruck tiefer
Ergriffenheit. Im Mittelgründe steigt ein hohes
Renaissancegebäude empor, an dessen Mauer
entlang die Apostel paarweise in die Ferne zie-
hen. Aus der Türe rechts tritt als letzter Johannes,
 
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