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Vom Torso Rumpf mit Halsansatz erh., vorne etwa bis in Hüfthöhe, an der Rs. etwas tie-
fer herabreichend. Verbrochen Zeige- und Mittelfinger der r. Hand, Gewandfalten, Ober-
fläche der Arme z. T., Nacken, an der Rs. links unten. Dazu zwei kleinere Frge. der
Gewandpartie: 1. Gewandfrg. vom Übergang Kittel-Hosen?, großteils verbrochen,
Gewandfalten verbrochen, Mörtelspuren (Taf. 128 c). 2. Gewandfrg. vom Mantel?, mit
Ansatz der Rs., großteils verbrochen, auch Falten (Taf. 128 d).
Im 1. unteren Teil der Torso-Rs. (Taf. 127 b) zwei Dübellöcher, oben ein kleines quadra-
tisches (H 0,035 m. B 0,035 m. T 0,05 m), unten ein schmales langes (H 0,04 m.
B 0,125 m. T 0,08 m). Rs. sehr unregelmäßig bearbeitet, nur im unteren Teil angedeutete
Spannfalten, sonst Spitzmeißelarbeit, im oberen Teil grobe.
Severisch
J. Keil, ÖJh 27, 1932, Beibl. 30.38 ff. Nr. 5 Abb. 21. — A. C. Levi, Barbarians on Roman
Imperial Coins and Sculpture (1952) 15 Anm. 5. — Alzinger, RE 1614. — Manderscheid
93 Nr. 205 Taf. 30. — D. Pinkerneil, Studien zu den trajanischen Dakerdarstellungen
(1983) 166 f.203.240.317 Nr. 46. — R. Schneider, Bunte Barbaren (1986) 129 mit Anm.
926.165 mit Anm. 1230 Taf. 36.
Von dieser zweiten Barbarenstatue der Palästra des Ostgymnasiums, deren genauer
Fundort bekannt ist, haben sich nur mehr der Rumpf mit den im Trauergestus angeord-
neten Armen und Bartspuren am Halsansatz sowie zwei Gewandfragmente erhalten. Die
bauschigen Ärmel des Kittels werden hier am rechten Arm sichtbar, wobei aber auch die
Unterarme nach der Faltenangabe und dem Saum an den Handgelenken bedeckt waren.
Ein Bausch des hier vor dem Leib hochgezogenen — und dadurch die Gürtung sichtbar-
machenden — Mantels wird vom quer über den Leib gelegten linken Unterarm niederge-
drückt; der Mantel fällt dann vom Ellbogen seitlich herab. Die rechte Hand faßt an den
Mantelkragen1. An der vor allem mit dem Spitzmeißel bearbeiteten Rückseite sind nur
im unteren Teil Falten angedeutet; im linken unteren Teil sitzen zwei Dübellöcher.
Ist das ephesische Statuenpaar in ähnlicher Haltung wiedergegeben, so verläuft
jedoch die Mantelführung vor dem Leib und am linken Arm unterschiedlich; vor allem
aber ist die Faltengebung an unserem — auch weniger verwitterten und beschädigten —
Torso viel rundlicher und plastischer als an seinem Pendant2. Doch finden sich an beiden
Statuen die charakteristischen kleinen, V-förmig eingedrückten Faltentäler. Derartige
Differenzen bei Paaren von Barbarenstatuen sind jedoch nichts Ungewöhnliches3.
1 Zu Aktion und Gewandanordnung D. Pinkerneil, Studien zu den trajanischen Dakerdarstellungen
(1983) 166.
2 Pinkerneil a. 0. 166 f.
3 Pinkerneil a. 0. 167.
 
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