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Bauteile des Bogens und des Bogengeschosses

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waren aber zweifellos an der reicher dekorierten Nordseite des Torbaues, der Schauseite
an der ,Marmorstraße4 angebracht. Damit ist die Lage des Steines HT 17 als östlicher
Bogenanfänger festgelegt. Der Keilstein HT 20, der durch das kleine angearbeitete Stück
des Bogenzwickels als Nachbarstein des Schlußsteines ausgewiesen ist, gehört folglich
mit der erhaltenen faszienlosen Stirnseite an die Nordseite und lag westlich des Schluß-
steines.

B Zwickelsteine.

1 Beschreibung. Drei Blöcke sind durch ihre konkav gewölbte Unterseite als Steine
der Bogenzwickel gekennzeichnet. Sie haben eine glatte Sichtseite, die oben mit einem
kleinen Profil aus einer Leiste und einem Rundstab abschließt. Alle seitlichen Stoßflächen
sind mit Anathyrose gearbeitet; die oberen, unteren und auch die konkaven Auflager sind
sorgfältig geglättet. Die Rückseiten der Blöcke sind grob bossiert. Sie differieren sowohl
in der Tiefe als auch in der Länge und Höhe beträchtlich.
Der Stein HT 19 (Taf. 27, Abb. 55; Kat. J 1) ist 72 cm lang und 38 cm tief, die linke
Stoßfläche ist 19 cm, die rechte 53 cm hoch. Ähnliche Abmessungen hat der Block HT 26
(Taf. 27, Abb. 56, 57; Kat. J 2); er ist 80 cm lang und 47,3 cm tief, seine linke Stoßfläche ist
50 cm hoch erhalten, die rechte mißt 21 cm. Der Block HT 97 (Taf. 26, Abb. 58; Kat. J 3)
hingegen ist 104,5 cm lang und 51 cm tief; seine linke Stoßfläche ist 126 cm hoch, die
rechte 60 cm. Die Sichtseite trägt einen Kreis mit einer weiteren, ursprünglich vier-
zeiligen byzantinischen Inschrift Nr. 4 und einem Kreuz darunter (s. u. S. 74. 128). Der
obere Teil des Blockes und der Inschrift sind stark abgerieben, auch das kleine Kopfprofil
ist abgeschlagen.

Taf. 27, Abb. 55
Taf. 27,
Abb. 56, 57;
Taf. 26, Abb. 58

2 Lagebestimmung. Die drei Blöcke der Bogenzwickel sind nur 38 cm, 47,3 cm und
51 cm tief. Selbst zwei mit ihren Rückseiten aneinanderstoßende Blöcke ergeben noch
nicht die Tiefe der Bogenwand, die etwa 120 cm beträgt. Da außerdem keiner der drei
Blöcke Klammerlöcher zur Rückseite hin aufweist, dürften die an den Bogen angrenzen-
den Zwickelwände aus zwei Schalen bestanden haben. Sie begrenzten einen Zwischen-
raum, der sich als Ausnehmung bis in die Keilsteine fortsetzte. Da keinerlei Reste einer
Verfüllung, beispielsweise mit opus caementitium, vorhanden sind, ist zu vermuten,
daß der Zwischenraum hohl war.
Die Blöcke HT 97 und HT 26 sind annähernd gleich tief, auch die Höhe der seitlichen
Stoßflächen könnte aneinanderpassen. Da jedoch die seitlichen Klammerlöcher der
Steine nicht übereinstimmen, müssen sie von verschiedenen Seiten der Fassade stam-
men. Der Block HT 97 mit der byzantinischen Inschrift dürfte wohl gleichfalls zu der der
,Marmorstraße4 zugewandten Nordfassade gehören, HT 26 wäre dann der Südseite zuzu-
weisen. Der Block HT 19 dürfte westlich des Keilsteines HT 20 an der Nordfassade ver-
baut gewesen sein. Höhe und Tiefe des Blockes passen gut. Leider ist im oberen Auflager
des Keilsteines HT 20 das Klammerloch verloren, sodaß die Zusammengehörigkeit nicht
bewiesen werden kann.

C Pfeiler.
1 Beschreibung. Außer den Bogensteinen und den Blöcken der Bogenzwickel blieb der
Pfeiler HT 18 (Kat. H 1) aus diesem Geschoß erhalten. Der Stein HT 18 (Taf. 28, Abb. 59— Taf. 28,
62) wurde aus vier Fragmenten zu einer Höhe von 239 cm wieder zusammengesetzt. Er ist Abb 59-62
96 cm tief, unten 53 cm breit und verjüngt sich nach oben auf 49 cm. Drei Seiten sind sorg-
fältig geglättet, also auf Sicht gearbeitet. An zwei der Sichtseiten ist das kleine Abschluß-
 
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