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Baubeschreibung und Rekonstruktion

Taf. 45,
Abb. 99. 100;
Taf. 46-48,
Abb. 101. 102

Taf. 44

Taf. 49, Abb. 103

Taf. 49

direkt über dem weitausladenden Gesims verbaut war, kaum zu sehen war. Andererseits
weisen die vereinfachten Formen auf eine Entstehung in der Spätantike hin; das Stück
könnte im Rahmen der Reparatur, für die es zahlreiche Anzeichen gibt (vgl. u. S. 12lflf.),
verbaut worden sein.
2 Bestimmung der Lage. Infolge der Aushöhlung hatte der Sockel keine Verdübelung
nach unten. Dementsprechend weisen auch die oberen Auflager der Gesimsblöcke HT
106 und HT 96 keine Dübellöcher auf. Diese beiden Auflager waren allerdings für nur
etwa 55 cm lange Sockel hergerichtet, der Sockel HT 44 mit 60 cm Länge kann demnach
nicht auf ihnen versetzt gewesen sein. Die Gesimsblöcke HT 106 und HT 96 gehören zu
den vier mittleren Säulenstellungen; der etwas längere Sockel HT 44 dürfte dann wohl in
eine der beiden Außenachsen I oder IV gehören.
B Stützen.
1 Halbsäulenpfeiler.
a Beschreibung. Die an der Südseite der Fassade verbauten Pfeiler mit angearbeiteter
Halbsäule sind durch ein vollständig wieder zusammengefügtes Werkstück, den Pfeiler
HT 54 (Taf. 45, Abb. 99. 100; Kat. P 1) und sechs Fragmente (Taf. 46—48, Abb. 101. 102;
Kat. P 2—P 7) belegt. Die Pfeilerfragmente teilen sich auf zwei obere, zwei untere und zwei
Mittelstücke auf. Pfeiler und Halbsäulen sind glatt und ohne Kanneluren ausgebildet. Die
Pfeiler haben kein Fußprofil; oben enden sie über dem Ablauf in einer Leiste und einem
Rundstab. Die Pfeiler sind unten 33,5 bis 34,7 cm lang und 57 bis 58 cm tief. Sie verjüngen
sich nach oben auf eine Länge von 27,5 bis 29,2 cm und eine Tiefe von 50 bis 53,5 cm. Die
Höhe des restaurierten Pfeilers beträgt 235 cm. Im oberen und unteren Auflager der
Pfeiler ist je ein Dübelloch eingemeißelt.
b Lagebestimmung. Ausgangspunkt für die Plazierung der Pfeiler sind die Dübel-
löcher des unteren Auflagers und die differierende Länge der Pfeiler. Dübellöcher sind
nur in dem Pfeiler HT 54 und dem Fragment HT 67 erhalten. Beide korrespondieren mit
dem Dübelloch der Basis HT 44. Die Länge des Pfeilers HT 67 stimmt darüber hinaus
auch noch mit den Verwitterungslinien der Basis (s. Taf. 44) überein, sie dürften daher
zusammengehören.
2 Säulen.
a Beschreibung. Die Säulen der Nordseite der Fassade sind durch ein wiederzusam-
mengesetztes Exemplar und das Fragment eines Säulenkopfes vertreten. Die Säule
HT 48 (Taf. 49, Abb. 103; Kat. P 8) ist aus vier Bruchstücken zu ihrer vollen Höhe von
235,5 cm zusammengeklebt. Sie hat einen unteren Schaftdurchmesser von 28 cm und
einen oberen von 23 cm. Die 20 Kanneluren sind im unteren Teil auf eine Höhe von 72 cm
mit Stäben ausgelegt. Das 6 cm hohe Fußprofil ist ganz abgeschlagen, das 7,5 cm hohe
Kopfprofil besteht über dem Säulenablauf aus einer Leiste und einem Rundstab. Im
oberen und im unteren Auflager ist im Mittelpunkt je ein Dübelloch gefertigt.
Das Fragment HT 110 (Taf. 49; Kat. P 9) ist ein Säulenkopf mit einem oberen Schaft-
clurchmesser von 26 cm. Kanneluren und Kopfprofil entsprechen der Säule HT 48. Das
Fragment ist in 31 cm Höhe gebrochen, im oberen Auflager ist ein zentrales Dübelloch
eingearbeitet.
b Lagebestimmung. Aufgrund des Dübelloches im unteren Auflager könnte die Säule
HT 48 auf Basis HT 44 verbaut gewesen sein. Da aber offensichtlich so wie im Unter-
geschoß alle Säulen zentrale Dübellöcher sowohl im unteren als auch im oberen Auflager
 
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