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Gasser, Anna; Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Die korinthische und attische Importkeramik vom Artemision in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 12,1: Wien: Schindler, 1990

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https://doi.org/10.11588/diglit.52074#0070
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VIII. Skyphoi und andere offene Gefäße

' K277. Zwei Bpdenfragmente und ein'Wandfragment
eines Skyphos (?) 77/K7+K8+K6, Tafel 5;33
Aufbewahrungsort: Selcuk, Grabungshaus.
Ton: Korinthisch.
Firnis: Mattschwarz, olivbraun.
a. H: 1,8cm; 3,2cm x 6,3cm.
b. H: 1,8cm; 3,5cm x 4,4cm.
c. H: 3,7cm; B: 6,7cm.
Dm (des Standrings): 7,6cm.
Innen gefirnißt Die Außenseite des Bodens und
Standrings sowie die unteren Teile der Wand eben-
falls gefirnißt, die Unterseite des Standrings ton-
grundig. Die gefirnißte Zone der Wand wird von
zwei umlaufenden Linien (oder einem schlecht er-
haltenen Band) begrenzt, darüber tongrundig belas-
sen.
Fundort: SO-Ecke des „Hekatompedos“ neben der
O-Kante, in Niveau -0,48m bereits unter dem Fun-
dament gelegen; O-Profil (30,80m östlich AOK),
nördlich von lfm.4 südlich ASK, Reinigungsfunde;
Funde südlich des Kalmergelfundamcnts, Niveauan-
gabe fehlt im Grabungstagebuch.
Vermutlich Skyphos, da der für Kotylen typische
Strahlenkranz über dem Standring fehlt. Vgl. dazu
z.B. Cor VII,2 B, Anl82, Anl76 und Anl64
(Tff.68f.) und Seite 81. Das Profil des Standrings ist
etwa zu vergleichen mit Cor VH,1, Nrr.278, 286 und
287, Tf.36, Abb.23, 26 und 27.
Vermutlich reiferes Frühkorinthisch, letztes Viertel
des 7. Ihs. v. Chr.
K278. Wandfragment eines Skyphos (?) 73/K46
Aufbewahrungsort: Selcuk, Grabungshaus.
Ton: Korinthisch, relativ dunkel.
Firnis: Schwarz, außen bräunlich.
H: 3,4cm; B: 2,4cm.
Innen schwarz, außen braun gefirnißt.
Fundort; O-Profil (18,30m östlich AOK), Abhub bis
-0,37m, Ifm. 2-3 südlich ASK.
Keine genauere Zuordnung oder Datierung möglich!
K279. Wandfragment eines flachen offenen Gefäßes
72/K56, Tafel 31
Aufbewahrungsort: Sel<juk, Grabungshaus.
Ton: Korinthisch.
Firnis: Schwarzbraun.
H: 3,1cm; B: 2,4cm.
Unten gefirnißte Zone oder Band, darüber ungeritzte
Klecksrosette und vier Firnispunkte; links davon
Strich und eventuell weiterer Punkt, darüber dünne
Linie, darüber möglicherweise einst weitere gefir-
nißte Zone.
Fundort; N-Profil (3,5m nördlich ASK), Abhub bis
-0,70m auf der ganzen Länge.
Keine Ritzungen; möglicherweise im Silhoucttestil
dekoriert (ein wohl späteres Beispiel für diese Deko-
rationsart; Perachora II, 270, Nr.2594, Tf.67).
Keine genauere Zuordnung oder Datierung möglich!

K280. Fragment einer Phiale 73/K53, Tafel 34
Aufbewahrungsort: Selfuk, Grabungshaus.
Ton: Korinthisch, gegen blaßorange.
Firnis: Rotbraun, stark abgerieben.
H: 4,5cm; Dm: 15cm.
An der Innenseite zahlreiche konzentrische Kreisli-
nien auf und um den Omphalos, danach Tierfries:
Nach links schreitende Raubkatze; der Kopf fehlt,
der erhobene Schwanz schneidet die Linien um den
Omphalos. Die Proportionen sind langgezogen, die
Innenzeichnung ist flüchtig, als Füllomament dienen
achtstrahlige Klecksrosetten und größere mit paral-
lelen Kurvenlinien geritzte Kleckse, sowie kleinere
Kleckse und Punkte. Die Grundlinie des Frieses bil-
den unter dem Gefäßrand zwei (oder mehr) umlau-
fende Linien. An der Außenseite je ein Paar umlau-
fender Kreislinien um den Omphalos, in der Mitte
der Wand und gegen den Rand zu.
Fundort: N-Profil (9,70m nördlich ASK), Abhub bis
-0,45m, Ifm. 9-10 östlich AOK.
Payne (NC, 312, Nrr.lOOlff.) setzt das erste Vor-
kommen der Phialen im Korinthischen nicht vor dem
Beginn des 6. Ihs. an. Unser Exemplar ist vielleicht
mit Nr.1006, ebendort, zu vergleichen. Das Reper-
toire erinnert an die Kotylenwerkstätten der frühko-
rinthischen Periode, vgl. Cor VII,2 A, Nrr.50ff„
Tf.8f. Die Ähnlichkeit zu diesen ist meiner Meinung
nach größer als zu denen der mittelkorinthischen Pe-
riode, vgl. ebendort, Nrr.108-113, Tff.l7f.
Wohl noch frühkorinthisch, gegen oder um 600
v. Chr.
K281. Wandfragment eines Exaleiptrons („Ko-
thons“) 73/K79, Tafel 32
Aufbewahrungsort: Selcuk, Grabungshaus.
Ton: Korinthisch.
Firnis: Braungrau mit lila Tönung.
H: 2,7cm; B: 2,8cm.
Innen gefirnißt; außen Band, darunter Enden von
Zungen.
Fundort: O-Profil (18,30m östlich AOK), Abhub bis
-0,45m, Ifm. 4-5 südlich ASK
Zungendekor ist in diesem Zusammenhang (über
dem Fuß) ungewöhnlich. Ein seltenes Beispiel dafür
ist ein weiteres Exaleiptron in Paris, CVA Louvre 4,
III C, Tf.22, 4,6,9; sonst sind auch bei frühkorinthi-
schen Exaleiptra Strahlen über dem Fuß die Regel.
Zwei Kotylen aus Korinth (Cor VII,1, 66, Nrr.258f.,
Tf.35), die ebenfalls Zungen statt Strahlen über dem
Fuß aufweisen, sind in der Art der Dekoration nicht
ähnlich.
Über Exaleiptra: I. Scheibler, Jdl 79 (1964), 72ff„
Abb.5 (mit Bibliographie).
Frühkorinthisch, letztes Viertel des 7. Jhs. v. Chr.
K281a. Wandfragment eines Exaleiptrons mit Spu-
lenhenkel 80/K259, Tafel 32

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