III. 5 Dimensionen und räumliche Organisation der kaiserzeitlichen Domus
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verlaufende Bruchsteinmauer PVS-SME-008 (Taf. 218, 2) und einzelne Hausteine der etwas
weiter nördlich rechtwinkelig dazu verlaufenden Mauer PVS-SME 009 (Taf. 219, 1) folgen dem
Orientierungssystem 9, erlauben jedoch keine Rekonstruktion einer Raumgliederung. Soweit
sichtbar, erreicht die erhaltene Oberkante der Mauern eine Höhe von zumindest 74,85 m ü. N.
und überragt damit den spätantiken Boden der Osthalle des Südperistyls um 8 m. Weiter im Osten
ragt ein Tonnengewölbe aus Hausteinen in Gussmörtel (PVS-SME 004) aus der Erde, dessen
Scheitelhöhe auf etwa 78,40 m ü. N. liegt (Taf. 219,2). Diese Höhe liegt nur knapp unterhalb des
rekonstruierten Tonnenscheitels im Apsidensaal PV-4 1 602. Der aus der Krümmung des Gewölbes
errechnete Durchmesser der Tonne beträgt etwa 5,90 m. Als Ostmauer des überwölbten Raumes
fungiert die oberirdisch sichtbare Mauer PVS-SME 003, die das Gewölbe überragt und zugleich
Teil der Bebauung der Terrasse 3 südöstlich des Apsidensaals ist. Dabei muss offenbleiben, ob
sich die Räume der Terrasse 3 nur bis zu dieser Mauer erstreckten oder sich auch westlich davon
und somit auch über dem tonnenüberwölbten Raum fortsetzten.
Abschnitte von Raumbegrenzungen, die angesichts ihrer Ausrichtung demselben Gebäude
angehören dürften, sind auch noch deutlich weiter südlich sichtbar. Die aus dem anstehenden
Felsen geschlagenen Raumbegrenzungen PVS-SME 006 und PVS-SME 044 könnten angesichts
ihrer Lage im Gelände die südöstliche Ecke des Hauptgebäudes markieren. Von Begrenzung
PVS-SME 006 liegt ein ca. 4,00 m langer Teil frei (Taf. 220, 1). Sie verläuft in Nord-Süd-
Richtung und folgt dem Orientierungssystem 9 der Domus, nach dem auch Raum PV-38 der
Hauptterrasse 1, die darüberliegende westliche Raumreihe auf Terrasse 2 und die Bebauung im
Nordwesten des Nordost-Hofes ausgerichtet sind. Die Begrenzung hat sich bis zu einer Höhe
von 79,90 m ü. N. erhalten. Damit liegt die erhaltene Oberkante auf demselben Niveau wie jene
der Mauer PVS-SME 003 auf Terrasse 3 südöstlich des Apsidensaals. Ob sich der Südteil des
Gebäudes auf mehreren unterschiedlichen Terrassen entwickelte oder durchgängig mehrstöckig
war und bis auf das Erdgeschossniveau der Hauptterrasse reichte, muss derzeit offenbleiben.
Unweit südwestlich von PVS-SME 006 bildet der Felsabschnitt PVS-SME 044 die wohl zugehö-
rige südliche Raumbegrenzung (Taf. 220,2). Ihre frei liegende Länge von lediglich knapp 1,75 m
erlaubt keine zweifelsfreie Zuordnung zu einem Orientierungssystem. Der Abstand zwischen
der Innenkante der Südmauer des Apsidensaals PV-41 und der rekonstruierten Ecke der Mauern
PVS-SME 006 und 044 beträgt knapp 57 m.
Westlich davon liegt schließlich der in Ost-West-Richtung orientierte Mauerzug PVS-SME
045 auf einer Länge von knapp 6,80 m frei (Taf. 221, 1). Sein Kombinationsmauerwerk besteht
aus groben Hausteinlagen und mehrlagigen Ziegeldurchschüssen in einer harten Kalkmörtel-
bindung. Seine Abweichung von ca. 18,80° von der geodätischen Ost-West-Richtung entspricht
keinem der sonst dokumentierten Orientierungssysteme der Domus. Da die Mauer nördlich
der Flucht von PVS-SME 044 liegt, erscheint es dennoch denkbar, dass auch PVS-SME 045
noch einen Teil der Bebauung der Domus darstellt. Unmittelbar südwestlich des frei liegenden
Abschnitts von PVS-SME 045 läuft die aus Hau- und Bruchsteinen in Kalkmörtelbindung gefügte
Mauer PVS-SME 033 nach Süden (Taf. 221, 2); sichtbar ist ein Abschnitt von etwa 2,20 m
Länge. Ihre Ausrichtung, die jener von PVS-SME 044 nahekommt, stimmt weder mit jener der
westlichen Terrassenmauer der Domus noch mit jener der knapp südlich liegenden Plattform
des sog. Banketthauses überein.
III.5 DIMENSIONEN UND RÄUMLICHE ORGANISATION DER KAISER-
ZEITLICHEN DOMUS
Die kombinierten Ergebnisse der archäologischen Geländeforschung in der unmittelbaren Nach-
barschaft des frei liegenden Stadthauses erlauben es, seine Ausdehnung nach Norden, Osten
und Süden sowie Art und Dimensionen der Verkehrsflächen westlich davon näher zu definieren
602 s. dazu Kap. IV.2.2.2.
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verlaufende Bruchsteinmauer PVS-SME-008 (Taf. 218, 2) und einzelne Hausteine der etwas
weiter nördlich rechtwinkelig dazu verlaufenden Mauer PVS-SME 009 (Taf. 219, 1) folgen dem
Orientierungssystem 9, erlauben jedoch keine Rekonstruktion einer Raumgliederung. Soweit
sichtbar, erreicht die erhaltene Oberkante der Mauern eine Höhe von zumindest 74,85 m ü. N.
und überragt damit den spätantiken Boden der Osthalle des Südperistyls um 8 m. Weiter im Osten
ragt ein Tonnengewölbe aus Hausteinen in Gussmörtel (PVS-SME 004) aus der Erde, dessen
Scheitelhöhe auf etwa 78,40 m ü. N. liegt (Taf. 219,2). Diese Höhe liegt nur knapp unterhalb des
rekonstruierten Tonnenscheitels im Apsidensaal PV-4 1 602. Der aus der Krümmung des Gewölbes
errechnete Durchmesser der Tonne beträgt etwa 5,90 m. Als Ostmauer des überwölbten Raumes
fungiert die oberirdisch sichtbare Mauer PVS-SME 003, die das Gewölbe überragt und zugleich
Teil der Bebauung der Terrasse 3 südöstlich des Apsidensaals ist. Dabei muss offenbleiben, ob
sich die Räume der Terrasse 3 nur bis zu dieser Mauer erstreckten oder sich auch westlich davon
und somit auch über dem tonnenüberwölbten Raum fortsetzten.
Abschnitte von Raumbegrenzungen, die angesichts ihrer Ausrichtung demselben Gebäude
angehören dürften, sind auch noch deutlich weiter südlich sichtbar. Die aus dem anstehenden
Felsen geschlagenen Raumbegrenzungen PVS-SME 006 und PVS-SME 044 könnten angesichts
ihrer Lage im Gelände die südöstliche Ecke des Hauptgebäudes markieren. Von Begrenzung
PVS-SME 006 liegt ein ca. 4,00 m langer Teil frei (Taf. 220, 1). Sie verläuft in Nord-Süd-
Richtung und folgt dem Orientierungssystem 9 der Domus, nach dem auch Raum PV-38 der
Hauptterrasse 1, die darüberliegende westliche Raumreihe auf Terrasse 2 und die Bebauung im
Nordwesten des Nordost-Hofes ausgerichtet sind. Die Begrenzung hat sich bis zu einer Höhe
von 79,90 m ü. N. erhalten. Damit liegt die erhaltene Oberkante auf demselben Niveau wie jene
der Mauer PVS-SME 003 auf Terrasse 3 südöstlich des Apsidensaals. Ob sich der Südteil des
Gebäudes auf mehreren unterschiedlichen Terrassen entwickelte oder durchgängig mehrstöckig
war und bis auf das Erdgeschossniveau der Hauptterrasse reichte, muss derzeit offenbleiben.
Unweit südwestlich von PVS-SME 006 bildet der Felsabschnitt PVS-SME 044 die wohl zugehö-
rige südliche Raumbegrenzung (Taf. 220,2). Ihre frei liegende Länge von lediglich knapp 1,75 m
erlaubt keine zweifelsfreie Zuordnung zu einem Orientierungssystem. Der Abstand zwischen
der Innenkante der Südmauer des Apsidensaals PV-41 und der rekonstruierten Ecke der Mauern
PVS-SME 006 und 044 beträgt knapp 57 m.
Westlich davon liegt schließlich der in Ost-West-Richtung orientierte Mauerzug PVS-SME
045 auf einer Länge von knapp 6,80 m frei (Taf. 221, 1). Sein Kombinationsmauerwerk besteht
aus groben Hausteinlagen und mehrlagigen Ziegeldurchschüssen in einer harten Kalkmörtel-
bindung. Seine Abweichung von ca. 18,80° von der geodätischen Ost-West-Richtung entspricht
keinem der sonst dokumentierten Orientierungssysteme der Domus. Da die Mauer nördlich
der Flucht von PVS-SME 044 liegt, erscheint es dennoch denkbar, dass auch PVS-SME 045
noch einen Teil der Bebauung der Domus darstellt. Unmittelbar südwestlich des frei liegenden
Abschnitts von PVS-SME 045 läuft die aus Hau- und Bruchsteinen in Kalkmörtelbindung gefügte
Mauer PVS-SME 033 nach Süden (Taf. 221, 2); sichtbar ist ein Abschnitt von etwa 2,20 m
Länge. Ihre Ausrichtung, die jener von PVS-SME 044 nahekommt, stimmt weder mit jener der
westlichen Terrassenmauer der Domus noch mit jener der knapp südlich liegenden Plattform
des sog. Banketthauses überein.
III.5 DIMENSIONEN UND RÄUMLICHE ORGANISATION DER KAISER-
ZEITLICHEN DOMUS
Die kombinierten Ergebnisse der archäologischen Geländeforschung in der unmittelbaren Nach-
barschaft des frei liegenden Stadthauses erlauben es, seine Ausdehnung nach Norden, Osten
und Süden sowie Art und Dimensionen der Verkehrsflächen westlich davon näher zu definieren
602 s. dazu Kap. IV.2.2.2.