120
ebenso; eine Seite Bruch (rechts); links zum Teil Ansicht, zum Teil Anschluß; unten Auflager mit Anathyrose.
Gliederfolge zwei Plättchen, Hohlkehle und Deckplatte. Gesamtlänge 1.436 m; Gesamthöhe 18 cm; Tiefe
35.2 cm. Ausladung des Profiles 11.8 cm; hiezu noch ein Plattenüberstand von sieben Zentimetern. Auf der
erhaltenen (linken) Stirnseite Gesamtausladung 25.3 cm einschließlich eines Plattenüberstandes von 12.2 cm.
Einbindungstiefe in das Wandmauerwerk 16.4 cm.
18. Der Gesimsblock Abb. 34, 7 darf ebenfalls auf Grund seiner geringen Tiefe unter die Türgesimse
eingereiht werden. Länge 2.13 m; Höhe hinten 24, vorne 32.4 cm; Tiefe 46.6 cm. Weißgelblicher Marmor,
an beiden Enden Bruch. Das Oberlager senkt sich vom Gesims aus in sanfter Rundung um 8.4 cm, sodaß jenes
im oberen Teil schnabelartig frei aufragt. Daher auch die verschiedenen Höhen an diesem Stein. Oberfläche
wie Rückseite des Werkstückes sind rauh abgearbeitet. Das Profil besteht bei zehn Zentimetern Gesamt-
ausladung aus zwei Faszien, kleiner Stehwelle, Kehle und Platte. Ein Anklang an griechisch-römische Architrav-
bildungen ist unverkennbar; der Stein dürfte als Gesims wiederverwendet und auch die obere Senkung erst
eine nachträgliche Abänderung sein. Da das Werkstück dicht neben der Türe in der Nordwand des nördlichen
Kreuzarmes nahe dessen Nordostecke lag, kann es vielleicht dort zugeteilt und über das oben S. 71 beschrie-
bene Gewände gesetzt werden.
19. Eine besondere Stellung nimmt der sehr gut erhaltene Gesimsblock Abb. 18, 8 ein. Er ist auf
beiden Langseiten gegliedert, was ihn zunächst sowohl als Wand- wie als Türgesims verwendbar erscheinen
läßt. Indessen stehen seiner Verwendung als Wandgliederung im Bereich der Wiederherstellung einige Schwie-
rigkeiten im Weg. Der Block von weißem Marmor fand sich im Langhaus unter der Westkuppel nahe der
südlichen Säulenreihe. Unten und oben Auflager. Am rückwärtigen Rand der Unterseite endet dieses 15.6 cm
vor dem Profilansatz. Vorne ist von einem solchen Randsaum nichts zu bemerken. Außerdem weist die Unter-
seite an dem einen Ende zwei rechteckige Vertiefungen auf, die eine 4 X 8.6 X 2 cm, die andere von 10 X12 X 2.7 cm.
Schon diese Einarbeitungen sprechen gegen die Verwendung des Werkstückes auf der glatten Wand und lassen
sich wohl am besten mit dem Anschluß eines Türsturzes erklären. Die beiden Langseiten zeigen Ansichtflächen
und zwar ist die Vorderseite reicher gegliedert in einer Art, welche der Gesimsgattung unserer kleinen Ordnung
sehr nahe steht. Auf zwei Plättchen folgen ein liegender Flachwulst, eine stehende Flachkehle und Kerbe,
sowie die kräftige Deckplatte. Auch die Gesamthöhe von 27.7 cm entspricht dem Durchschnitt des Gesimses
der unteren Ordnung. An der Rückseite folgt auf zwei Plättchen ein hoher, gerader und glatter Fries. Der
Rest ist weggeschlagen; nur den Ansatz einer Plattennase kann man stellenweise noch erkennen. Die beiden
Schmalseiten sind mit Anathyrose ausgestattet und auf Anschluß berechnet. Die Gesamtlänge des Gesims-
stückes beträgt 2.147 m, die Tiefe ohne Gliederansätze 98.8 cm. Das vordere Profil hat eine Ausladung von
17 cm. Die Ausladung des rückwärtigen Profils beträgt bis zum Fries 7.5 cm.
Wenn sich die im Vorstehenden aufgeführten Einzelfunde von Gesimsen auch nicht alle eindeutig in die
Wiederherstellung einbauen lassen, so bereichern sie doch wesentlich unsere Anschauung vom Reichtum und der
Mannigfaltigkeit der mächtigen Kirchenanlage sowie ihrer Durchbildung im einzelnen. Von stereotyper Ab-
wandlung ein- und desselben Schemas ist bei diesen Gesimsbildungen, die nach wie vor in der Hauptsache mit
den formalen Elementen der Antike arbeiten, keine Rede und gerade im Detail werden immer wieder neue
Variationen gebracht.
3. KÄMPFER UND KAPITELLE
a) Kämpferkapitelle
Die Kämpferkapitelle, welche in Langhaus und Kreuzarmen Säulenordnungen zwischen Mittel-
schiff und Umgang beziehungsweise den darübergelegenen Emporen krönten, konnten in großer Zahl wieder
aufgefunden werden. Bei aller Einheitlichkeit der Gattung herrscht doch im einzelnen soviel Abwechslung
und Eigenart der Erfindung, daß die hier zutage geförderte Sammlung wohl als wesentliche Bereicherung
ebenso; eine Seite Bruch (rechts); links zum Teil Ansicht, zum Teil Anschluß; unten Auflager mit Anathyrose.
Gliederfolge zwei Plättchen, Hohlkehle und Deckplatte. Gesamtlänge 1.436 m; Gesamthöhe 18 cm; Tiefe
35.2 cm. Ausladung des Profiles 11.8 cm; hiezu noch ein Plattenüberstand von sieben Zentimetern. Auf der
erhaltenen (linken) Stirnseite Gesamtausladung 25.3 cm einschließlich eines Plattenüberstandes von 12.2 cm.
Einbindungstiefe in das Wandmauerwerk 16.4 cm.
18. Der Gesimsblock Abb. 34, 7 darf ebenfalls auf Grund seiner geringen Tiefe unter die Türgesimse
eingereiht werden. Länge 2.13 m; Höhe hinten 24, vorne 32.4 cm; Tiefe 46.6 cm. Weißgelblicher Marmor,
an beiden Enden Bruch. Das Oberlager senkt sich vom Gesims aus in sanfter Rundung um 8.4 cm, sodaß jenes
im oberen Teil schnabelartig frei aufragt. Daher auch die verschiedenen Höhen an diesem Stein. Oberfläche
wie Rückseite des Werkstückes sind rauh abgearbeitet. Das Profil besteht bei zehn Zentimetern Gesamt-
ausladung aus zwei Faszien, kleiner Stehwelle, Kehle und Platte. Ein Anklang an griechisch-römische Architrav-
bildungen ist unverkennbar; der Stein dürfte als Gesims wiederverwendet und auch die obere Senkung erst
eine nachträgliche Abänderung sein. Da das Werkstück dicht neben der Türe in der Nordwand des nördlichen
Kreuzarmes nahe dessen Nordostecke lag, kann es vielleicht dort zugeteilt und über das oben S. 71 beschrie-
bene Gewände gesetzt werden.
19. Eine besondere Stellung nimmt der sehr gut erhaltene Gesimsblock Abb. 18, 8 ein. Er ist auf
beiden Langseiten gegliedert, was ihn zunächst sowohl als Wand- wie als Türgesims verwendbar erscheinen
läßt. Indessen stehen seiner Verwendung als Wandgliederung im Bereich der Wiederherstellung einige Schwie-
rigkeiten im Weg. Der Block von weißem Marmor fand sich im Langhaus unter der Westkuppel nahe der
südlichen Säulenreihe. Unten und oben Auflager. Am rückwärtigen Rand der Unterseite endet dieses 15.6 cm
vor dem Profilansatz. Vorne ist von einem solchen Randsaum nichts zu bemerken. Außerdem weist die Unter-
seite an dem einen Ende zwei rechteckige Vertiefungen auf, die eine 4 X 8.6 X 2 cm, die andere von 10 X12 X 2.7 cm.
Schon diese Einarbeitungen sprechen gegen die Verwendung des Werkstückes auf der glatten Wand und lassen
sich wohl am besten mit dem Anschluß eines Türsturzes erklären. Die beiden Langseiten zeigen Ansichtflächen
und zwar ist die Vorderseite reicher gegliedert in einer Art, welche der Gesimsgattung unserer kleinen Ordnung
sehr nahe steht. Auf zwei Plättchen folgen ein liegender Flachwulst, eine stehende Flachkehle und Kerbe,
sowie die kräftige Deckplatte. Auch die Gesamthöhe von 27.7 cm entspricht dem Durchschnitt des Gesimses
der unteren Ordnung. An der Rückseite folgt auf zwei Plättchen ein hoher, gerader und glatter Fries. Der
Rest ist weggeschlagen; nur den Ansatz einer Plattennase kann man stellenweise noch erkennen. Die beiden
Schmalseiten sind mit Anathyrose ausgestattet und auf Anschluß berechnet. Die Gesamtlänge des Gesims-
stückes beträgt 2.147 m, die Tiefe ohne Gliederansätze 98.8 cm. Das vordere Profil hat eine Ausladung von
17 cm. Die Ausladung des rückwärtigen Profils beträgt bis zum Fries 7.5 cm.
Wenn sich die im Vorstehenden aufgeführten Einzelfunde von Gesimsen auch nicht alle eindeutig in die
Wiederherstellung einbauen lassen, so bereichern sie doch wesentlich unsere Anschauung vom Reichtum und der
Mannigfaltigkeit der mächtigen Kirchenanlage sowie ihrer Durchbildung im einzelnen. Von stereotyper Ab-
wandlung ein- und desselben Schemas ist bei diesen Gesimsbildungen, die nach wie vor in der Hauptsache mit
den formalen Elementen der Antike arbeiten, keine Rede und gerade im Detail werden immer wieder neue
Variationen gebracht.
3. KÄMPFER UND KAPITELLE
a) Kämpferkapitelle
Die Kämpferkapitelle, welche in Langhaus und Kreuzarmen Säulenordnungen zwischen Mittel-
schiff und Umgang beziehungsweise den darübergelegenen Emporen krönten, konnten in großer Zahl wieder
aufgefunden werden. Bei aller Einheitlichkeit der Gattung herrscht doch im einzelnen soviel Abwechslung
und Eigenart der Erfindung, daß die hier zutage geförderte Sammlung wohl als wesentliche Bereicherung