5. DER IN SITU BESTAND
Bei der Beschreibung des in situ Bestandes (vgl. im Folgenden immer wieder den Steinplan, Taf. 9) wird von
der Situation ausgegangen, die sich dem Verf. am Beginn der Untersuchungen bot. Keine Berücksichtigungen
finden die 1998 entfernten ,Teilanastylosen‘ und die ,Verschönerungsmaßnahmen4 des Jahres 1996. In jenen
Fällen, in denen eine nachgewiesene Abweichung des angetroffenen Ist-Zustandes gegenüber alten Aufnah-
men festzustellen war, wird eigens darauf verwiesen. Da der deskriptive Abschnitt zum in situ Bestand zu
einem großen Teil auf den neuen Erkenntnissen der archäologischen Untersuchungen der letzten Jahre basiert,
werden auch die Grabungsbefunde und ihre Interpretation bereits in die Beschreibung aufgenommen. Ebenso
werden Baumerkmale und technische Einarbeitungen (wie Verklammerungen, Auflager etc.) im deskriptiven
Teil angeführt, allerdings ohne dabei den Ausführungen zur Rekonstruktion vorzugreifen.
Die chronologische Einordnung der stratigraphischen Einheiten, die auf den Ergebnissen der Keramikaus-
wertung58 * basiert, wird in der Beschreibung bereits berücksichtigt. Dies gilt auch für die Münzfunde29, von
denen nur jene eigens im Text erwähnt werden, die als zeitliche Indikatoren für den kontextuellen Zusammen-
hang von Bedeutung sind.
5.1 Fundament
Das Fundament besteht aus lagenweise aufgebrachtem opus caementitium von bis zu 1,75 m Stärke (UK
43,04 m üN), wobei ein einheitliches oberes Niveau nicht festzustellen ist. Vielmehr sind deutliche Unter-
schiede zu konstatieren: So stehen etwa die Rundmauer sowie der Mittelpfeiler auf einem Niveau von etwa
44,60 m üN während für das Kammersystem zusätzliche Fundamentlagen aufgebracht wurden (OK zwischen
44,80 und 44,90 m üN). Am äußeren Kreisring des opus caementitium findet sich eine fortlaufende Reihe
massiver Steinblöcke von 15-20 cm Stärke als Euthynterie verlegt. Die außen konvex (mit einem Kreisdurch-
messer von 15,5 m) und innen unregelmäßig geschnittenen Blöcke (Taf. 10, 1-4) sind bis zu 2 m lang und
maximal 1,20 m breit. Ihre grob gepickten Oberseiten weisen vielfach starke Abnutzungsspuren auf. Die
Unterseiten sind ebenso wie die Seitenflächen grob abgearbeitet. Letztere weisen jedoch im Bereich der Stoß-
flächen zu den jeweils benachbarten Blöcken eine deutliche Glättung auf, wodurch die Fugenbreiten minimiert
werden konnten.
Dem kreisrunden Fundament ist im Westen (vor den Pfeilern 6 und 7) ein querrechteckiger Vorsprung von
etwa 2 x 3,5 m (ebenfalls opus caementitium} vorgeblendet, der heute von den Wänden des Raumes B einge-
fasst wird60. Ein ähnlich dimensioniertes Gegenstück findet sich auch axial gegenüber im Osten (vor den
Pfeilern 14 und 15). Allerdings ist seine Ausdehnung wegen der byzantinischen Apsismauern nicht genau
festzustellen: Die Ostwestausdehnung ist noch auf einer Länge von etwa 2,5 m zu verfolgen. Seine maxima-
le Tiefe kann nicht mehr als 3 m betragen haben, da unter der östlichen Außenschale der Apsis das opus
caementitium nicht mehr nachzuweisen ist. Ebenso wenig ist die genaue Nordsüdausdehnung zu fixieren;
aufgrund der verlegten Quaderblöcke ist aber mit einer Mindestbreite von 2,80 m zu rechnen61.
Die Tiefe des opus caementitium Fundamentes liegt zum einen in der aufgehenden Architektur begründet62,
deren Gewicht einen besonderen Unterbau erforderte, und hängt zum anderen mit dem natürlichen Untergrund
zusammen. Im Zuge der Grabungen konnte nämlich in keinem Fall der gewachsene Felsen nachgewiesen
werden. Hingegen fand sich unter den ältesten Kulturschichten jeweils eine offensichtlich sehr tiefe Lehm-
schicht, deren Ende in keinem Fall ergraben werden konnte. Angesichts des Fehlens eines massiven natürli-
58 Zu dieser vgl. Kap. 11.
39 s. hierzu Kap. 13.
60 Vgl. die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen in Raum B (Kap. 5.4.2).
61 s. die Untersuchungen inner- und außerhalb der Apsis: So 5 und So 7 (Kap. 5.4.1 und 5.5).
62 Vgl. Kap. 6.2.
Bei der Beschreibung des in situ Bestandes (vgl. im Folgenden immer wieder den Steinplan, Taf. 9) wird von
der Situation ausgegangen, die sich dem Verf. am Beginn der Untersuchungen bot. Keine Berücksichtigungen
finden die 1998 entfernten ,Teilanastylosen‘ und die ,Verschönerungsmaßnahmen4 des Jahres 1996. In jenen
Fällen, in denen eine nachgewiesene Abweichung des angetroffenen Ist-Zustandes gegenüber alten Aufnah-
men festzustellen war, wird eigens darauf verwiesen. Da der deskriptive Abschnitt zum in situ Bestand zu
einem großen Teil auf den neuen Erkenntnissen der archäologischen Untersuchungen der letzten Jahre basiert,
werden auch die Grabungsbefunde und ihre Interpretation bereits in die Beschreibung aufgenommen. Ebenso
werden Baumerkmale und technische Einarbeitungen (wie Verklammerungen, Auflager etc.) im deskriptiven
Teil angeführt, allerdings ohne dabei den Ausführungen zur Rekonstruktion vorzugreifen.
Die chronologische Einordnung der stratigraphischen Einheiten, die auf den Ergebnissen der Keramikaus-
wertung58 * basiert, wird in der Beschreibung bereits berücksichtigt. Dies gilt auch für die Münzfunde29, von
denen nur jene eigens im Text erwähnt werden, die als zeitliche Indikatoren für den kontextuellen Zusammen-
hang von Bedeutung sind.
5.1 Fundament
Das Fundament besteht aus lagenweise aufgebrachtem opus caementitium von bis zu 1,75 m Stärke (UK
43,04 m üN), wobei ein einheitliches oberes Niveau nicht festzustellen ist. Vielmehr sind deutliche Unter-
schiede zu konstatieren: So stehen etwa die Rundmauer sowie der Mittelpfeiler auf einem Niveau von etwa
44,60 m üN während für das Kammersystem zusätzliche Fundamentlagen aufgebracht wurden (OK zwischen
44,80 und 44,90 m üN). Am äußeren Kreisring des opus caementitium findet sich eine fortlaufende Reihe
massiver Steinblöcke von 15-20 cm Stärke als Euthynterie verlegt. Die außen konvex (mit einem Kreisdurch-
messer von 15,5 m) und innen unregelmäßig geschnittenen Blöcke (Taf. 10, 1-4) sind bis zu 2 m lang und
maximal 1,20 m breit. Ihre grob gepickten Oberseiten weisen vielfach starke Abnutzungsspuren auf. Die
Unterseiten sind ebenso wie die Seitenflächen grob abgearbeitet. Letztere weisen jedoch im Bereich der Stoß-
flächen zu den jeweils benachbarten Blöcken eine deutliche Glättung auf, wodurch die Fugenbreiten minimiert
werden konnten.
Dem kreisrunden Fundament ist im Westen (vor den Pfeilern 6 und 7) ein querrechteckiger Vorsprung von
etwa 2 x 3,5 m (ebenfalls opus caementitium} vorgeblendet, der heute von den Wänden des Raumes B einge-
fasst wird60. Ein ähnlich dimensioniertes Gegenstück findet sich auch axial gegenüber im Osten (vor den
Pfeilern 14 und 15). Allerdings ist seine Ausdehnung wegen der byzantinischen Apsismauern nicht genau
festzustellen: Die Ostwestausdehnung ist noch auf einer Länge von etwa 2,5 m zu verfolgen. Seine maxima-
le Tiefe kann nicht mehr als 3 m betragen haben, da unter der östlichen Außenschale der Apsis das opus
caementitium nicht mehr nachzuweisen ist. Ebenso wenig ist die genaue Nordsüdausdehnung zu fixieren;
aufgrund der verlegten Quaderblöcke ist aber mit einer Mindestbreite von 2,80 m zu rechnen61.
Die Tiefe des opus caementitium Fundamentes liegt zum einen in der aufgehenden Architektur begründet62,
deren Gewicht einen besonderen Unterbau erforderte, und hängt zum anderen mit dem natürlichen Untergrund
zusammen. Im Zuge der Grabungen konnte nämlich in keinem Fall der gewachsene Felsen nachgewiesen
werden. Hingegen fand sich unter den ältesten Kulturschichten jeweils eine offensichtlich sehr tiefe Lehm-
schicht, deren Ende in keinem Fall ergraben werden konnte. Angesichts des Fehlens eines massiven natürli-
58 Zu dieser vgl. Kap. 11.
39 s. hierzu Kap. 13.
60 Vgl. die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen in Raum B (Kap. 5.4.2).
61 s. die Untersuchungen inner- und außerhalb der Apsis: So 5 und So 7 (Kap. 5.4.1 und 5.5).
62 Vgl. Kap. 6.2.