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Keil, J. [Hrsg.]; Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Die Bibliothek — Forschungen in Ephesos, Band 5,1:, 1953

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https://doi.org/10.11588/diglit.52075#0071
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IV. DIE INSCHRIFTEN

Von den bei der Ausgrabung der Bibliothek gefundenen Inschriften werden hier nur die dem Gebäude
und seiner Ausstattung selbst angehörenden veröffentlicht, während die zufällig unter die Trümmer gekom-
menen Stücke einem späteren Hefte der Forschungen vorbehalten bleiben. Für die Publikation standen mir
folgende Behelfe zur Verfügung: i. die fast durchwegs von Heberdey nach oft mühevollen Zusammen-
setzungen der einzelnen Bruchstücke genommenen Abschriften in den Skizzenbüchern; 2. eine große Anzahl
von meist von mir selbst hergestellten Abklatschen; 3. einige photographische Aufnahmen, die Herr Dr. Ing.
R. Naumann während eines kurzen Aufenthaltes in Ephesos im Juni 1941 bei wenig günstigen Lichtver-
hältnissen auf meine Bitte aufgenommen hat. Auf eine weitere Ergänzung dieses Materials und damit auf
die Beigabe weiterer Abbildungen nach Photographien mußte verzichtet werden, desgleichen auf die Revision
einiger weniger durch Kopie und Abklatsch nicht hinreichend geklärter Textstellen. Daß es nur ganz wenige
solcher Stellen gibt und daß auch kleinere Bruchstücke und Splitter sofort an den rechten Platz gekommen
sind, wird dem Scharfsinn und der Akribie Heberdeys verdankt. Auch wo ich über Heberdeys Texte oder
Ergänzungen hinausgekommen bin, war mir das in der Regel nur durch genaue Verwertung seiner Maß-
angaben möglich. Es sei mir gestattet, darauf hinzuweisen, daß ich selbst bei der Auffindung der Bibliothek
und der Ausgrabung der Fassade und damit aller hier publizierten Inschriften noch nicht in Ephesos war
und daß ich erst die Ausgrabung des Innern und die Auffindung der Grabkammer miterlebte.

Nr. 1. Die Bauinschrift
Siebzehn größere und kleinere Stücke des 0-54 m hohen Architravs des unteren Stockwerkes, der oben
S. 6ff. von Wilberg beschrieben ist. Die Inschrift steht auf der 0-15 m hohen obersten der drei Faszien; ihre
Buchstaben sind 0-095 m hoch. Von dem gesamten Architrav waren nur die von vorn sichtbaren Teile, und
zwar sowohl die auf der Wand wie die frei über den Säulen liegenden Teile beschriftet, während die senk-
recht zur Fassade laufenden Verbindungsbalken, die von vorn nicht gesehen werden konnten, ohne Schrift
blieben.
Nach vorläufigen Abschriften veröffentlicht von R. Heberdey, ÖJh 8, 1905 Beibl. Sp. 67, danach Annee
epigr. 1906 n. 29, und von F. Cumont, Bull. Acad. de Belgique 1905 S. 199, 1 unter a.
Ich gebe eine unter Berücksichtigung der Maßverhältnisse nach Heberdeys Abschrift hergestellte Zeich-
nung der auf die sieben beschrifteten Architravblöcke aufgeteilten Stücke mit eingezeichneten Ergänzungen
und eine Umschrift. Die mit ungeraden Ziffern versehenen Blöcke sind Freiarchitrave, die anderen Wand-
architrave. Vgl. dazu auch das Schema der Gebälkführung oben S. 7 Abb. 12.

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