Katalog
99
B. GEFÄSSE AUS DER MITTLEREN KAISERZEIT UND SPÄTANTIKE
(3.-7. JH. N. CHR.)
22. Gerippte Gefäße
Von gerippten Gefäßen der Spätzeit wurden nur zwei wahrscheinlich von Flaschen oder Krügen stammende
Böden (KatNr. 358, 359) gefunden sowie das Randfragment eines konischen Bechers (KatNr. 357). Die
Gefäße waren alle in eine Form geblasen, was vor allem bei den beiden Bodenfragmenten an der Rippung
auch auf der Innenseite nachgewiesen werden kann.
Das früheste Fragment ist KatNr. 358, das aus einem der severischen Zeit zuzurechnenden Komplex stammt,
während die beiden anderen in Übereinstimmung mit dem Befund aus Jalame267 dem 4. und 5. Jh. n. Chr.
zuzuordnen sind.
357 InvNr. H1G/87/001; KiNr. 87/01 Taf. 13
Randfrg. von konischem Becher mit flachen Rippen; Rand abgesprengt und überschliffen
Gelbgrünlich ds.; Verwitterung weißlich
DR. 9,5; erh.H. 4,2; Wst. 0,16
FO. Domus, SR 2: Schutt unter späterem Zugang
Mitfunde: 1084
Fundkontext: 4.-6. Jh. n. Chr.
*358 InvNr. H1G/92/053; KiNr. 92/55 Taf. 13
Frg. gegen Boden zu; Rippen auch innen
Gelbgrünlich ds.; Verwitterung weißlich, Luftblasen
DB. ca. 6; erh.H. 1,7; Wst. 0,14
FO. Domus, D: Sondage 12/92, Verlängerung der Mauer aus A
Mitfunde: 392, 549, 789, 790, 849, 874
Fundkontext: Komplex 13, 2.13. Jh. n. Chr. (severisch)
359 InvNr. HlG/94/013; KiNr. 94/08 Taf. 13
Bodenfrg.; Rippen auch innen; große PM
Hellgrünlich ds.; Verwitterung: stark korrodiert, bräunlich-opak
DB. 3; erh.H. 0,9; Wst. 0,08
FO. WE 1, Tab. XI/2b: Sondage 2/92, ab -0,5 m unter Boden
Mitfunde: 411, 589, 846, 1002-1006, 1092
Fundkontext: 4./5. Jh. n. Chr.
Par. zu 358, 359:
Conimbriga: De Alarcäo 1976, 200. 204 Taf. XLIV, 264; Taf. XLVIII — Ende 3. Jh. n. Chr.?.
Kaiseraugst: Rütti 1991a, 50 Taf. 46, 1023. 1024-2.-3. Jh. n. Chr.
Ostia: Moriconi 1973, 294. 388 f. Taf. LXXIII, 691 -flavisch (,intrusive‘ von Faßkanne des 3./4. Jhs.?).
Karanis: Harden 1936, 123 Klasse IIIBii(b)4 Taf. XV, 335 (rotviolett).
Karthago: Fünfschilling 1999, 486 Abb. 11, 368-369 - 7. Jh. n. Chr.
23. Becher, Schalen
a. Glockenbecher
Ein seltenes Stück ist ein fast vollständig erhaltener Becher, dessen fehlender Boden sicher mit einem Knopf
zu ergänzen ist, wie er für die Sturzbecher bzw. ,bell beakers4 typisch war. Diese Form, die nur im Nordwesten
des Reiches, und dort erst ab dem späten 5. Jh., auftritt268, gilt als typisch merowingisch269. Die sonst häufige
opakweiße Fadenauflage fehlt beim vorliegenden Exemplar ebenso wie jedes andere Dekor.
267 Weinberg - Goldstein 1988, 79 f. Abb. 4-38: Ende 4. Jh. n. Chr.: »Mold-blown Vessels« sind eher nach Technik als nach Form
zu datieren.
268 Der Becher aus Poitiers dürfte nach Simon-Hiernard 2000, 266 »un des specimens les plus anciens« sein.
269 Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Nordfrankreich und Großbritannien; Diskussion bei Alenus-
Lecerf 1995, 65 ff. und Whitehouse 1997, 116 ff. 342; Whitehouse 2001, 154 f. sowie Stern 2001, 337.
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B. GEFÄSSE AUS DER MITTLEREN KAISERZEIT UND SPÄTANTIKE
(3.-7. JH. N. CHR.)
22. Gerippte Gefäße
Von gerippten Gefäßen der Spätzeit wurden nur zwei wahrscheinlich von Flaschen oder Krügen stammende
Böden (KatNr. 358, 359) gefunden sowie das Randfragment eines konischen Bechers (KatNr. 357). Die
Gefäße waren alle in eine Form geblasen, was vor allem bei den beiden Bodenfragmenten an der Rippung
auch auf der Innenseite nachgewiesen werden kann.
Das früheste Fragment ist KatNr. 358, das aus einem der severischen Zeit zuzurechnenden Komplex stammt,
während die beiden anderen in Übereinstimmung mit dem Befund aus Jalame267 dem 4. und 5. Jh. n. Chr.
zuzuordnen sind.
357 InvNr. H1G/87/001; KiNr. 87/01 Taf. 13
Randfrg. von konischem Becher mit flachen Rippen; Rand abgesprengt und überschliffen
Gelbgrünlich ds.; Verwitterung weißlich
DR. 9,5; erh.H. 4,2; Wst. 0,16
FO. Domus, SR 2: Schutt unter späterem Zugang
Mitfunde: 1084
Fundkontext: 4.-6. Jh. n. Chr.
*358 InvNr. H1G/92/053; KiNr. 92/55 Taf. 13
Frg. gegen Boden zu; Rippen auch innen
Gelbgrünlich ds.; Verwitterung weißlich, Luftblasen
DB. ca. 6; erh.H. 1,7; Wst. 0,14
FO. Domus, D: Sondage 12/92, Verlängerung der Mauer aus A
Mitfunde: 392, 549, 789, 790, 849, 874
Fundkontext: Komplex 13, 2.13. Jh. n. Chr. (severisch)
359 InvNr. HlG/94/013; KiNr. 94/08 Taf. 13
Bodenfrg.; Rippen auch innen; große PM
Hellgrünlich ds.; Verwitterung: stark korrodiert, bräunlich-opak
DB. 3; erh.H. 0,9; Wst. 0,08
FO. WE 1, Tab. XI/2b: Sondage 2/92, ab -0,5 m unter Boden
Mitfunde: 411, 589, 846, 1002-1006, 1092
Fundkontext: 4./5. Jh. n. Chr.
Par. zu 358, 359:
Conimbriga: De Alarcäo 1976, 200. 204 Taf. XLIV, 264; Taf. XLVIII — Ende 3. Jh. n. Chr.?.
Kaiseraugst: Rütti 1991a, 50 Taf. 46, 1023. 1024-2.-3. Jh. n. Chr.
Ostia: Moriconi 1973, 294. 388 f. Taf. LXXIII, 691 -flavisch (,intrusive‘ von Faßkanne des 3./4. Jhs.?).
Karanis: Harden 1936, 123 Klasse IIIBii(b)4 Taf. XV, 335 (rotviolett).
Karthago: Fünfschilling 1999, 486 Abb. 11, 368-369 - 7. Jh. n. Chr.
23. Becher, Schalen
a. Glockenbecher
Ein seltenes Stück ist ein fast vollständig erhaltener Becher, dessen fehlender Boden sicher mit einem Knopf
zu ergänzen ist, wie er für die Sturzbecher bzw. ,bell beakers4 typisch war. Diese Form, die nur im Nordwesten
des Reiches, und dort erst ab dem späten 5. Jh., auftritt268, gilt als typisch merowingisch269. Die sonst häufige
opakweiße Fadenauflage fehlt beim vorliegenden Exemplar ebenso wie jedes andere Dekor.
267 Weinberg - Goldstein 1988, 79 f. Abb. 4-38: Ende 4. Jh. n. Chr.: »Mold-blown Vessels« sind eher nach Technik als nach Form
zu datieren.
268 Der Becher aus Poitiers dürfte nach Simon-Hiernard 2000, 266 »un des specimens les plus anciens« sein.
269 Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Nordfrankreich und Großbritannien; Diskussion bei Alenus-
Lecerf 1995, 65 ff. und Whitehouse 1997, 116 ff. 342; Whitehouse 2001, 154 f. sowie Stern 2001, 337.