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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0517
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AJIO.

Quarzmassen, die sich aber bald zu beiden Seiten auskeilen.
Dieser Glimmerschiefer ist etwas zersetzt, sein Glimmer ist
weiss, seidenartig glänzend, giebt mit Kobaltsoluzion ein ziem-
lich dunkles schön blaues Email, er ist sehr reichlich mit gel-
bem Eisenoxyd durchwachsen, was häufig kleine Schnürchen
bildet; Kalkspath ist zuweilen ija kleinen Parthieen und Lagen
eingewachsen. Diese Gebirgsart sieht recht bergmännisch aus.
Hat man den kleinen Bergrücken überschritten, so gellt der
Weg wieder bergab und es streckt sich abermals ein Vorge-
birg in das Meer, auf welchem unweit des Weges die Ruine
eines Wartthurms stellt. Dann kommt man durch ein kleines
Thal und links über eine Anhöhe. Nach dem Meere zu sind
die Einbuchtungen der Hügel stets sehr fruchtbar, zum Theil
mit Weinstöcken bepflanzt. Zur Nacht gelangten wir nach einem
aus zerstreuten Häusern bestehenden kleinen Dorfe Ajio. Der
Democheronte nahm uns freundlich auf und setzte zum Willkom-
men in Traubensyrup abgesottene Quitten (Kydonia) und Rosinen
vor. Er sagte, es wären viele Schakale in der Nähe, er wolle diese
Nacht einen für mich schiessen gehen. Die Bewohner dieses
Dorfes klagten, sie befänden sich fast alle unwohl, es rühre
von dem Wasser her, sie hätten sonst tiefer am Meere viel
besser gewohnt, waren aber durch die häufigen Besuche der
Seeräuber gezwungen worden, sich höher hinauf anzubauen.

17 ten. Von hier aus änderten wir die westliche Richtung
und durchschnitten Euböa südöstlich. Der Weggeht über Hügel,
überall zeigt sich der vorhin beschriebene Glimmerschiefer.
 
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