Erstes Buch. Zwsytes Kapitel. 5
Bestimmung nicht gebraucht werden. Gute Ge-
setze sollten sich in einem wohl eingerichtetere
Staate selbst vollstrecken. Wenigstens wenn dir
gesetzgebende Gewalt nicht auch zugleich für die
Vollstreckung derselben sorgt, so handelt sie wie
ein Uhrmacher, der alle einzelnen Theile einer Uhr
auf das vortrefflichste ansarbeitet, sie aber der-
gestalt zusammen setzt, daß die Uhr nicht geht.
In diesem Fall könnte man wohl sagen, daß
die Einrichtung der Uhr etwas mangelhaft ssy.
Gewiß würde der Uhrmacher den Fehler,
der in nichts anderm bestehen könnte, als daß
die einzelnen Theile nicht gehörig geordnet und
zusammen gefügt worden, bald bemerken und
ihn leicht verbessern.
Vielleicht, lieber Leser, habe ich noch eine an-
dere Erläuterung, die dir meine Meinnug noch
deutlicher machen wird. Denk dir eine Familie,
deren Haupt die verschiedenen häuslichen Ver-
richtungen dergestalt unter seine Leute vcrtheilte,
daß er deu Kellermeister auf den Kutschbock, den
Haushofmeister hinten auf die Kutsche, den
.Kutscher in die Kellerschmberey, und den dakey
in dir Verrichtungen deS Haushofmeisters setzte,
und auf eben diese lächerliche Art, jeden seiner
Diener an den unrechten Ort stellte was für
eine Figur würde eine solche Familie in der
Welt machen!
So lächerlich dieses scheinen mag, so habe
ich doch oft die Bemerkung gemacht, daß viele
Bestimmung nicht gebraucht werden. Gute Ge-
setze sollten sich in einem wohl eingerichtetere
Staate selbst vollstrecken. Wenigstens wenn dir
gesetzgebende Gewalt nicht auch zugleich für die
Vollstreckung derselben sorgt, so handelt sie wie
ein Uhrmacher, der alle einzelnen Theile einer Uhr
auf das vortrefflichste ansarbeitet, sie aber der-
gestalt zusammen setzt, daß die Uhr nicht geht.
In diesem Fall könnte man wohl sagen, daß
die Einrichtung der Uhr etwas mangelhaft ssy.
Gewiß würde der Uhrmacher den Fehler,
der in nichts anderm bestehen könnte, als daß
die einzelnen Theile nicht gehörig geordnet und
zusammen gefügt worden, bald bemerken und
ihn leicht verbessern.
Vielleicht, lieber Leser, habe ich noch eine an-
dere Erläuterung, die dir meine Meinnug noch
deutlicher machen wird. Denk dir eine Familie,
deren Haupt die verschiedenen häuslichen Ver-
richtungen dergestalt unter seine Leute vcrtheilte,
daß er deu Kellermeister auf den Kutschbock, den
Haushofmeister hinten auf die Kutsche, den
.Kutscher in die Kellerschmberey, und den dakey
in dir Verrichtungen deS Haushofmeisters setzte,
und auf eben diese lächerliche Art, jeden seiner
Diener an den unrechten Ort stellte was für
eine Figur würde eine solche Familie in der
Welt machen!
So lächerlich dieses scheinen mag, so habe
ich doch oft die Bemerkung gemacht, daß viele