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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0118
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i o6 Zwsykes Buch. Drittes Kapitel.

eins süße Vorstellung an meins liebenswürdige
Emilie in mir rege machte, und mich fast zur
Verzweiflung trieb.
Miß Matthews. Aber wählten Sie denn
da nicht ein sehr verkehrtes Mittel zu Ihrer Hei-
lung , lieber Booth?
Booth. O Miß, Sie können es unmög-
lich ungereimter finden, als ich selbst. Allein
diejenigen wißen sehr wenig von würkiichsr Liebe
und Kummer, denen cS unbekannt ist, wie sehr
man sich betrügt, wenn man eines von beyden
heilen will. Es verhalt sich damit eben so, wie
mit Krankheiten des Körpers; nichts ist uns
angenehmer, als was zur Verschlimmerung der
Krankheit dienet.
Nach vierzehn langen Tagen, als ich ben-
nahe auf den höchsten Grad der Verzweiflung
gebracht war, und kein Mittel ausfindig machen
konnte, Emilien einen Brief in die Hände zu
spielen, brachte mir der Mistreß Harris Be-
diente eine Karte, wodurch mich dis Mutter
selbst auf dem Abend zum Thee einlud.
Sie können sich leicht vorstellcn, daß ich
nicht ermangelte mich einzufinden. Bey mei-
nem Emtritke wurde ich in eine große Geftll-
schafft von Herren und Damen cingefübrt, wo-
ben sich denn auch Madam Hanns und Emilie
befanden.
Emilie schien in meinen Augen schöner als
je, und war vollkommen heiter. Die alte Dame
 
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