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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0334
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Z22 Viertes Buch. Siebentes Kapitel.
konnte. — Zu solchen Schwächen und Unze-
reimheiten verleitet die menschliche Eitelkeit.
Der Sergeant hatte unter andern guten
Eigenschaften auch jene freye edle Bescheiden-
heit, jene inoäeüiLra wie sie ein
lateinischer Schriftsteller nennt. Die Natur
hatte ihm, ungeachtet seines geringen Herkom-
mens, diese schöne Tugend verliehen, und ein
sechsjähriger Aufenthalt bey der Armee hatte
ihn derselben nicht beraubt. Er war wirklich
ein Mensch von edler Denkungsart, und Emi-
lie hatte durch die Vermmhung, daß er eine
Offizierstelle bey der Garde erhalten habe, die-
ses angesehene Corps keinesweges beschimpft.
Booth liebte Atkinson recht von Herzen,
ungeachtet er sein Verdienst noch nicht halb
kannte. Er sagte ihm sein Logis, und bat
ihn sehr dringend, ihn bald zu besuchen.
Emilie, die sich noch lange nicht von ihrem
Schrecken, da sie ihren Mann mit dem Solda-
ten handgemein werden sah, erhvblen konnte,
verlangte nach Haufe, sie war aber nicht im
Stande allein zu gehen. Sie stützte sich auf
ihres Mannes Arm, und bat Atkinson, daß
er so gefällig scyn möchte, die Kinder zu füh-
ren. Er nahm auch diese Mühe über sich, als
er aber dem kleinen Mädchen die Hand geben
wollte, weigerte sie sich, und fing an zu wei-
nen. Die zärtliche Mutter gab daher die Kin-
der ihrem Mann, und begab sich unter der»
 
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