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Fielding, Henry; Fielding, Henry [Editor]
Emilie Booth: Ein Muster ehelicher Liebe (Band 1/2) — Leipzig, 1797 [VD18 90589157]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34276#0420
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4vZ Fünftes Buch. Achtes Kapitel.
keinen Bcystand geleistet haben, denn sie hatte
sein Herz empfindlicher als nut einem Dolch
verletzt. Er saß aufrecht in seinem Stuhl,
zog die Augeubrauneu zusammen, runzelte die
Stirne, knirschte mit den Mahnen und hauchte
Schrecken aus. So saß er da und sah mit
Verachtung auf seins Schwester herab. End-
lich fand seine Stimme den Weg durch eine Lei-
denschaft, die ihn beynahs erstickt hätte. —
Mit was hab ich'S verdient Schwester, fing er
an, daß du so von mir denkst? Welche meiner
Handlung kann dich Zu dem Schluß berechtigen,
daß ich ein Schurke, oder eine Memme ft»?
Siehe diesen Degen, den noch kein Weib anders
als in der Scheide gesehen, was hat er dir ge-
than, daß er deinen Wunsch reitzt, mit dem
Blute eines Weibes gefärbt zu werden?
Di? Oberstin. Ach Bruder, ich weiß
nicht was du sagst, du scheinst dro wenige Be-
sinnung, die nur noch übrig bleibt, mir durch
neue Schrecken rauben zu wellen. Was kann
ich wohl in der Todesangst, in die du mich ver-
setzt hast, gesagt Haden, das dich so auförin-
gen könnte.
Bach. Was du gesagt hast? du hast
etwas gesagt, daß, wenn sich ein Mann so
etwas gegen mich verlauten, ja Gott verdamme
mich! wenn er sich's nur im geringsten merken
ließe, daß er'S dachte, er schon meinen De-
gen zu kosten bekommen sollte. Ja, bey aller
 
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