Siebentes Buch. Fünftes Kapitel. 47
etwas in den Weg zu legen, und das mensch-
liche Leben, das an Zufallen und Widerwär-
tigkeiten so reich ist, giebt die beste Gelegen-
heit dazu.
Mein Mann war nun, theils weil ich es
wünschte, theils weil es auch seine eigene Ab-
sicht war,' entschlossen, seine Stelle als Vi-
carius mit einer andern zu vertauschen;
allein es fanden sich mehr Schwierigkeiten
dabey als er geglaubt hatte; denn der alte
Pfarrer war in der benachbarten Gegend bey
der Geistlichkeit schon so bekannt, daß keiner
dazu zu bewegen war, es nur drey Monate
des Jahrs mit ihm auszuhalten.
Nach vielen vergeblichen Bemühungen
erfuhr mein Mann endlich, daß kürzlich in
London ein neues Addreßcomtoir errichtet
worden, wo er unter hundert Pfarreyen
in ,verschiedenen Thcilen des Königreichs
die Wahl haben könne. Dieß war ihm sehr
willkommen, und er entschloß sich ohne wei-
teres Bedenken, von dem Pfarrer abzuge-
hen. Er nahm sehr freundschaftlich von ihm
Abschied > und hielt seine Abschiedspredigt,
wobey fast kein einziger Zuhörer ein trockenes
Auge behielt, die wenigen ausgenommen,
welche meine Tante, die noch immer unerbitt-
lich bliebe, vermocht hatte, uns ohne Ursa-
che zu hassen.
etwas in den Weg zu legen, und das mensch-
liche Leben, das an Zufallen und Widerwär-
tigkeiten so reich ist, giebt die beste Gelegen-
heit dazu.
Mein Mann war nun, theils weil ich es
wünschte, theils weil es auch seine eigene Ab-
sicht war,' entschlossen, seine Stelle als Vi-
carius mit einer andern zu vertauschen;
allein es fanden sich mehr Schwierigkeiten
dabey als er geglaubt hatte; denn der alte
Pfarrer war in der benachbarten Gegend bey
der Geistlichkeit schon so bekannt, daß keiner
dazu zu bewegen war, es nur drey Monate
des Jahrs mit ihm auszuhalten.
Nach vielen vergeblichen Bemühungen
erfuhr mein Mann endlich, daß kürzlich in
London ein neues Addreßcomtoir errichtet
worden, wo er unter hundert Pfarreyen
in ,verschiedenen Thcilen des Königreichs
die Wahl haben könne. Dieß war ihm sehr
willkommen, und er entschloß sich ohne wei-
teres Bedenken, von dem Pfarrer abzuge-
hen. Er nahm sehr freundschaftlich von ihm
Abschied > und hielt seine Abschiedspredigt,
wobey fast kein einziger Zuhörer ein trockenes
Auge behielt, die wenigen ausgenommen,
welche meine Tante, die noch immer unerbitt-
lich bliebe, vermocht hatte, uns ohne Ursa-
che zu hassen.