Siebentes Buch. Fünftes Kapitel. 49
machtnisses völlig glücklich zu beendigen. Er
kam sehr vergnügt über den guten Fortgang
desselben zurück; denn er hatte jemand gefun-
den, der es übernehmen wollte, ihm das
Vermachtniß auszuzahlen, welches denn auch,
nachdem man sich hinlänglich davon infor-
mirt hatte,und die nöthigen Instrumente des-
halb aufgesetzt worden waren, wirklich ge-
schah.
Dieß nahm indessen so vielZeit weg, daß,
weil unsere Baarschaft sehr gering war, wir
in einige Verlegenheit geriethen. Wir muß-
ten uns sehr kümmerlich behelfen, und ich
mußte mich sogar dazu entschließen, einige
von meinen Kleidern zu verpfänden, nm Geld
zu erhalten, welches mir freplich sehr unan-
genehm war.
Mein Mann hatte zu seinem großen Ver-
gnügen eine Stelle in der Stadt erhalten,
und unsere Lage fing nun an besser zu wer-
den, als er eines Morgens ganz verstört
nach Hause kam und blaß wie der Tod aus-
sah, und mich bat, ihm einen Schluck Rum
oder so etwas zu verschaffen, denn es gehe
ihm auf einmahl wie eine Ohnmacht zu.
So erschrocken als ich auch war, lief ich
doch den Augenblick hinunter und höhlte von
der Hauswirthin ein Glas Rum, und bey
der Gelegenheit erfuhr ich auch erst, daß er
welchen trinken könne. Da er sich wieder et-
D
machtnisses völlig glücklich zu beendigen. Er
kam sehr vergnügt über den guten Fortgang
desselben zurück; denn er hatte jemand gefun-
den, der es übernehmen wollte, ihm das
Vermachtniß auszuzahlen, welches denn auch,
nachdem man sich hinlänglich davon infor-
mirt hatte,und die nöthigen Instrumente des-
halb aufgesetzt worden waren, wirklich ge-
schah.
Dieß nahm indessen so vielZeit weg, daß,
weil unsere Baarschaft sehr gering war, wir
in einige Verlegenheit geriethen. Wir muß-
ten uns sehr kümmerlich behelfen, und ich
mußte mich sogar dazu entschließen, einige
von meinen Kleidern zu verpfänden, nm Geld
zu erhalten, welches mir freplich sehr unan-
genehm war.
Mein Mann hatte zu seinem großen Ver-
gnügen eine Stelle in der Stadt erhalten,
und unsere Lage fing nun an besser zu wer-
den, als er eines Morgens ganz verstört
nach Hause kam und blaß wie der Tod aus-
sah, und mich bat, ihm einen Schluck Rum
oder so etwas zu verschaffen, denn es gehe
ihm auf einmahl wie eine Ohnmacht zu.
So erschrocken als ich auch war, lief ich
doch den Augenblick hinunter und höhlte von
der Hauswirthin ein Glas Rum, und bey
der Gelegenheit erfuhr ich auch erst, daß er
welchen trinken könne. Da er sich wieder et-
D