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Friedländer, Max J. [Hrsg.]; Falke, Otto von [Hrsg.]; Verlag Paul Cassirer <Berlin> [Hrsg.]; Artaria und Compagnie <Wien> [Hrsg.]; Auktionshaus für Altertümer Glückselig <Wien> [Hrsg.]
Die Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien (Band 1,1): Bildteppiche, Samt- und Seidenstoffe, Stickereien, Spitzen, Knüpfteppiche, Blei und Zinn, Goldschmiedearbeiten, kirchliches und weltliches Silbergerät — Berlin, 1930

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3281#0229
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dung zwei Reihen flach getriebener Wappen, auf dem Deckel eine Reihe,
mit den gravierten Namen der Stifter auf einem faltig umlaufenden
Band. Unten an der Cuppa die Stifterinschrift, die besagt, daß der Becher
zur Ablösung von Fensterschenkungen für ein Rathaus (wahrscheinlich
zu Öhringen) von den durch die Wappen und Namen bezeichneten
Herren geschenkt worden ist. Die Inschriften sind abgedruckt bei
M. Rosenberg in Kunst und Kunsthandwerk XIV, 1911, S. 391 ff. Be-
schau von Schwäbisch-Hall und Stempel eines Haller Meisters; M. Rosen-
berg nimmt an, daß auch der Nürnberger Goldschmied Christoph Ritter
(1547—1587) an der Ausführung beteiligt war, da die beiden Meister
auch am Limpurgschen Erbschenkenpokal von 1562 zusammengear-
beitet haben.

Höhe ß8'J cm Tafel LXXV

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HERMANNSTADT 1640, von PAUL ROTH

DECKELKANNE, Silber teilvergoldet und graviert. In die nach oben
verjüngte glatte Wandung sind zwölf Münzen römischer Kaiser und
Kaiserinnen eingelassen. Oben, unten und auf dem Deckel gravierte breite
Randverzierung aus Ranken; diese Teile' sind vergoldet. Als Deckelknauf
ein Bacchusknabe mit Kelch auf einem Faß, nach einem Stich von Dirk
Vellert oder Punzenstich von Jonas Silber. Im Boden griechische Silber-
münze mit Kopf der Athena und einer Nike. Auf dem oberen Rand
Inschrift: „Fama est fictilibus coenasse Agathoda regem atque abacum
samio saepe onerasse luto 1640" (aus den Epigrammen des Ausonius).
Am Fußrand „Dise Kann hab ich Petrus Fronius lassen verfertigen meinem
lieben Sohn Danieli Fronio zum Gedechtn." Meister Stempel aus PR mit
der Jahreszahl 1637, des Paul Roth in Hermannstadt.
Vorbesitzer: Baron K. Apor, Klausenburg.

Abgeb. Budapester Goldschmiede-Ausstellung 1886, I, S. 136; Mitteil. d.
Nordböhm. Gew. Mus. 1900, Fig. 9; M. Rosenberg, K. u. K. H. XIV, 1911,
S. 58, Fig. 112.

Höhe 26-8 cm Tafel LXXV
 
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