Sonst tadellose Erhaltung. Auf den Pilastern zwei Löcher zum Einsetzen von
Stangen. Bemalung: die Pilaster der Rücklehne zeigen goldene Arabesken,
aus schwarzem Grund ausgespart, ähnlich die Rücklehne selbst. Das übrige
vergoldet, mit Ausnahme des Grundes des Muschelornaments, des Drachen (tief
dunkelrot), des Inkarnats, des Ärmelstoffs (rot mit goldenen Querbändern).—
Die Bemalung der Lippen ist erneuert.
Ähnliche Darstellungen thronender Frauenfiguren finden sich in Berlin, Deut-
sches Museum (Katalog Band III, S. 151, Nr. 8151), in München, National-
museum (Bange, Kleinplastik der deutschen Renaissance, Tafel 33). Dürers
Holzschnitt der »Philosophia« B. 130, von 1502, könnte anregend gewirkt
haben. Daß das Werk mit Wahrscheinlichkeit in Augsburg zu lokalisieren ist,
ergibt sich schon aus der Herkunft. Für die Rücklehne des Thrones, wie auch
für die Faltengebung im unteren Teil des Gewandes ist insbesondere die ähn-
lich gut erhaltene »Wochenstube« zu vergleichen, die 1852 für das Berliner
Museum erworben wurde (Katalog von Vöge, Nr. 1 60). Es ist nicht ausgeschlos-
sen, daß beide Werke von demselben Meister herrühren.
Vorbesitzer: Herr von Holzschuher, Augsburg. Alexander Freiherr von Minu-
toli, Liegnitz. Vgl. Katalog der Sammlungen von Meisterwerken der Industrie
und Kunst des Instituts Minutoli zu Liegnitz, II (Berlin 1873), versteigert in
Köln 1875; Nr. 5081, S. 233.
Erwähnt von Stegmann in »Kunst und Kunsthandwerk« X (1907), S. 508.
Lindenholz. Höhe }),6, Breite 2ß,} cm. Tafel CXI
261
DEUTSCH, 1. HÄLFTE 16. JAHRHUNDERT
ADAM UND EVA. STATUETTEN. Eva reicht Adam den Apfel. Die beiden
Figuren sind nackt, jede für sich gearbeitet, und stehen auf rundlichen Sok-
keln mit Terrainandeutung. Adam hat lockiges Haupthaar und zierlich ge-
lockten Bart, Eva trägt das Haar aufgebunden als Flechte um den Hinterkopf.
Das rechte Bein ist als Standbein behandelt, das linke leicht geknickt und
zurückgesetzt.
Stangen. Bemalung: die Pilaster der Rücklehne zeigen goldene Arabesken,
aus schwarzem Grund ausgespart, ähnlich die Rücklehne selbst. Das übrige
vergoldet, mit Ausnahme des Grundes des Muschelornaments, des Drachen (tief
dunkelrot), des Inkarnats, des Ärmelstoffs (rot mit goldenen Querbändern).—
Die Bemalung der Lippen ist erneuert.
Ähnliche Darstellungen thronender Frauenfiguren finden sich in Berlin, Deut-
sches Museum (Katalog Band III, S. 151, Nr. 8151), in München, National-
museum (Bange, Kleinplastik der deutschen Renaissance, Tafel 33). Dürers
Holzschnitt der »Philosophia« B. 130, von 1502, könnte anregend gewirkt
haben. Daß das Werk mit Wahrscheinlichkeit in Augsburg zu lokalisieren ist,
ergibt sich schon aus der Herkunft. Für die Rücklehne des Thrones, wie auch
für die Faltengebung im unteren Teil des Gewandes ist insbesondere die ähn-
lich gut erhaltene »Wochenstube« zu vergleichen, die 1852 für das Berliner
Museum erworben wurde (Katalog von Vöge, Nr. 1 60). Es ist nicht ausgeschlos-
sen, daß beide Werke von demselben Meister herrühren.
Vorbesitzer: Herr von Holzschuher, Augsburg. Alexander Freiherr von Minu-
toli, Liegnitz. Vgl. Katalog der Sammlungen von Meisterwerken der Industrie
und Kunst des Instituts Minutoli zu Liegnitz, II (Berlin 1873), versteigert in
Köln 1875; Nr. 5081, S. 233.
Erwähnt von Stegmann in »Kunst und Kunsthandwerk« X (1907), S. 508.
Lindenholz. Höhe }),6, Breite 2ß,} cm. Tafel CXI
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DEUTSCH, 1. HÄLFTE 16. JAHRHUNDERT
ADAM UND EVA. STATUETTEN. Eva reicht Adam den Apfel. Die beiden
Figuren sind nackt, jede für sich gearbeitet, und stehen auf rundlichen Sok-
keln mit Terrainandeutung. Adam hat lockiges Haupthaar und zierlich ge-
lockten Bart, Eva trägt das Haar aufgebunden als Flechte um den Hinterkopf.
Das rechte Bein ist als Standbein behandelt, das linke leicht geknickt und
zurückgesetzt.