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OBERITALIEN, ANFANG 16. JAHRHUNDERT
vielleicht DESIDERIO DA FIRENZE
SCHREIBZEUGKASTEN, Bronze, braune Naturpatina, in Form einer recht-
eckigen Kassette, die auf vier in Löwenklauen endigenden Telamonen ruht.
In der Mitte der Vor- und der Rückwand das Wappen der Familie Deila
Rovere, von je zwei aneinanderstoßenden gebogenen Füllhörnern rund ein-
gerahmt, die von gegeneinander reitenden Ichthyokentauren mit Najaden ge-
tragen werden. An den Schmalseiten das Gorgoneion, das auch auf dem Deckel
inmitten eines Kranzes wiedergegeben ist. Zu seinen Seiten zwei Amoretten
mit flatternden Bändern in den Händen.
Diese in mehreren Exemplaren und Varianten bekannte Kassette (Florenz,
Museo Nazionale; Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum; Paris, Louvre usw.) wurde
früher dem Caradosso zugeschrieben (Venturi, Storia dell'arte Italiana VI, p. g 3 o);
die Verwandtschaft mit den Figuren des Terrakotta-Frieses im Baptisterium
von San Satiro zu Mailand, die dem Paduaner Agostino dei Fonduti angehören,
ließe an diesen Künstler als an den Schöpfer des Schreibzeugkastens denken.
Verwandt mit Werken des in Padua und Venedig tätigen Desiderio da Firenze
(vgl. Planiscig, Zeitschrift für bildende Kunst, 1930). Bode, Zeitschrift für
Numismatik XXXIII, Heft 3/4, dachte an Bramante. Vgl. F. Goldschmidt, Ber-
liner Bronze-Katalog, Nr. 250 und E. F. Bange, Berliner Plaketten-Katalog,
Nr. 625. — (Planiscig).
Länge 20, Breite y, Höhe II cm.
Tafel CXLIII und CXLIV
OBERITALIEN, ANFANG 16. JAHRHUNDERT
vielleicht DESIDERIO DA FIRENZE
SCHREIBZEUGKASTEN, Bronze, braune Naturpatina, in Form einer recht-
eckigen Kassette, die auf vier in Löwenklauen endigenden Telamonen ruht.
In der Mitte der Vor- und der Rückwand das Wappen der Familie Deila
Rovere, von je zwei aneinanderstoßenden gebogenen Füllhörnern rund ein-
gerahmt, die von gegeneinander reitenden Ichthyokentauren mit Najaden ge-
tragen werden. An den Schmalseiten das Gorgoneion, das auch auf dem Deckel
inmitten eines Kranzes wiedergegeben ist. Zu seinen Seiten zwei Amoretten
mit flatternden Bändern in den Händen.
Diese in mehreren Exemplaren und Varianten bekannte Kassette (Florenz,
Museo Nazionale; Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum; Paris, Louvre usw.) wurde
früher dem Caradosso zugeschrieben (Venturi, Storia dell'arte Italiana VI, p. g 3 o);
die Verwandtschaft mit den Figuren des Terrakotta-Frieses im Baptisterium
von San Satiro zu Mailand, die dem Paduaner Agostino dei Fonduti angehören,
ließe an diesen Künstler als an den Schöpfer des Schreibzeugkastens denken.
Verwandt mit Werken des in Padua und Venedig tätigen Desiderio da Firenze
(vgl. Planiscig, Zeitschrift für bildende Kunst, 1930). Bode, Zeitschrift für
Numismatik XXXIII, Heft 3/4, dachte an Bramante. Vgl. F. Goldschmidt, Ber-
liner Bronze-Katalog, Nr. 250 und E. F. Bange, Berliner Plaketten-Katalog,
Nr. 625. — (Planiscig).
Länge 20, Breite y, Höhe II cm.
Tafel CXLIII und CXLIV