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Galerie Fischer <Luzern> [Editor]
Auktion / Galerie Fischer: Mobiliar der Mme Charles Rubner, Paris: Waffen, Rüstungen, Schwerter, Feuerwaffen ; Zinnsammlung L., Wien: bedeutende Zunftzeichen und -gefässe des 16., 17., 18. Jahrhunderts, Kannen, Platten, Teller ; Gemälde eines Zürcher Sammlers ... ; [26., 27., 30., 31. August - 3. September 1938] — Luzern, Nr. 63.1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.6023#0111
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B. SCHUTZWAFFEN

I. Harnische und Harnischteile

1521. Venezianische Beckenhaube. Hohe einteilige, schön geschwungene Schale mit
herausgetriebenem Mittelgrat. Nach aussen gebörtelte Ränder. (Ueber dem rechten
Auge alte Ausbesserung.)

Mailand (Missaglia), um 1480.
Siehe Abb. Tafel 25.

1522. Ganzer blanker geriefelter Feldharnisch. Geschlossener, im Kragen umgehender
Visierhelm, die Wangenteile am Kinn zu öffnen, weit vorgetriebenes Kinnstück, auf-
schlächtiges schweres Visier. Die geriefelte Helmglocke mit kräftigem Kammwulst.
Zweiteilige viermal geschobene Halsberge. Harnischbrust mit Schnürwulsträndern,
Magenblech, vier Bauchreifen und fünfmal geschobene Beintaschen, geschobene Arm-
ausschnitte, Rüsthaken. Der Harnischrücken mit drei Gesässreifen. Komplette Armzeuge
mit Spangeröls, weit ausladenden Muscheln und Hentzen. Komplettes Beinzeug. Der
ganze geriefelte Feldharnisch ist eine hervorragende deutsche Plattnerarbeit von bester
Erhaltung. Besonders interessant ist die Helmform. In allen Teilen zusammengehörig
und original. Auf den Beinzeugen Nürnberger Beschauzeichen.

Aus der Sammlung Erbach-Erbach stammend.
Deutsch (Nürnberg), um 1510.
Siehe Abb. Tafel 26.

1523. Ganzer blanker Feldharnisch, bestehend aus geschlossenem Visierhelm mit auf-
schlächtigem Visier und Kinnreff. Am Nackenschirm Meister- und Zeughausmarke.
Halsberge mit geschnürltem Rand und Federzapfen zum Befestigen der Armzeuge.
Harnischbrust mit absteckbarem Bauchreifen und absteckbaren Beintaschen. Harnisch-
rücken mit Gesässreifen. Komplettes Armzeug mit Handschuhen (Hentzen). Das Bein-
zeug mit geschobenen Kniekacheln und aufklappbaren, innen offenen Beinröhren. Ein
Feldharnisch von edler Form und bester Erhaltung.

Aus dem Wiener Zeughaus stammend.

Dazu halbe Roßstirne, blank mit geschnürlten Rändern, das Kanzstück beweglich, die
Ohrenbecher nach hinten offen.
Deutsch (Innsbruck), um 1540.
Siehe Abb. Tafel 27.

1524. Zischägge. Die Helmglocke mit getriebenen Hohlkehlungen, Messingzierrosetten. An-
genieteter Augenschirm mit verstellbarem Naseneisen, viermal geschobener Nacken-
schutz (Krebs). Wangenklappen.

Ungarn, 17. Jahrhundert.

1525. Ganzer Feldharnisch, bestehend aus Sturmhaube mit absteckbarem Visier, Hals-
bergen, Harnischbrust mit Bauchreifen und Beintaschen, Harnischrücken, sowie komplet-
tem Armzeug mit Handschuhen und komplettem Beinzeug. Das Ganze, reich geätzt und
vergoldet, ist eine vorzügliche Nachbildung des Feldharnisches König Philipps II. von
Spanien im Kunsthistorischen Museum Wien (Waffensammlung).

Im Stil um 1580.
Siehe Abb. Tafel 27.

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