Metadaten

Galerie Flechtheim [Contr.]
Westendorp, De Fiori, Gross, Hofer, Klee, Klossowski, Kolbe, Nauen, Purrmann, Sintenis, Masereel, De Vlaminck, Utrillo, Auguste Renoir: Weihnachten 1926-Ostern 1927 — Düsseldorf, Berlin: Galerie Flechtheim, 1927

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.62242#0061
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

MAURICE DE VLAMINCK
Mein Freund Vlaminck ist Meisterruderer, Rad-
renner, Romanschriftsteller, Musiker, Chauffeur, Bauer
— und Maler. Maler wie wenige es sind: ein strömen-
der Brunnen von Malerei. Eine Naturkraft.
Geboren ist dieser fahlhaarige Riese aus flämischem
Stamme in Rueil, das zwischen Seine und Mont Va-
lerien sich lagert. Künstlerisch bestimmend für den
jungen Vlaminck war sein Zusammentreffen mit dem
einige Jahre jüngeren Derain. Jahrelang lebten die
beiden zusammen. Ihr Gott in diesen Jahren: van Gogh.
Dann folgt die Entdeckung Cézannes; nicht des fein-
sinnigen Harmonisten, den Bonnard und die Seinen
liebten, sondern des großen Aufbauers, der seine Fläche
gliedert nach ihren inneren Gesetzen. Picasso und
Braque, neugefundene Freunde, schaffen sich im Kubis-
mus das Werkzeug, das allein ihr malerisches Wollen
auszudrücken fähig.
Viele Flüsse hat die Seine in sich aufgenommen, die
bei Rueil vorbeifließt: die große Yonne, den lieblichen
Loing, die männliche Marne. Und doch ist sie die
Seine, nur die Seine. So Vlaminck. Was auch an Ein-
flüssen an ihn herantrat, er nahm es auf. Und blieb doch

5
 
Annotationen