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Förster, Georg Ludwig [Oth.]
Unterricht für einen angehenden Kaufmann, um sich in seinem Stande glücklich zu machen: in einem Schreiben eines vornehmen Kaufmannes an seinen Sohn. Aus dem Englischen übersetzt — Bremen: verlegts Georg Ludwig Förster, 1779 [VD18 12316148]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48968#0017
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für einen angehenden Kaufmann. 15
Ausschweifungen die Thür öffnet, die den gewis-
sen Untergang nach sich ziehen: weswegen ver-
ständige Leute nicht gerne mit einem solchen etwas
zu thun haben, der entweder ihnen oder sich selbst
zu nahe thun muß. Wer eine Frau hat, der hat
schon ohne das Gelegenheit genug, alles, was in
diesem Puncke ersparet werden kann, anzubringen:
und der arme Tropf muß nicht richtig im Kopf
seyn, der durch sein eigen Beispiel seine Frau in
ihrerThorhcitstärken wollte. Kurz, mein Sohn,
viel Geld auf prächtige Kleider wenden, ist nur
denen zu gut zu halten, welche durch reiche Par-
teien ihr Glück zu machen suchen, weil Lies ihw
ganzes Capital in ihrem Handel ist. Aller dar-
aus entspringende Vortheil bestehet darin, daß
man dir, an Oertern, wo du unbekannt bist, die
Oberhand und einige andere kleine Vorzüge
geben wird. Wo man dich aber kennet, wird
dein kostbares Kleid dich eben so wenig in grös-
sere Achtung sehen, als die fürstliche Tracht ei-
nen Comödiantcn. Hätte jener Sucher, welcher,
um prächtig am Hofe zu erscheinen, den W-rrh
von hundert Häusern verkleidet hatte, derselben
Zinsen jährlich in die Tasche gestecket, würden
noch einmal so viel Leute den Hut vor ihm abge-
zogen haben. Man sey darum in seiner Klei-
dung weder schmutzig oder bettlerisch, noch stutzer-
haft
 
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