106 Erster Zeitraum. Dritter Abschn.
!. Z-itr.hg" und nach allen Wcltgegcnden das Nahen des Geistesfür-
sten. Im licderreichen Schwaben vereinigten sich Männer
und Frauen und brachten in rührenden und erhebenden Ge-
sangesweiscn die Huldigungen cinerStadt, eines ganzen Lan-
des. Uebcrall aber erklangen die Becher und die Musen ga-
ben den von Bacchus gelösten Zungen unerschöpfliche Bered-
samkeit.
Das alles geschah einem Manne, dem keine Macht gege-
ben, als über den rohen Marmorblock, von dem keine Gna-
denbezeigungen ausflossen, dessen Name keine Furcht eingc-
flößt und dessen Aeußcrcs nicht eine Spur der Ehren zeigte,
die ein halbes Jahrhundert ihm angcthan. Es geschah ihm,
dem Künstler, und weil er vor Anderen der Künstler war,
der der Kunst ihr altes Recht und uns der Kunst wiedcrge-
geben.
Wenn ganz Deutschland, durchdrungen von dem Wertste
dieser Eroberung, den Sieger gestiert, um wieviel größer und
voller mußte die Thcilnahmc in der Stadt sein, der vor allen
deutschen Städten der Ruhm gebührt, Heimath der Kunst zu
sein, in München! Gelehrte und Künstler, Behörden und
Korporationen beeisertcn sich, dem vielgechrtcn und vielge-
liebten Gast Ehre und Liebe darzubringcnz die gekrönten
Häupter neigten sich freundlich zu ihm, ja vor ihm, und der
— leider zufällig abwesende — König sandte „dem alten gu-
ten Bekannten, dem größten Bildhauer seit Hellas blühend-
ster Zeit" eine herzliche Begrüßung und im Großkreuz des
S. Michael-Ordens ein besonderes Merkmal seiner Hoch-
achtung.
Wie Tstorwaldsen seinen bisherigen Weg so genommen,
daß er seinen „Gutenberg" in Mainz, „Schiller" in Stutt-
gart, „Maximilian" in München in Augenschein nehmen
!. Z-itr.hg" und nach allen Wcltgegcnden das Nahen des Geistesfür-
sten. Im licderreichen Schwaben vereinigten sich Männer
und Frauen und brachten in rührenden und erhebenden Ge-
sangesweiscn die Huldigungen cinerStadt, eines ganzen Lan-
des. Uebcrall aber erklangen die Becher und die Musen ga-
ben den von Bacchus gelösten Zungen unerschöpfliche Bered-
samkeit.
Das alles geschah einem Manne, dem keine Macht gege-
ben, als über den rohen Marmorblock, von dem keine Gna-
denbezeigungen ausflossen, dessen Name keine Furcht eingc-
flößt und dessen Aeußcrcs nicht eine Spur der Ehren zeigte,
die ein halbes Jahrhundert ihm angcthan. Es geschah ihm,
dem Künstler, und weil er vor Anderen der Künstler war,
der der Kunst ihr altes Recht und uns der Kunst wiedcrge-
geben.
Wenn ganz Deutschland, durchdrungen von dem Wertste
dieser Eroberung, den Sieger gestiert, um wieviel größer und
voller mußte die Thcilnahmc in der Stadt sein, der vor allen
deutschen Städten der Ruhm gebührt, Heimath der Kunst zu
sein, in München! Gelehrte und Künstler, Behörden und
Korporationen beeisertcn sich, dem vielgechrtcn und vielge-
liebten Gast Ehre und Liebe darzubringcnz die gekrönten
Häupter neigten sich freundlich zu ihm, ja vor ihm, und der
— leider zufällig abwesende — König sandte „dem alten gu-
ten Bekannten, dem größten Bildhauer seit Hellas blühend-
ster Zeit" eine herzliche Begrüßung und im Großkreuz des
S. Michael-Ordens ein besonderes Merkmal seiner Hoch-
achtung.
Wie Tstorwaldsen seinen bisherigen Weg so genommen,
daß er seinen „Gutenberg" in Mainz, „Schiller" in Stutt-
gart, „Maximilian" in München in Augenschein nehmen