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Förster, Ernst
Geschichte der deutschen Kunst (5. Theil): Von 1820 bis zur Gegenwart: mit 7 Stahlstichen — Leipzig: T.O. Weigel, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.45389#0273
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Schäffer. Thäter. Merz. Gonzenbach re. 257
del, begleichen die Werke der Barmherzigkeit; nachKaulbach^_LE^
den babylonischen Thurmbau.
Jac. Heinr. Merz aus St. Gallen, geb. 1806, führt Iac. H.
einen sehr energischen Grabstichel, und hat sich gleichfalls in
Amsler's Weise der neuen Kunst dienstbar bewiesen. Kaul-
bach's „Narrenhaus" war cin^s seiner ersten Blätter; aber
auch von desselben Künstlers „Zerstörung Jerusalems" lie¬
ferte er einen großen ausgeführten Stich. Nach Cornelius
stach er aus der Glyptothek „dieNacht" und die „Zerstörung
Troja's"; aus der Ludwigskirche „das Jüngste Gericht", die
„Geburt" und die „Kreuzigung Christi." Neuerdings ist er
mit Thäter in Gemeinschaft beschäftigt, die Psalmen von
G. König zu stechen.
Gonzenbach aus St. Gallen bewährte ein feines Gonzen-
Formgefühl und eine sehr geschickte Hand in den Blättern
nach W. Kaulbach's „Verbrecher aus verlorner Ehre."
Die Lithographie hat sich (mit Ausnahme von F r.^H^
Hanfstängel, der die Meisterwerke der Dresdner Galerie
in Steindruck herausgegeben) großentheils der Vervielfälti¬
gung von Landschaften und Genrebildern gewidmet, und hier
hat Fr. Hohe aus Bayreuth mit Auszeichnung gewirkM-Hohe.
(„Neue Münchner Malerwerke"); doch auch die historische
Kunst hat in diesem Fach ihren Meister gefunden inG. Schrei-
ner, welcher die Gemälde der Allerheiligen-Hofcapelle, so- «er.
wie die der Basilica St. Bonifacius in Steindruck heraus¬
gegeben.
Die große Bedeutung des Holzschnittes für die Ent¬
wickelung sowohl des Kunstsinnes, als vornehmlich für die
Verbreitung von Zeit-Anschauungen und Gedanken ist alle¬
zeit anerkannt worden. Das Verdienst, dieser Kunst unter
nns wieder das eigenthümlich deutsche Gepräge, ohne Kunst-
Förster, Gesch. d. deutsch. Kunst. V. 17
 
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