482 Geschichte der Heiligen Dibek
zurecht gebracht, ist keines sein Zustand so nachdenck-
lich gewesen, als eines.von welchen uns das Heil.
Evangelium die Umstände ausführlich erzehlet hat:
Damit wir mit desto grösserm Abscheuen daraus erse-
hen möchten die entsetzliche Tyranney, so die Teuffel
auch sichtbarlich nber die armen Menschen verüben,
und wie grausam sie, indem sie innerlich die Seelen
plagen, auch äusserlich mit den Leibern verfahren.
Cs war ein Mensch, welcher von einer geraumen
Zeit in keinem Haus mehr wohnete, sondern sich
in den Toden-Gräbern aufhielte: So gieng er auch
Mutternackend und litte keine Kleider an: Wann
man ihn binden wollte, zerrisse er Ketten undStricke,
und konte ihn kein Mensch bändigen. Er war Tag
und Nacht auf den Bergen, oder in den Gräbern,
allwo ererschröcklichheulete, undseinenLeib mitSrei-
nen zerschlüge. Kurtz zu sagen, der Ort, wo er seine
Auffenthalt hatte, war unzugänglich worden, und
getrauete ihm kein Mensch da fürüber zu gehen.
Wie dieser Elende den HErrn IEsum von wei-
tem erblickte,kam er zuihmgeloffen,verwandelte diese
seine viehiAe Raserey in eine ehrerbietige Anbetung,
siel ihmzuFüffen und schrie mit lauter Stimm: IE-
su, du Sohn des Allerhöchsten, warum kommest
du mich zu plagen vor der Zeit, ich befchwohre
dich, daß du mich zufrieden lassest:' JESUS
fragte ihn, wie er hiesse? nicht daß, dem so alleDinge
bewust, semName wäre unbekannt gewesen, sondern,
nach Ausfag der Heil. Vätter, den Menschen einen
heiligen Schrecken einzujagen, indem sie sahen, von
wie viel Teuffeln ein einiger Mensch könne besessen
werden. Ich heisse Legion, antwortete er, weilen
ihrer ein gantz Regiment beysammen wären, batte
IEstnn
zurecht gebracht, ist keines sein Zustand so nachdenck-
lich gewesen, als eines.von welchen uns das Heil.
Evangelium die Umstände ausführlich erzehlet hat:
Damit wir mit desto grösserm Abscheuen daraus erse-
hen möchten die entsetzliche Tyranney, so die Teuffel
auch sichtbarlich nber die armen Menschen verüben,
und wie grausam sie, indem sie innerlich die Seelen
plagen, auch äusserlich mit den Leibern verfahren.
Cs war ein Mensch, welcher von einer geraumen
Zeit in keinem Haus mehr wohnete, sondern sich
in den Toden-Gräbern aufhielte: So gieng er auch
Mutternackend und litte keine Kleider an: Wann
man ihn binden wollte, zerrisse er Ketten undStricke,
und konte ihn kein Mensch bändigen. Er war Tag
und Nacht auf den Bergen, oder in den Gräbern,
allwo ererschröcklichheulete, undseinenLeib mitSrei-
nen zerschlüge. Kurtz zu sagen, der Ort, wo er seine
Auffenthalt hatte, war unzugänglich worden, und
getrauete ihm kein Mensch da fürüber zu gehen.
Wie dieser Elende den HErrn IEsum von wei-
tem erblickte,kam er zuihmgeloffen,verwandelte diese
seine viehiAe Raserey in eine ehrerbietige Anbetung,
siel ihmzuFüffen und schrie mit lauter Stimm: IE-
su, du Sohn des Allerhöchsten, warum kommest
du mich zu plagen vor der Zeit, ich befchwohre
dich, daß du mich zufrieden lassest:' JESUS
fragte ihn, wie er hiesse? nicht daß, dem so alleDinge
bewust, semName wäre unbekannt gewesen, sondern,
nach Ausfag der Heil. Vätter, den Menschen einen
heiligen Schrecken einzujagen, indem sie sahen, von
wie viel Teuffeln ein einiger Mensch könne besessen
werden. Ich heisse Legion, antwortete er, weilen
ihrer ein gantz Regiment beysammen wären, batte
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