Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fontaine, Nicolas; M. K. ; ID: gnd/128648783 [Oth.]; Weber, Georg Christoph [Oth.]
Catholischer Geschicht-Spiegel: Das ist: Historischer Auszug aller Begebenheiten Altes und Neuen Testaments, mit erbaulichen und lehrreichen Auslegungen der heiligen Kirchen-Vätter untermenget : Zur Beförderung Göttlicher Erkänntnuß und Ausbreitung beydes der Macht- und Gnaden-Wercke des Allerhöchsten, so wol auf eine anmuthige Erzehl- als Erklärungs-Art eingerichtet — Sultzbach: verlegts Georg Christoph Weber, Buchhändler in Nürnberg, 1751 [VD18 12188786]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49094#0854
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
8ZL Geschichte der Heiligen Bibel
Hempel und das Gesetz zu lästern. UberöieserAnnage
ward er vor den völligen Rath gefordert, aliwo er sich
mit feurigen und Eifers-vollen 'Worten verantwortet.
Er warif den Jaden die Harrigöeit ihres verstock-
ten Herzens vor, und wie daß"sie dadurch dem Heil.
Geist widerstrebet/ die Propheten, welche ihnen die
X Ankunfft des Heilands und SckigmaÄerb wsischg-
len/ verfolget/ und endlich den Heiland selbst oerra-
lhen und ermordet hätten. Dieser scharfe Ve-weiß
machte sie dis Zähne aufeinander verssen,und ungeach-
tet/ daß ihnen sein Angesicht in wählender Rede wie
das Angesicht eines Engels Vorkommen war, mit ei-
nem Slm m auf ihn zu fallen / welcher dann zum Be-
schluß aufschrie: Er sehe den ^nnmei offen, und
ZKEsumzu der Heck)ren seines Vacters l Hierauf
führten sie ihn in Eü hinaus/ und indem sie ihn steinig-
ten/siel disftrheilige Mann aufseme Knie nieder, und
betet mit lauter Stimme, daß G'Grc seinen Ver-
folgern diese Gunde verzeihen wolle, und hierüber
verschied er. - ,
Die heilige Kirche hat in diesem heiligenErtzmärty-
rer Stephans nichts grössers gefunden als die Liebe,
so ergegen diejenige bezeugt, so ihn töden. In diesem
Stück hat er bewiesen, daß ehern wahrer Junger
Christi war, und daß die recht Apostolische Freyheit,
mit welcher er seinen Feinden zugeredc, nachts anders
als die W'-lrcklrng der hertzlichsn Liebe gewesen, so er
gegen sie trüge. Es ist nicht aus Haß oder sonsten böß
gemeynt, warm man den Gottlosen schon ihre groben
Sünden mit etwas hartenWorten zu Gemach führet,
und gegen den heillosen Ubettrettern des Gesetzes die
Zunge schärffet. Wer liebw die Juden meyr als des
Heil. Stephanus; und gleichwohl verschont er ihrer
nicht.
 
Annotationen