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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Peltzer, Adolf: Krefelder Seidensamt
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0093

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gibt ihm Leichtigkeit und die Schwere der 1er und satter ist als seine Seitenfläche; am
Kunstseide den erwünschten Fall. Das hier- stärksten ist dieser Unterschied bei der
aus geferligle Kleid bedarf keines Beiwerks; Kunstseide. Die Vielheit der aufgeschnitte-
Stoff und Schnitt wirken durch sich allein. nen Samtfäden mit wiederum ihren einzel-
— Zuletzt wurde der durchsichtige Kunst- nen Fasern und Fäserchen gibt die nur dem
seidensamt geschaffen, der durch seine auf- Samt anhaftende Farbtiefe und Farbfülle,
rechtstehende Flur schleierarlig auf der Wärme und Leben der Farben — besonders
Trägerin liegt. Dieser Samt scheint vorläu- auch von schwarz — kann Samt daher be-
fig das Ende einer „Züchtung" zu sein, die sonders eindrucksvoll vermitteln. Der be-
darauf ausging, den schweren und festen sondere Charme des Samtkleides oder
Seidensamt unserer Vorfahren zu entmate- -hules besteht aber in dem Gegensatz
rialisieren. Weben, Färben und Veredeln zwischen seinem pelzartigen und lockeren
setzen der Fabrikation solcher „hochge- Charakter und der glatt gestrafften Haut
züchteten" Gewebe Grenzen. der Trägerin, ein Gegensatz, wie er an ande-
Frage ist hier zu beantworten, was Samt rer Stelle durch Legen von Perlen auf Samt
vor anderen Geweben, wie Seidenstoffen, bewußter zum Ausdruck kommt,
auszeichnet. Diese letzteren zeigen nur in Fabrikationsstälten der Welt sind Krefeld
der Aufsicht den glattliegenden Faden, sind und Lyon, die miteinander wetteifern. Lyon
flächig. Samt dagegen hat ein solches näher an Paris und daher eher Neuheiten
Flächengewebe auch, aber nur als Grund- bringend, in kleinen Betrieben zum Teil
gewebe, in dem die Samthaare ihren Halt kunstgewerblich arbeilend: Krefeld dagegen
finden, wirkt daher körperlich. Dazu bestrebt, ihm geeignet erscheinende Samte
kommt, daß der Querschnitt des aufge- in großen und guten Lieferungen auf den
schnittenen Flurfadens in Farbe viel dunk- Markt zu bringen.





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