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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Meißner, Else: Die Stellung der Kunstgewerbebibliotheken in der gestaltenden Arbeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0224

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MAJOLIKAPLASTIK

Städt. Handwerker- und Kunstgewerbe-Schule Stettin

DIE STELLUNG
DER KUNSTGEWERBEBIBLIOTHEKEN
IN DER GESTALTENDEN ARBEIT

Die Stellung der Kunstgewerbebibliotheken ist Bibliotheken immer von neuem ihren Wirkungs-
heu'te nicht leicht. Begründet in einer Zeit, als grad sowohl nach der künstlerischen wie nach der
man von der Nachahmung früherer Stilformen wirtschaftlichen Seite erweisen müssen. Die Tat-
eine Wiedergeburt der angewandten Kunst erwar- sache allein, daß noch immer zahlreiche Kunst-
tete, stehen sie nun vor der Frage, welche Rolle gewerbler sich nach alter Art ihre Anregungen aus
ihnen die Gegenwart zuweist, in der immer mehr den Vorbildern der Vergangenheit holen, genügt
die technische Bedingtheit der Form und die Sou- für diesen Nachweis nicht; sondern es mu,ß zu-
veränität des neuen Gestaltungswillens betont kunftweisende Arbeit geleistet werden,
wird. Deshalb ist die lebendigste Anteilnahme der Biblio-
Die Lage der Kunstgewerbebibliotheken ist da eine theken gegenüber allen Strömungen, die irgendwie
andere als die der allgemein-wissenschaftlichen die gestaltende Arbeit berühren, notwendig. Zwar
Bibliotheken. Während diese sich an dem Bewußt- darf eine Bibliothek nie einer „Richtung" die-
sem ihres wissenschaftlichen Wertes und Wirkens nen; sie muß jedoch jede Handhabe geben, um
genügen lassen können, bedingt schon die Stel- alle Keime neuen Schaffens zu pflegen, aber auch
lung des Kunstgewerbes als Grenzgebiet zwischen Irrungen und Einseitigkeiten frühzeitige Korrek-
Kultur und Wirtschaft, daß die Kunstgewerbe- tur zu ermöglichen.

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