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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Taut, Bruno: Arbeiterwohnhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0292

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INNENRAUM DES HAUSES POELZIG

ARBEITERWOHNHAUS

Dieses Haus ist seiner Programmfassung
nach der Proletarier unter den Einfamilien-
häusern der Ausstellung.
Das Haus soll den Bedürfnissen einer
Familie von sechs Personen entsprechen, die
beiden Ellern und vier Kinder, zwei im
Untergeschoß und je eins in den beiden
Kammern des Obergeschosses. Bei drei
Kindern wäre Platz für ein Mädchen und
bei zwei Kindern noch ein Baum für einen
Gast.

Das Haus soll in der Hauptsache die Vor-
teile der ebenerdigen Stockwerkswohnung
bieten. Die Lebensfunktionen der Bewohner
sind in zwar knappen aber genau den Be-
dürfnissen angepaßten Maßen erfüllt. Diese
Maße sind absichtlich gering, nicht bloß,
weil der Bauplatz die größte Einschränkung
erforderte, sondern auch, um die Kosten
nach Möglichkeit herabzusetzen. Im Serien-
bau ist dieses Haus mit seiner gesamten Ein-
richtung für rd. 10 bis 12000 Mark her-
stellbar.

Die täglichen Vorgänge im Hause sind so
gegliedert, daß sie klar getrennt und doch
in notwendigen Zusammenhang gebracht
sind:

1. die Arbeitsräume (Küche, Spüle und
bedeckter Vorraum zur Spüle, von der
Spüle aus Zugang zur Heizung und
zur Waschküche),

2. die Wohnräume, als Ganzes zu be-
nutzen sowie in drei Teile für Essen,
Arbeiten und Wohnen zu gliedern mit
einem Sitzplatz im Freien, welcher zur
Aussicht hin angelegt ist (vier Varia-
tionsmöglichkeiten des Wohnzimmers,
je nach Öffnen der Faltwand und der
Falttür),

3. die Schlaf räume, zugänglich vom Flur
und vom Wohnzimmer aus, das Kin-
derzimmer durch einen Vorhang teil-
bar in zwei Nischen für je ein Kind.

Terrasse vor dem Bodenraum ebenfalls zur
Aussicht hin gerichtet, nach Nordosten.
Wegen der Lage des Grundstücks Bevor-

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