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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 2.1927

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes [Januar - Dezember 1927]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13210#0403

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

JANUAR 1927

Mitgliedsbeitrag 1927. Der Beitrag für das lau-
fende Jahr, der am 1. Januar fällig war, ist durch
besonderes Schreiben vor einigen Tagen angefor-
dert worden. Wir sprechen an dieser Stelle noch-
mals die Bitte aus, die Einzahlung ohne Verzug
vorzunehmen, da die Zustellung der weiteren
Hefte ,,D1E FORM" nur an diejenigen Mitglieder
erfolgen kann, die ihre Beitragsverpflichtung für
das laufende Jahr erfüllt haben. Wir wiederholen
gleichzeitig die Bitte um eine freiwillige Erhöhung
des Mindestsatzes, da die kostenlose Lieferung der
Zeitschrift einen wesentlichen Teil des Beitrages
in Anspruch nimmt, so daß uns für die sonstigen
umfangreichen Aufgaben nur recht beschränkte
Mittel übrigbleiben. Auf den von diesem Heft ab
erweiterten Umfang der Zeitschrift weisen wir
dabei besonders hin. Die Überweisung des Bei-
trages kann durch Postanweisung oder auf unser
Postscheckkonto Berlin Nr. 15387 (Deutscher
Werkbund, Schöneberger Ufer 36 a) erfolgen. Die
Mitgliedskarlen für 1927 befinden sich im Druck
und gehen den Mitgliedern, die den Beitrag ent-
richtet haben, im Laufe des Februar zu.

Der Münchener Bund veranstaltete am 15. Dezem-
ber 1926 im Bibliotheksaal des Künstlerhauses
einen Vortrags- und Diskussionsabend mit dem
Thema „Gestaltung der öffentlichen und privaten
Propaganda für München".

Dr. Wenz leitete den Abend mit einer Ansprache
ein, in der er darauf hinwies, daß die Reklame
ein notwendiges Übel unserer Zeit sei, gegen das
sich zu sträuben einem Schwimmen gegen den
Strom gleichkomme. Es sei vor allem Aufgabe
Münchens, auf diesem Gebiete führend zu bleiben.
Der Maler und Gebrauchsgraphiker Paul Glaß
gliederte in seinem Vortrag das Gebiet der moder-
nen Reklame in drei Gruppen: Reklamekunst, Re-
klamewissenschaft und Reklamelechnik. Er schil-
derte die einzelnen Arten der Bildreklame und
wies bei einem Vergleich mit Amerika darauf hin,
daß man nicht ohne weiteres die amerikanischen
Verhältnisse auf Deutschland übertragen kann.
Man könne aber von Amerika lernen, wie man
durch Reklame Bedürfnisse erzeugen könne, die
vorher nicht existiert haben. Hieraus sei vor allem
für die Fremdenverkehrsreklame viel zu lernen.
Der nächste Redner von Wersin sprach über das
Schaufenster. Das Schaufenster dränge allmählich
die Architektur in den Hinlergrund und werde
zum Gesicht der Stadl. Er regle an, daß die
Kunstgcwerbeschule Kurse für Schaufensterdeko-
ralion einrichten möge. Dann sprach Oberbaurat
Alois Höchtl über „Schaufenslerbeleuchlung und
Lichtreklame". Er trat sehr für die indirekte
unsichtbare Beleuchtung ein. Eine sehr ausge-
dehnte Diskussion beschloß den Abend.

Die Bremer Grupppe des Deutschen Werkbundes
hatte Dr. Gregor Paulsson, den Leiter der Svenska
Slojdforeningen (Schwedischer Werkbund) ge-
beten, am 9. Dez. einen Vortrag über ..Das moderne
schwedische Kunstgewerbe" zu halten. Er wies
auf die Einheitlichkeit der schwedischen Kultur
und der sie tragenden Schichten hin. Die Verbin-
dung zwischen Industrie und Kunst sei noch sehr
jung. Besonders wertvoll waren seine Ausführun-
gen über Geschichte und Organisation des schwe-
dischen Textilgewerbes. Von hier aus ging er über
die schwedische Architektur, in deren Mittel-
punkt er das Stockholmer Stadthaus stellte, zu
den verschiedenen Gebieten der schwedischen
Werkkunst über. Deutschland bezeichnete er
zum Schluß als den Anreger in methodischer und
organisatorischer Hinsicht, in praktischer Betäti-
gung sei jedoch die schwedische Werkkunst die-
sem Anreger voraus.

Die Tagung des Vereins für religiöse Kunst in der
evangelischen Kirche, die das Thema „Kultus und
Kunst" behandeln wird, ist auf die Zeit vom 9. bis
12. Mai 1927 verlegt worden. Die Teilnehmer der
Tagung werden Gelegenheit haben, die Schau
kirchlicher Kunst auf der juryfreien Kunstaus-
stellung zu besichtigen.

Auf der Jury freien Kunstschau Berlin 1927 im
Staatlichen Landesausstellungsgebäude am Lehr-
ter Bahnhof wird in starkem Maße die angewandte
Kunst zur Geltung kommen. Im Mittelpunkt der
Ausstellung, die von ganz Deutschland beschickt
wird, wird eine Kirche musealen Charakters, mit
evangelischen, katholischen und israelitischen Kult-
räumen eingebaut, die auch viele Einzelwerke
kirchlicher Kunst (freie und angewandte Arbei-
ten) zeigen wird. Die Gesamlbauleitung dieser Ab-
teilung liegt in den Händen von Herrn Architek-
ten Professor W. Büning, B. D. A.
Glasfenster und Mosaiken zeigt die Firma Puhl
& Wagner, Gottfried Heinersdorf.
Ferner werden ausgestellt Fresko-Arbeiten von
Otto Freylag und Prof. Klaus Richter u. a.
Im Mittelpunkt des Raumes wird ein Gartenplatz
geschaffen, den wahrscheinlich Arch. Otto Firle
mit der Firma Rothe macht, hier sollen Plastiken
im Grünen ausgestellt werden, darunter ein Brun-
nen von Bildhauer Gothe, von der Slaatl. Por-
zellanmanufaklur.

Wandteppiche zeigt Frau Johanne Schütz-Wolff
und Fräulein Heckmann-Weimar. Ferner werden
die Räume eines Kunstfreundes erstellt von Pro-
fessor Scherz, mit Möbeln, Tapeten usw. nach sei-
nen Entwürfen.

Eröffnung der Ausstellung ist am 23. April 1927.
 
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