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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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Lotz, Wilhelm: Schmuck und Maschine
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0236

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ARMBÄNDER. SERIENWARE, IN DOUBLE, PLATININ UND EMAIL

Hersteller: Uhrkettenfabrik Kollmar und Jourdan A.G., Pforzheim

Foto Wilhelmi

SCHMUCK UND MASCHINE

Den Schmuck, der heute hergestellt wird,
kann man nach Art und Träger in einige,
natürlich ineinander übergreifende Klassen,
einteilen. Der kostbare Juwelenschmuck,
aus teuerstem Material in Edelsteinen und
Perlen und mit Platin als Fassungsboden,
wendet sich an die reichste Gesellschafts-
schicht. Sie kauft ihn nicht nur aus
Schmuckbedürfnis, sondern auch, um Sach-
werte zu erwerben. Dieser Schmuck gehört
dem Gebiet der Handarbeit an, aber Entwurf
und technische Ausführung sind nicht in
einer Hand vereinigt, auch die letztere wird
wieder auf verschiedene Spezialisten ver-
teilt. Formgebend ist die Pariser Juwelen-
mode. Dann folgt der ausgesprochene
Künstlerschmuck, der sich zumeist der

Farbsteine bedient. Auch hier herrscht aus-
gesprochene Handarbeit; Entwurf und Aus-
führung liegen allerdings in einer Hand.
Wieder andersartig ist der mehr zweckhafte
solide Schmuck, ihm gehört hauptsächlich
der Herrenschmuck an: Manschettenknöpfe,
Ketten, Zigarettenetuis und ähnliche Dinge.
Maschinenarbeit und Handarbeit sind beide
vertreten, Hersteller ist ein industrieller
Kleinbetrieb oder ein Handwerksbetrieb mit
Zuhilfenahme von Maschinenarbeit. Dann
folgt der verhältnismäßig billige Schmuck,
meist industriell hergestellt, für das Be-
dürfnis der breiten Masse, und es ist erklär-
lich, wenn auch zu bedauern, daß kitschige
Sentimentalität und billigste Imitation seine
Hauptkennzeichen sind.

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