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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Behne, Adolf: Die Zehlendorfer Siedlung der Gehag
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0022

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Einfamilienhäuser (Salvisberg), vom Fischtal gesehen,
vor Errichtung der die Gehag-Siedlung abriegelnden Gagfah-Häuser

DIE ZEHLENDORFER SIEDLUNG DER GEHAG

Die Gehag-Siedlung in Zehlendorf ist das
Werk einer Arbeitsgemeinschaft Martin Wag-
ner, Hugo Häring, Otto Salvisberg,
Bruno Taut. Die Initiative zu einem Volks-
wohnungsbau im Westen Berlins geht auf Martin
Wagner zurück.

Das Terrain, am Rande des Grunewalds, im
Süden und im Osten vom Fischtalgrund be-
grenzt, wird von der Riemeisterstraße, seiner
Nord-Süd-Achse, an den Verkehr angeschlossen.
Die Parallelstraßen, ohne Durchgangsverkehr,
sind nach Westen ausgebogen — die kürzeste
und die längste mehr als die beiden mittleren.
Die Ost-West-Achse, Im Gestell, die die Grenze
des Waldgebietes bildet, ist als reine Wohn-
straße behandelt. Ihre Breite wechselt, die ein-
zelnen Abschnitte sind leicht gegeneinander ver-
setzt, und vor der Einmündung in den östlichen
Eckblock bricht sie ab. Der Ost-West-Verkehr
geht also durch Schlieffenstraße und Fischtai-
grund. In die Schlieffenstraße wird der Unter-
grundbahnhof ,,Onkel Toms Hütte" zu liegen
kommen.

Die Hauszeilen gehen vorwiegend von Nord-
west nach Südost. Im nördlichen Teil ist die Be-

bauung blockartiger. Hier ist im Innern der —
mehrfach aufgeschlitzten — Randbebauung der
schöne Waldbestand erhalten. Der südliche Teil,
der dem landschaftlich reizvollen Fischtalgrund
zuliegt, öffnet sich diesem zu. Die Bebauung
lockert sich im Südwest-Zwickel zu einigen Dop-
pelhäusern auf. Nach Osten zu wird die Bebau-
ung dann wieder reihenmäßiger. Hier nimmt auch
der Reiz des Fischtalgrundes ab.

Es ist bekannt — und sehr bedauerlich —, daß
die Konsequenz dieses Bebauungsplanes von
der südlich anschließenden Gagfah - Siedlung
nicht beachtet worden ist. Die Logik des Gehag-
Planes wird durch die Neubauten gestört. Es
ist wirklich schwer zu verstehen, daß eine unter
Führung Tessenows stehende Arbeitsgemein-
schaft die bereits vorhandenen städtebaulichen
Momente nicht berücksichtigt und nicht weiter-
geführt hat. Darin — und nicht so sehr in der
Wahl eines Steildaches — hat die Nachbar-Sied-
lung der Gagfah versagt. Das beste wäre natür-
lich gewesen, wenn auch dieser südliche Ab-
schluß der Bebauung von der Arbeitsgemein-
schaft der Gehag durchgeführt worden wäre.
Die in allen Einzelheiten, wie Eckbildungen,

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