DOI Artikel:
Villon, Pierre: Ein Wohnhausblock in Los Angeles: erbaut von Architekt Richard J. Neutra, Los Angeles
DOI Artikel:Wiehl, Karl: Eingerichtete Wohnraume
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0149
schoß, eine Eingangshalle im Erdgeschoß, ein
Schnellaufzug für 10 Personen, ein Gesellschafts-
raum und ein Pergoladachgarten mit Apparaten für
Leibesübung gehören zu den allgemeinen Einrich-
tungen dieses vorbildlichen Mietblocks.
Seine äußere Form ist keine theatralische Maske,
sondern der anspruchslose Ausdruck der aufge-
schichteten, geschalten Betonkonstruktion und der
in ihr enthaltenen, nach wirtschaftlichen Grund-
sätzen geordneten Wohnungen. Jedes Ordnen auch
außerhalb einer bewußten, künstlerischen Absicht
wirkt beruhigend und harmonisch auf unsere Psyche,
wirkt also künstlerisch gestaltend. In Zeiten, in
denen es weder Kunstwissenschaft noch Ästhetik
gab, hat das instinktive Verlangen nach Ordnung un-
bewußt mehr Schönheit geschaffen als die künst-
liche dekorative Sucht der Eklektiker und der Stil-
sucher von gestern.
Architekten wie R. J. Neutra setzen diesen pri-
mären Sinn wieder in seine Rechte als formales
Element ein, ebenso wie sie die Wiederholung glei-
cher Maße durch Serienfabrikation von Fenstern,
durch Verwendung einheitlicher Schalungen im
Betonbau oder gleich großer Stützen und Träger
im Eisenrahmenbau nicht als störend empfinden,
sondern als stilbildend erkennen und verwerten.
R. Ginsburger, Paris
EINGERICHTETE WOHNRÄUME
Die ersten sechs Bilder stellen die Einrichtung einer Siedlungswohnung von K. Wiehl, Frankfurt a. M. dar.
Nähere Erklärung S. 118
Eßzimmer
Das Eßzimmer sollte so sein, daß es bei ungünstigen
Raumverhältnissen als Wohnzimmer mitbenutzt
werden kann. Kulissentisch Eschenholz mit weißen
Gummiplatten. Rechts in der Ecke, auf dem Bilde
nicht sichtbar, ein kleiner Anrichtetisch. Metallstühle
mit schwarzem Leder (Mies van der Rohe.) Wände
und Decke: weißlichwarmes Lichtgrün. Vorhänge
graue K'Seide (Bauhaus). Bauhausteppiche sind für
später geplant
Schnellaufzug für 10 Personen, ein Gesellschafts-
raum und ein Pergoladachgarten mit Apparaten für
Leibesübung gehören zu den allgemeinen Einrich-
tungen dieses vorbildlichen Mietblocks.
Seine äußere Form ist keine theatralische Maske,
sondern der anspruchslose Ausdruck der aufge-
schichteten, geschalten Betonkonstruktion und der
in ihr enthaltenen, nach wirtschaftlichen Grund-
sätzen geordneten Wohnungen. Jedes Ordnen auch
außerhalb einer bewußten, künstlerischen Absicht
wirkt beruhigend und harmonisch auf unsere Psyche,
wirkt also künstlerisch gestaltend. In Zeiten, in
denen es weder Kunstwissenschaft noch Ästhetik
gab, hat das instinktive Verlangen nach Ordnung un-
bewußt mehr Schönheit geschaffen als die künst-
liche dekorative Sucht der Eklektiker und der Stil-
sucher von gestern.
Architekten wie R. J. Neutra setzen diesen pri-
mären Sinn wieder in seine Rechte als formales
Element ein, ebenso wie sie die Wiederholung glei-
cher Maße durch Serienfabrikation von Fenstern,
durch Verwendung einheitlicher Schalungen im
Betonbau oder gleich großer Stützen und Träger
im Eisenrahmenbau nicht als störend empfinden,
sondern als stilbildend erkennen und verwerten.
R. Ginsburger, Paris
EINGERICHTETE WOHNRÄUME
Die ersten sechs Bilder stellen die Einrichtung einer Siedlungswohnung von K. Wiehl, Frankfurt a. M. dar.
Nähere Erklärung S. 118
Eßzimmer
Das Eßzimmer sollte so sein, daß es bei ungünstigen
Raumverhältnissen als Wohnzimmer mitbenutzt
werden kann. Kulissentisch Eschenholz mit weißen
Gummiplatten. Rechts in der Ecke, auf dem Bilde
nicht sichtbar, ein kleiner Anrichtetisch. Metallstühle
mit schwarzem Leder (Mies van der Rohe.) Wände
und Decke: weißlichwarmes Lichtgrün. Vorhänge
graue K'Seide (Bauhaus). Bauhausteppiche sind für
später geplant