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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Schmidt, Walther: Das Museum für Völkerkunde in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0457

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Teil des Saales für die religiöse Plastik Japans. Raum von sakralem Charakter. Die ähnlichen, bewegten Figuren dicht
gedrängt, dadurch Steigerung ihrer Bewegtheit. Demgegenüber die stille sitzende Figur in großem freien Raum. Wirkung
der großen leeren Wand: die Bewegungsfelder der einzelnen Plastiken gleichen sich in ihr aus

Partie de la Salle reservee ä la plastique religieuse du Japon. Salle d'un caractere sacre. Les figures d'un genre similaire, d'une grande
animation de lignes, sont placees tres pres les unes des autres, ce qui augmente encore l'animation de leur aspect. A ces figures
vraiment Vivantes s'oppose la statue assise et piacide qui se trouve devant la grande muraille nue: eile equilibre les aires de mouvements
respectives des differentes plastiques

Part of the hall devoted to Japanese religious plastic art. The whole room has a sacerdotal character. Figures resembling one another,
shown in action, are massed together, thus accentuating their aotive character. The quiet figure in sitting posture, on the contrary, is placed
in the middle of an empty Space. Note the effect of the great empty wall: the field of action of each individual figure thus retains its
balance in the whole

DAS MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE IN MÜNCHEN

WALTHER SCHMIDT

Ein Museum für Völkerkunde unterscheidet
sich grundsätzlich von jeder Sammlung, die nur
Kunstwerke, nur naturwissenschaftliche oder nur
technische Objekte enthält. Demnach wird auch
die Methode seines Aufbaues eine andere sein
als die anderer Museen.

Ein Museum für Völkerkunde will die Kunde
der außereuropäischen Völker dadurch vermit-
teln, daß Gegenstände gezeigt werden, die diese
Völker hervorgebracht haben, die also Zeugnisse

von der Eigenart dieser Völker sein können. Es
stehen hier die verschiedensten Rassen, Völker,
Kulturkreise, Zeiten. Es stehen hier die ver-
schiedensten Erzeugnisse menschlicher Tätig-
keit: Gegenstände des Alltags, Hausgerät, Werk-
zeuge. Waffen, Gewänder, aber auch Kultgegen-
stände. Gerät und Götterbilder. Ergibt sich so
schon sachlich eine Stufenleiter vom Gewöhn-
lichen zum Erhabenen, so ebenso in der Qualität:
das Völkerkundemuseum (wenigstens das Münch-

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