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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Lucas, Alfred; Hirzel, Stephan: Das Haus auf dem Küssel
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0018

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Das Haus auf dem Küssel

ALFRED LUCAS und STEPHAN HIRZEL

Das Gartengrundstück liegt auf einer Halbinsel in der Havel gewordenen Schlaf-, Kinder- und Gästezimmer nebst Zubehör,
bei Potsdam. Es umfaßt zwei Parzellen, von denen eine ferner Räume für die Hausangestellten.

bereits bebaut war. Zwei befreundete Familien, die dieses
kleine Haus bisher in wirtschaftlicher und räumlicher Trennung
bewohnt hatten, beabsichtigten, die Wohnfläche auf ein not-
wendiges Maß zu vergrößern, gleichzeitig aber fortan den
Haushalt zusammenzulegen und eine Anzahl von Räumen
gemeinsam zu benutzen.

Das gesamte Mobiliar ist aus dem gegenwärtigen Angebot
qualitativer Serienware in strengster Auswahl zusammen-
getragen worden. Sonderanfertigungen und Schrankeinbauten
wurden auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt. Das
Wohn- und Speisezimmer im Altbau stellt den Versuch dar,

typisierten Hausrat unserer Zeit mit vorhandenen Stilmöbeln

Da die beiden Parzellen als solche rechtlich getrennt bleiben , ., , . . r ., , .

3 der Vergangenheit in Einklang zu bringen,
sollten, mußte der Neubau im vorgeschriebenen Abstand von

8 m zum Altbau errichtet werden. Für die Ueberbrückung Die Halle und das anschließende Wohn- und Speisezimmer

dieses Abstandes durch einen Zwischenbau in ganzer Tiefe sind beide ausgesprochene Gemeinschaftsräume. Ihre Form-

der Häuser wurde die behördliche Genehmigung eingeholt. gebung hat daher nicht der einzelnen Persönlichkeit sondern

Auf diese Weise sind nicht nur Altbau und Neubau mit- der Gesamtheit der Hausbewohner und ihrer gemeinsamen

einander verbunden worden, sondern auch beide Teile des Lebensform Rechnung zu tragen. Darüber hinaus haben diese

Gartens stehen unterhalb der Brücke in Zusammenhang. Räume auch den Gästen des Hauses als EmPfana und Auf"

Im Schutze dieser Unterführung befindet sich ein schattiger enthalt zur Verfügung zu stehen. Gegensatz und zugleich

,~ , . ■ , l, . . ... Erqänzunq zu diesen qrößeren Gemeinschaftsräumen sind die

Gartenplatz und der Haupteingang zur Hausergruppe. Alle a a a

.i. i „- , — | . . . ■ .. c___. „Zellen" für ungestörte Arbeit und Ruhe. Wählend also alle

wesentlichen Räume der Gesamtanlage sind in breiter Front " a

■ c.. , . ... . .. A ... , , r~„ . „ . u„„„i Bewohner sich innerhalb der Gemeinschaftsräume einer ge-

nach Süden orientiert mit Ausblick auf Garten und Havel-

, , , r. meinsamen Lebensform einzugliedern haben, vermag der
lanaschatt.

~ .. ,, V . • •»• n „u-t-unt-u einzelne Bewohner seinem persönlichstem Wohnanspruch inner-

Das alte Haus blieb in seinem Äußeren absichtlich un- r .

... . , . . ., . n ,__ halb der vier Wände seiner eigenen „Zelle" Ausdruck zu

verändert, nur im Inneren wurde eine teilweise Umgestaltung

vorgenommen. Die Brücke wird gebildet durch einen ge- a

räumigen Verbindungsflur mit anschließender Treppe und durch Voraussetzung und Hilfe für die Erfüllung solchen Auftrages

eine gestreckte Halle mit direktem Abstieg zum Garten. Der war freundschaftliche Verbundenheit und tätiges Zusammen-

Neubau umfaßt auf begrenzter Fläche die neuen, notwendig wirken von Auftraggebern und Architekten.

1 Windfang

2 Treppenhaus

3 Toilette

4 Abstellraum

5 Bad

6 Flur

7 Mädchenzimmer

8 Fremdenzimmer

9 Heizung

10 Gartenplatz unter der Brücke

11 Wohn- und Speisezimner

12 Halle

13 Großer Flur

14 Arbeitsstellen

15 Kinderzimmer

16 Kinderfräulein

17 Schlafzimmer

Erdgeschoß

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