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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Schwab, Alexander: Technokratie?
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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0073

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sind vermutlich wiederum Dinge, von denen die amerikanischen
Fanfarenbläser nichts wissen und auch nichts wissen wollen.
Sie blasen das Thema, der Kontrapunkt liegt ihnen fern.

Aber wir Europäer sind gewohnt, von allem wissen zu wollen.
Wir seufzen, daß uns nichts erspart bleibt, aber wir ersparen
uns eben selbst nichts. Wir können uns das einfach nicht leisten.
So wird uns auch nicht erspart bleiben, die Fanfare der
Technokraten, nach Thema und Variationen, ernsthaft zu studie-
ren. Dazu zwingt uns nichts anderes als der Zusammenhang
von technischer Qualität und technologischer Arbeitslosigkeit.

Die Technokraten sagen für Amerika, bei Fortdauer des
heutigen Systems, einen völligen Zusammenbruch der Wirtschaft
in anderthalb Jahren voraus. Mag das übertrieben sein. Un-
widerleglich erwiesen ist aber, daß die technologische Arbeits-
losigkeit, unabhängig von allen Schwankungen der sogenannten
Konjunktur, das Symptom einer weltgeschichtlichen Wende ist.
Erwiesen ist auch — durch die Technokraten zum Oberfluß

noch einmal —, daß für ein weiteres Wachstum der techno-
logischen Arbeitslosigkeit latente Möglichkeiten, noch unaus-
geschöpft, schon heute in größtem Maßstabe vorliegen und
weitere, voraussichtlich, unaufhaltsam weiter geschaffen werden.

Wer wird den Lauf der Dinge aufhalten? Wer wird den
Marsch zum Untergang umkehren in den Marsch zum möglichen
Paradies?

Die Techniker als Herren der Welt? Wir zweifeln. Die Macht
wird nicht verschenkt, auch Zureden hilft da nicht.

Berichtigung

In Heft 1 der „Form" ist in dem Artikel „Der Kampf der elek-
trischen Glühlampe um ihre formale Selbständigkeit" bei
4 Abbildungen (auf den S. 26, 28 u. 29) als Hersteller irrtümlich
Richard L. F. Schulz, Berlin, angegeben. Richtig soll es heißen:
Bei den hängenden Leuchten Walter Brendel, Berlin, bei der
Tischlampe Franz R. Conrad, Berlin.

MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin W62, Lützowplatz 8 II

Fernsprecher B 5 Barbarossa 0522 Postscheckkonto Berlin 15387 Februar 1933

Auf das Rundschreiben an die Arbeitsgemein- Am 10. November 1932 hielt Architekt Heinrich Lauterbach

schaffen hat von 13 bisher nur der Münchener Bund im Mitgliederkreis einen Lichtbildervortrag über seine grie-

ausführlich und sehr aufschlußreich geantwortet. Wir ver- chische Reise.

längern die Frist für die Beantwortung bis zum letzten März In den Vorstand wurden zugewählt die Herren Provinzial-

und bitten die rückständigen Arbeitsgemeinschaften, bis dahin konservator Dr. Grundmann und Herr Kurt Kupsch, Mitinhaber

ihren Bericht einzusenden. der Firma Heinrich Hauswald.

Die Verhandlungen über die Ausstellungsräume der Bauwelt- Oberbaurat Konwiarz folgt einer Einladung als Preisrichter
Musterschau, die jährlich von mehr als 100 000 Besuchern be- zum nationalen Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für
sichtigt werden, haben zu einem prinzipiellen Einvernehmen ein Landesstadion in Helsingfors in Finnland,
geführt, wodurch der Werkbund die Möglichkeit regelmäßiger Bremer Gruppe: Vom 9. bis 26. Februar fand eine Aus-
Werkbund-Ausstellungen in Berlin erhält, mit ste|lung der Textilklasse des Frauenerwerbs- und Ausbildungs-
wechselnden Themen und ebenso wechselnden Persönlich- vereins statt (Leitung: Margarete Beneke; Zeichen- und
keiten, die die einzelnen Ausstellungen verantwortlich leiten. Schriftenunterricht: Dora Wittig und Magda L. Koll; Möbel:
Die erste Ausstellung wird für die Sommermonate in Aussicht Kar| Benek6( Detmo|d). _ Vom 2. bis 30. März werden „Neue
genommen. Stoffe" der Handweberei Hohenhagen, eine Sonderausstellung

Der bevorstehende Erweiterungsbau der R e i c h s b a n k hat des Architekten Carl Eeg und Möbel von Dreyer (Harsfeld)

zu Verhandlungen geführt, in deren Verlauf der 2. Werkbund- gezeigt werden.

Vorsitzende Hans Poelzig die Ausschreibung eines beschränkten Münchener Bund. Von unseren Mitgliedern.- Das vom
Wettbewerbs unter 30 Architekten erreichen konnte. Preisgericht für das Reichsehrenmal Berka einstimmig zur Aus-
Auf Einladung desBerlinerBunde s hat in den Siemens- führung empf0hlene Projekt der Professoren O. E. Bieber und
Schuckert-Werken in Siemensstadt eine Führung für die Mit- Josef y/ac^er\e ;st jm Ausstellungsraum des Münchener Bundes
glieder des Deutschen Werkbundes stattgefunden, bei der das ausgeste||t.

elektrische Schweißen und sein Einfluß auf die Formgestaltung Das Bauhaus, das im Oktober nach Berlin-Steglitz, Birk-
gezeigt wurde. _; ' buschstraße, übersiedelte und hier unter Leitung von Professor
Ebenso hat eine Besichtigung der Höheren Fachschule tu ^ ^ ^ Rohe ^ ^.^ ^ ^ Forschungsinstitut weiter.
Textilindustrie in Berlin stattgefunden, bei der der Leiter aer ^ ^ Sommersemester Qm 4 Apri| 1933.
Schule Herr von Weech, die Führung selbst ubernahm. Beide a »

VeraStaltungen waren gut besucht. J a n T s c h i c h o I d, der bisher an der Meisterschule für
9 s jj^cOWB ver- Deutschlands Buchdrucker in München lehrte, wurde an die
Der S c h I e s i s c hei andesve rb°"*Jl*D£ J von Professor Trump neuorganisierte Höhere Graphische Fach-
anstaltete in diesem Wintersemester 2 Vortragsabende .n Oe ^ ^ ^ ^ ^ ^ Fachabtei|ung Typographie
meinschaft mit der Industrie- und Handelskammer bzw^ dem ^ ^ Tschicholds ist für aie Schule, die sich
Außeninstitut der Technischen Hochschule. Am 19. Ue"m°?.r ,m Laufe des Jahres fro,z der Ungunsten der Zeiten erfreulich
sprach Herr Prof. Dr. von Pechmann-Berlin über „Der Uuaii- ^ konnte und |eich für die hische |ndustrie

tätsgedanke und die Deutsche wheüber Berlins ein bedeutsamer Gewinn.
9 Fphmnr sDrach Herr Prof. Dr. von Schofer-Aachen über

Die neue Baugestaltung als Form und Ausdruck". Beide Vor- Reg.-Bmstr. G u s t a v K , s t e n m a c h e r, HeHbrann, erhielt

iSge erfreuten9Iich eines guten Besuches. bei einem Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die

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