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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Lotz, Wilhelm: Stoffe und Materialien
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0121

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Kunstseide-Spinndüsen aus Tantal. (Siemens & Halske, A.-G.) Die Löcher der Düse, aus welchen die Kunstseidefäden
gespritzt werden, haben 0,06 mm Bohrdurchmesser. 1 cm der Düsenscheibe enthält 150—180 Löcher.

sogar das Holz als Brett oder als Sperrplatte beziehen,
morgen vielleicht schon kann er aus Holzmasse gepreßtes
Material nehmen. Weiter hat er unter den Metallen eine ge-
wisse Auswahl bis zu den Leichtmetallen. Dann aber gibt es
chemische Präparate wie Trolit, Linkrusta, als Oberflächen-
bekleidungsmaterial. Mit dieser größeren Auswahl, die man
fast für jedes Objekt mit einer ähnlichen Liste belegen könnte,
ergibt sich, daß man an die Wahl mit der Frage herantreten
kann, welches Material ist am geeignetsten? Welches dient am

besten zur Erfüllung der gewünschten Funktion, welches läßt sich
fabrikatorisch und hinsichtlich der Preisbildung am besten ver-
wenden? Darüber hinaus aber, und das ist besonders wichtig,
ist die moderne Fabrikation im Bunde mit der Forschung darauf
eingestellt, Materialien zu erfinden, die einer gewünschten
Funktion entsprechen. Natürlich in gewissen, vom Lauf der
wissenschaftlichen Erforschung abhängigen Grenzen. Ich weiß
nicht, wer es vor einiger Zeit gesagt hat, daß es im modernen
Forschungslaboratorium keinen Zufall der Erfindung mehr gäbe,

Rechts: Herstellung von Beryl-
lium im elektrischen Schmelz-
ofen. — Beryllium ist ein
Leichtmetall, das ähnlich wie
Aluminium nach einem von
Siemens entdeckten Verfahren
durch Elektrolyse im Schmelz-
ofen hergestellt wird. Es
wird hauptsächlich für Legie-
rungen benutzt und überall
dort angewandt, wo technische
Höchstleistungen erforderlich
sind. So sind z. B. die Ventil-
federn in den Motoren des
Luftschiffes „Graf Zeppelin"
aus Berylliumbronze. Solche
Federn können viele millionen-
mal zusammengedrückt werden,
ohne zu ermüden.

Links[

Feder aus Berylliumbronze.

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