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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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Mitteilungen des Österreichischen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0170

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäf tsstel le: Berlin W 62, Lützowplatz 8 II
Fernsprecher B 5 Barbarossa 0522 / Postscheckkonto Berlin 15387

Berliner Bund. Vor den Berliner Werkbundmitgliedern
und geladenen Gästen des VDI, des BDA, des Reichsbundes
Deutscher Technik und der Deutschen Gesellschaft für Bau-
wesen sprachen am 4. Mai über „Mechanisierung, Individuali-
sierung und Kultivierung der Arbeit" nacheinander ein Soziologe
(Prof. R. Woldt), ein Ingenieur (Dipl.-Ing. F. zur Nedden) und
ein Volkswirt und Siedlungsarchitekt (Dr. M. Pfannschmidt).
Die besondere Bedeutung des Abends lag darin, daß alle
Redner bemüht waren, von ihrem Spezialgebiet aus Brücken
zum Werkbund zu schlagen und Verbindung mit dessen
künftiger Arbeit zu finden. Sie schilderten die immer noch
vorhandenen Möglichkeiten, den Arbeiter vom nackten Er-
werbsdasein zum Berufserlebnis zurückzuleiten, und zeigten
wirtschaftlich und betriebstechnisch den Weg, auf dem eine
übersichtlich neu geregelte, vernunftgemäß finanzierte Pro-
duktion zur persönlich organisierten Qualitätserzeugung zu
führen sei. Mit auffallender Übereinstimmung wurde gefordert,
die in weitem Sinne unrentabel gewordenen, weil in Detailie-
rung zerfahrenen Mammutbetriebe in Mittel- und Kleinbetriebe
aufzulösen, die — begünstigt durch verbilligte, leicht zuführ-
bare Motorkraft und durch neue, mehr handwerkartige Tech-
niken (Preß- und elektrisches Schweißverfahren usw.) — wieder
die Gesamtanfertigung von Gegenständen durchführen könnten.
Parallel zu solcher Zielsetzung sollte die von „Standorten"
unabhängig gewordene Produktion in gemischte Agrar-

Mai 1933

Industriegebiete verlegt, und zugleich mit Unterstützung durch
Arbeitgeber und öffentliche Hand die Arbeiter ländlich ge-
siedelt werden, in bäuerlicher Gemeinschaft, in der auch der
kleine Handwerker seine Lebensfähigkeit wiedererlangen würde.

Unser langjähriges Vorstandsmitglied Karl B e r t s c h, der zu
den Gründern des Bundes gehört, ist am 27. April in Bad
Nauheim gestorben.

Unter dem Titel „Städtebau und Stadtbild im
Rheinland" wird während der Monate Mai und Juni im
Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld eine umfangreiche städte-
bauliche Ausstellung gezeigt. Unter Beteiligung von fast
40 rheinischen Städten, des Landesplanungsverbandes der Rhein-
provinz, des Landesplanungsverbandes des Regierungsbezirkes
Düsseldorf, sowie des Ruhrsiedlungsverbandes bietet die Schau
einen umfassenden Einblick in die Struktur der rheinischen
Stadt, in ihre natürlichen Voraussetzungen und in die tech-
nischen und künstlerischen Mittel, mit denen sie aus diesen
Voraussetzungen heraus erbaut worden ist.

Verein für Kunstgewerbe Erfurt: Ausstellung
„Deutsche Zeichnungen und Aquarelle des 19. und 20. Jahr-
hunderts", Mai-Juni, in den Räumen des Museums.

Der Fachfotograf Dr. Walthari D i e t z, Frankfurt a. M.,
hat in dem Fotowettbewerb der Deutschen Gesellschaft für
Goldschmiedekunst E. V., Berlin, den 1. Preis erhalten.

MITTEILUNGEN DES ÖSTERREICHISCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsleitung: Wien IX, Türkenstraße 3

Kahlenberg-Wettbewerb. Das Preisgericht des S. 100 angesetzt. Das detaillierte Programm erliegt in der
Wettbewerbes zur Aufschließung des Kahlenberges hat seine Geschäftsstelle des österreichischen Werkbundes. In der Jury
Arbeiten abgeschlossen. Von den eingereichten 148 Entwürfen ist der österreichische Werkbund und die Zentralvereinigung
wurden die Projekte der Architekten Alfred Bartosch und der Architekten Österreichs paritätisch vertreten. Als letzter Ein-
Friedrich Punzmann, Peter Behrens und Alexander Popp, Josef reichungstermin ist Samstag, der 10. Juni, 12 Uhr mittags,
Dex und Josef Havranek, Hans Goldschmid und Hans Hülle, festgesetzt. Die Wettbewerbsbestimmungen sind in der Ge-
Ludwig Haas und Rudolf Trostler, Oswald Haerdtl, Hermann schäftsstelle des österreichischen Werkbundes käuflich erhältlich.
Kutschera, Ernst Lichtblau, A. u. H. Paar und Otto Janko, Triennale Mailand. Die offizielle Eröffnung der
Leopold Ponzen und Erich Boltenstern, Anton Potyka und Ausste||ung erfolgte nicht, wie ursprünglich geplant war, am
Ferdinand Langer, Josef Prikryl, Kurt Reuter mit Josef Preyer u. 6# sondern wegen unvorhergesehener Schwierigkeiten in der
Edgar Tritthart, Stephan Simony, Karl Witzmann und Otto Fertigste||ung erst am 10. Mai. Den österreichischen Werk-
Niedermoser prämiiert. bund verfrat bej den Feierlichkeiten Vizepräsident Professor
Den Wettbewerbsbestimmungen gemäß waren aus den preis- Dr 0skar S t r n a d, von dem auch die gesamte Raumgestaltung
gekrönten Arbeiten sechs Entwürfe für den nunmehr bevor- der österreichischen Abteilung stammt.

Zeichenkurs. Unser Ausschußmitglied Schulrat Richard
Rothe, Dozent am Pädagogischen Institut der Stadt Wien,
veranstaltet seinen V. Internationalen Zeichenkurs
vom 16. bis 30. Juli in Wien, Schloß Schönbrunn. Anfragen
und Anmeldungen an den Kursleiter, Wien VII., Burggasse 16.

stehenden engeren Wettbewerb auszuwählen. Die Wahl fiel
auf die Projekte der Architekten Alfred Bartosch und Friedrich
Punzmann, Hans Goldschmid und Hans Hülle, Oswald Haerdtl,
Ernst Lichtblau, Leopold Ponzen und Erich Boltenstern, Karl
Witzmann und Otto Niedermoser. Die Mehrzahl der preis-
gekrönten Architekten gehört dem österreichischen Werk-
bund an. P I a k a t w e 11 b e w e r b für das Schwefelbad

Die Projekte können voraussichtlich erst im Spätsommer der S c h a 11 e r b a c h. Bei dem von der Schwefelbad Schaller-
Besichtigung zugänglich gemacht werden. bach Ges. m. b. H., Linz, ausgeschriebenen Plakatwettbewerb

Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen erhielten den ersten Preis für ihre gemeinsame Arbeit die
für Siedlungshäuser. Die gemeinwirtschaftliche Sied- Architekten Gerhart und Grete Lohner, Linz,
lungs- und Baustoffanstalt „Gesiba", Wien IX., Währinger- 30 Jahre John Ruskin-Klub. Diese Gruppe wurde
straße 25 a, schreibt einen auf die Mitglieder des Osterreichi- seinerzeit als die dritte in der Reihe der Fachgruppen der
sehen Werkbundes und der Zentralvereinigung der Architekten Volkshochschule Ottakring gegründet und von Anbeginn an
Österreichs beschränkten Wettbewerb für Stadtrandsiedlungen von Miss Lewitus geführt, welche auch heute diese Fach-
aus. An Preisen sind drei ä S. 400 und acht Ankäufe zu je gruppe leitet.

VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: DR. W. LÖTZ, BERLIN. - DRUCK UND VERLAG: WENDT & MATTHES, BERLIN SW 19, GRUNSTRASSE 4.
 
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