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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Neue deutsche Kirchenkunst auf der Weltausstellung in Chicago 1933
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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0201

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gemeinschaft für christliche Kunst angehörten. Das
preußische Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volks-
bildung hatte seinen Referenten Winfried Wendland
in den Ausschuß entsandt. Die Vorarbeiten mußten in
dem kurzen Zeitraum von 14 Tagen bewältigt werden.
Infolge dieser Kürze der Frist und der Begrenzung des
zur Verfügung gestellten Raumes auf der Ausstellung
ergab sich die Notwendigkeit, nur wenige hervorragende
Werke führender Künstler auszuwählen.

In der evangelischen Abteilung der Ausstellung sind
u. a. Werke vertreten von August Babberger, Otto
Bartning, Ernst B a r I a c h, Emil N o I d e, Rudolf
Koch, Hans Wissel, Winfried Wendland; in der
katholischen Abteilung Werke von Dominikus Böhm,
Ludwig G i e s, Hans Herkommer, Michael Kurz,
Müller-Orlinghausen, Clemens Holzmeister,
Martin Weber.

Das Ausstellungsgut wurde am 13. Mai auf dem Lloyd-
dampfer „Bremen" eingeschifft und traf pünktlich in
Chicago ein, wo die deutsche Abteilung am 1. Juni in
Anwesenheit von Hans Weidemann als Vertreter des
Reichsministeriums für Propaganda und Volksaufklärung
eröffnet werden konnte.

Hans Wissel: Luther Kupferblech, getrieben

MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsstel I e: Berlin W 62, Lützowplatz 8 II
Fernsprecher B 5 Barbarossa 0522 / Postscheckkonto Berlin 15387

Die neue Werkbundleitung

Die aus allen Teilen des Reiches gut besuchte gemeinsame
Vorstands- und Ausschußsitzung am 10. Juni in
Berlin hat den ausführlichen Bericht von Prof. Dr. Jäckh über
seine Werkbund-Besprechungen mit dem Reichskanzler Hitler
und dem Reichsleiter des Kampfbundes für Deutsche Kultur,
mit der Reichsregierung und der Preußischen Regierung ent-
gegengenommen und dem von Jäckh gemeinsam mit Prof. Hans
Poelzig begründeten Vorschlag folgender Zusammensetzung
des geschäftsführenden Vorstands zugestimmt: Vorsitzender
Dipl.-Ing. Arch. C. Ch. L ö r c h e r - Berlin (aus Württemberg,
Städtebauer und Siedlungsorganisator, Vertrauensmann der
NSDAP); Beisitzer: Jäckh, Riemerschmid, Schmitt-
henner und Architekt Wendland (Kunstreferent im
Preußischen Kultusministerium, für die Mailänder Werkbund-
ausstellung tätig, ebenso wie für die deutsche Kirchenkunst-
Abteilung auf der Chicagoer Weltausstellung). Jäckh und
Poelzig hatten bereits im März d. J. ihre Ämter zur Verfügung
gestellt. Die eingehende dreistündige Aussprache schloß mit
dem Antrag Sauermann-Kiel, der für den Erfolg der Verhand-
lungen Dank und Anerkennung aussprach und ihn zum Be-
schluß erhob, mit 27 Stimmen (Baur, Borst-Stuttgart, Borst-Berlin,
Döring, Fischer-Essen, Groß, Haesler, Heise, Hellwag, Heuß-
Berlin, Hilberseimer, Hoff, Jäckh, Lauterbach, Lötz, Mewes, Paul,
v. Pechmann, Poelzig, Reich, Rupflin, Säume, Sauermann,
Schmidt-Hellerau, Schulz, v. Steinbüchel, Stotz) gegen 3 Stim-
men (Gropius, Wagenfeld und Wagner). Außerdem hatten
dieser Neuregelung telefonisch auch die Münchener Vorstands-
mitglieder (Renner, Riemerschmid, Schmidt und Vorhoelzer) zu-

Juni 1933

gestimmt. Der Ehrenvorsitz von Peter Bruck-
mann bleibt, ebenso wie der Geschäftsführer Otto
Baur; ebenso bleibt der übrige Vorstand und Ausschuß bis
zu der im Herbst satzungsmäßig stattfindenden Jahresver-
sammlung, die die seit der vorjährigen Mitgliederversammlung
schon vorbereitete Satzungsänderung und Neuwahlen vor-
nehmen wird.

Einmütige Verurteilung und Ablehnung fand das Vorgehen
des Vorsitzenden der Werkbund-Arbeitsgemeinschaft Nieder-
rhein und Bergisch - Land, des Düsseldorfer Kunstbildhauers
Johannes K n u b e I, der im April telegraphisch und schriftlich
den Preußischen Staatskommissar Hinkel ersucht hatte, seiner-
seits „den Rücktritt des Hauptvorstands des Deutschen Werk-
bunds durchzuführen unter Gleichschaltung mit dem Kultur-
kampfbund". Es wurde mit Befriedigung festgestellt, daß weder
Staatskommissar noch Kultusministerium diesem Ersuchen folgten
und daß sie die von Herrn Knubel vorgeschlagenen Grundsätze
einer Neuregelung ablehnen.

Von den Arbeitsgemeinschaften

Der Vorstand des schlesischen Landesverbandes
hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, in Anlehnung an die
Vorgänge im Werkbundvorstand seine Ämter niederzulegen
und eine Neuwahl des Vorstandes vorzunehmen, bis dahin
aber die Ämter weiterzuführen.
Münchner Bund:

Der Bund zeigt in seinem Ausstellungsraum eine Ausstellung
„Plastik für den Gartenraum" und in der Städtischen Galerie
eine Gedächtnisausstellung Adelbert Niemeyer (bis 2. Juli).

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