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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Wilm, Ferdinand R.: Die Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0242

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Foto M. Krajewsfcy, Berlin
I. Preis. Becher von Robert Fischer, Gmünd. Sammlung Oskar Müller,
Berlin.

Foto M. Krajewsky, Berlin
II. Preis. Becher von Franz Rickert, München. Schloßmuseum Berlin,
Leihgabe.

Die Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst

F. R. W I L M, BERLIN

Die Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst wurde am
3. August 1932 im Alten Museum zu Berlin unter dem Vorsitz
des Generaldirektors der staatlichen Museen in Berlin ge-
gründet im Anschluß an eine Ausstellung der staatlichen
Museen in Berlin „Der Schmuck als Kunstwerk". Die
Gründer setzten sich aus den Kreisen des Kunsthandwerks, der
Industrie, des Handels und der Wissenschaft zusammen.

Den Gründern der Gesellschaft schwebte von vornherein ein
doppeltes Ziel vor: einmal das schöpferische Goldschmiede-
handwerk in Deutschland zu pflegen und zu fördern, zum
zweiten die kunstgeschichtliche Erforschung der Goldschmiede-
kunst anzuregen.

Mit den Museen will die Gesellschaft gute Nachbarschaft
und Freundschaft halten. Die Museen bewahren die schönsten
Zeugnisse für die Goldschmiedekunst aller Zeiten, sie sind für
jeden Kunsthandwerker die stumme hohe Schule, die er durch-
laufen muß, um die Meister und die Meisterwerke seiner Kunst
kennen zu lernen. Die Museen wollen der Gesellschaft Vor-
bilder aus allen Perioden, Stilen und Völkern vor Augen stellen,
die Gesellschaft aber will die öffentlichen Sammlungen in ihrer
Tätigkeit unterstützen und das private Sammlertum anregen.
Diese Ziele können auf verschiedenen Wegen erreicht werden.
Ausstellungen hervorragender Werke alter und neuer Gold-
schmiedekunst, Vorträge mit Lichtbildern und Demonstrationen
an erlesenen Stücken. Zu den Mitteln einer Förderung der
Goldschmiedekunst auf dem Wege über die Wissenschaft

gehört auch der Plan, mitzuwirken bei der vollständigen Ver-
zeichnung und systematischen Publikation der deutschen Kunst-
schätze. Zu den Denkmälern deutscher Kunst gehören ja nicht
nur Bilder, Plastiken und Bauwerke, sondern auch das künst-
lerische Gerät und Schmuck in Edelmetall.

Eine zweite Aufgabengruppe für die Gesellschaft liegt in
der Notwendigkeit, Verbindungen zu schaffen zwischen allen
Einrichtungen, die mittelbar oder unmittelbar mit der Gold-
schmiedekunst zusammenhängen. Gedacht ist einerseits an
Schulen, Ausstellungsämter und Behörden, andererseits an
Verbände, Vereine und Innungen, die handwerklich oder
industriell sich auf dem Gebiet des Goldschmiedehandwerks
betätigen.

Ein drittes Ziel dieser Vereinigung liegt in der besonderen
Pflege und Würdigung der Goldschmiedekunst durch Ermunte-
rung der schöpferischen Tätigkeit auf allen ihren Gebieten.
Sie tritt dafür ein, daß Reisestipendien und Fortbildungs-
möglichkeiten, die der Vertiefung der Kenntnisse und der Er-
weiterung des Gesichtsfeldes dienen, geschaffen werden. Die
psychologische Wirkung, die in jedem Wettbewerb liegt, soll
auch ihrem besonderen Zweck dienstbar gemacht werden.

In Verfolg dieser Ueberlegung hat die Gesellschaft bereits
eine Reihe von Preisausschreiben veranstaltet, die einen uner-
wartet starken Widerhall gefunden und Erfolg gebracht haben.

So sind Wettbewerbe ausgeschrieben worden für einen
silbernen Becher, eine silberne Dose, einen goldenen Ehrenring

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