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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 8.1933

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13209#0394

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin W 62, Lützowplatz 8 II

Fernsprecher B 5 Barbarossa 0522 / Postscheckkonto Berlin 15387 Dezember 1933

Zuschriften an die Schriftleitung der „Form" bitten gestaltung eingerichtet. Sie ist geöffnet Dienstag bis Sonn-

wir ab Erscheinen dieses Heftes künftighin an die abend von 17—19 Uhr. Dieses Unternehmen hat es sich zur

Adresse der Werkbund-Geschäftsstelle zu richten: Aufgabe gemacht, dem handwerklich und industriell schaf-

Berlin W62, Lützowplatz 8, Tel. B 5, Barbarossa 0522. fenden Kunstgewerbler weiteste Absatzmöglichkeiten zu be-

Der Landesbezirk Ostpreußen-Danzig röstet sorgen. Andererseits soll den Kreisen, die an wertvoller

Werkbund tagung Königsberg 193 4. Die und formgerechter Arbeit Interesse haben, geholfen werden,

zur

Tagung soll mit einer Ausstellung über ein Aufgabengebiet ver- die rührigen Bezugsquellen ohne langes Suchen zu finden und

bunden werden, das heute nicht nur des allgemeinen Inter- vor allem auch die Werkstätten kennenzulernen. Alle Dinge,

esses sicher ist, sondern das auch gerade auf das Argrar- und die zu einem schönen Heim nötig sind — von der Wand über

das Siedlungsgebiet Ostpreußen Bezug nimmt. Ostpreußen be- Fußböden, Möbel, Stoffe bis zum schmückenden Gerät —

sitzt keine ausgesprochene Industrie, um eine Ausstellung, wie sind teils in auten Fotos- teils im Original selbst zu finden,

sie sonst allgemein üblich ist, also mit Erzeugnissen dieser — Vortragsabende, in denen Kenner des Kunsthandwerks und

Industrie, zusammenstellen zu können. Unter Führung des Führer der Kunstwissenschaft sprechen, sollen den weitesten

Meisterateliers für Baukunst bei den staatlichen Meisterateliers Kreisen die Kenntnis von Technik und Stil dieser Dinge ver-

der bildenden Künste in Königsberg wird eine Sied- mitteln. Auch sind kleine Ausstellungen geplant, die nach

lungsausstellung vorbereitet, die einige Beispiele von Stadt- verschiedenen Themen weitere Originalstücke zeigen werden. —

resp. Dorfrandsiedlungshäusern und zwei ländliche Sied- Selbstverständlich erfolgt die Auskunft — mündlich wie schrift-

lungsgehöfte als Kleinbauernstellen zeigen soll. Es sollen lich _ kostenlos. Auf keinen Fall soll durch das Unternehmen

keine Ausstellungshäuser, sondern Dauerstellen geschaffen der Zwischenhandel ausgeschaltet werden, denn es verweist

werden, und zwar nach erprobten, mustergültigen Grundrissen, stets auf die Spezialgeschäfte. — Die Kunsthandwerker senden

unter Berücksichtigung der augenblicklichen wirtschaftlichen ihr Werbematerial an die Beratungsstelle für Heimgestaltung,

Lage bezüglich der Baukostenhöhe. Die Häuser sollen in die sich d'e Auswahl vorbehält. Nur durch rege Anteilnahme

bodenständiger Bauart mit heimischen Materialien errichtet und dauernde Mitarbeit des Publikums kann die Beratungsstelle

werden, wobei die Verwendung von Holz, entsprechend dem weiter aufbauen und fortbestehen!

großen Holzreichtum der Ostprovinz, Berücksichtigung finden Die Ausstellung die „K a m e r a", die in Berlin stattfand und
soll. Siedlungen wie Bauernhäuser erhalten eine Ausstattung über die wir ausführlich im Novemberheft berichtet haben, wird
mit Hausrat. Es wird hier ein Gebiet berührt, das zu den vom 24. März bis 15. April 1934 in den Gewerbehallen in'stutr-
allerwichtigsten unserer Zeit gehört, und bei welchem vielfache garf gezeigt. Vom Reichsministerium für Volksbildung und
Versuche von allen Seiten bisher nicht in der Lage waren, Propaganda wurde unser Mitglied Wilhelm Niemann als ver-
einen vorbildlichen Hausrat für die Siedlungs- und Arbeiter- antwortlicher künstlerischer Leiter der gesamten Ausstellung
wohnung, geschweige denn für die Bauernstellen zu schaffen. eingesetzt. Die Empfangshalle und der Innenraum werden in
Die Unkultur, die gerade auf diesem Gebiet herrscht, ist heute Stuttgart in der gleichen Gestaltung wie in Berlin wieder auf-
erschreckender denn je. Ostpreußen kann und soll hier weg- gestellt werden. Alle Abteilungen werden nach Maßgabe des
weisend sein. Es wird sich hauptsächlich darum handeln, mit zur Verfügung stehenden Raumes auch in Stuttgart wieder zu
den bisherigen Auffassungen über Kleinhausrat und sog. sehen sein.
Arbeitermöbel grundlegend zu brechen. Der ländliche Arbeiter

oder der Industriearbeiter auf dem Lande in der Siedlungs- Das Preisgericht für den Kochbrunnen-Wett-
wohnung müssen hier anders behandelt werden, als der bewerb in Wiesbaden hat folgende Preisverteilung vor-
städtische Arbeiter in der Etagenmietwohnung. Für die genommen: 1. Preis (3000 RM.) die Architekten Eisenlohr und
Schaffung eines geeigneten Bauernhausrates ist so gut wie Pfennig, DWB, Stuttgart; 2. Preis (2000 RM.) die Architekten
noch alles zu leisten. Schenk und Becker, Wiesbaden-Biebrich; 3. Preis (1000 RM.)

Die geplante Ausstellung hat das große Interesse des Ober- Architekt Prof. Schmitthenner, DWB, Stuttgart; 4. Preis Archi-

präsidenten, Gauleiter Koch, gefunden, dessen Einsatz für ieki Fritz Fuß' Köln-Ehrenfeld; 5. Preis die Architekten Friedrich

Arbeitsbeschaffung im Osten und für die wirtschaftliche Ge- Werz< DWB< und Hans Hartl< Wiesbaden; 1. Ankauf Reg.-

sundung der Provinz weit über die Grenzen Deutschlands Baums,r- Helmuth Rodemeyer, Wiesbaden; 2. Ankauf Architekt

hinaus bekanntgeworden ist. Oberpräsident Gauleiter Erich Professor Wach, DWB, Düsseldorf; 3. Ankauf Architekten

Koch setzt sich besonders für die ländliche Siedlung ein und Schenk und Becker< W,esbaden-B,ebrich; 4. Ankauf Reg.-

es darf gehofft werden, daß die geplante Ausstellung somit Baumstr. Dörr, Wiesbaden, Mitarbeiter Reg.-Baumstr. Hufnagel,

auch die wirtschaftliche Grundlage erhält, die sie braucht, um Mainz.

durch ihren Erfolg auch der Arbeit des deutschen Werkbundes |n dem zur Erlangung von Entwürfen für die Erweiterung

auf diesem Gebiet neue und fruchtbringende Wege zu weisen. des Radiumbades Oberschlema ausgeschriebenen

F r i c k. engeren Wettbewerb wurde der Entwurf unseres Mitgliedes

Beratungsstelle für Heimgestaltung. Der Architekt Dr.-Ing. Hugo Koch, Leipzig-Nerchau, als bester

Kunstgewerbeverein zu Leipzig e. V. hat im Grassimuseum, bewertet und der Verfasser mit der Weiterbearbeitung der

Leipzig C 1, Hospitalstr. 1 a, eine Beratungsstelle für Heim- Aufgabe betraut.

VERANTWORTLICHER SCHRIFTLEITER: DR. W. LÖTZ, BERLIN. - DRUCK UND VERLAG: WENDT & MATTHES, BERLIN SW 19, GRONSTRASSE 4.
 
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