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https://doi.org/10.11588/diglit.27275#0437
Von Ausrottung der VlattermPest. 9 z
LLer die ganze Erde, am spätesten über weit entlegene Länder,
verbreitet. 1518 wurde das Biatterncrft aus Spanien zuerst
nach Westindier;, und einige Jahre später durch euren Gefährr
len des Bamphilo Narvaez nach Südamerika; in vorigen Jabr-
hundert nach Ostindien, und nach'Nordamerika; 1702 nach Ca-
nada, 17^ aus Dänemark nach Grönland; und vor wemgJah,
reu durch Engländer' nach Neuholland m Ausiral.ren gebracht.
Vor dieser Zeit hatten dieunzahügenMenscheu dieser Länder und
Welttheile keine Blattern, und sie waren ohne Blattern gesund-
Z94. Lönnen die Blattern nicht vielleicht zur Reinigung des
Rörpers und zur Gesundheit dienend
Nein; ungesunde, kranke Kinder überstehen die Blat-
tern oft besser und leichter, als gesunde; und es streitet
gegen die Vernunft, daß eine zufällige Krankheit, die
den zwölften Menschen tödtet, und die so viele Menschen
ungesund, blind, taub, schwindsüchtig und lahm macht,
zur Gesundheit dienen sollte.
z-). wodurch bekam,^t der Mensch die Blattern?
Durch die Ansteckung. Wie der menschliche Körper
die Fähigkeit hat, die Pest, den Aussatz und den bösen
Grind zu bekommen, so hat er sie auch, die Blattern zu
bekommen: er bekommt bey dieser Fähigkeit, oderMög-
lichkeit, die Blattern aber nur wirklich, wenn er vom
Blatterngift so berührtwird, daß dieß Gift ihn ansteckt.*)
*) Unsere Hauser haben die Fähigkeit, in Brand zu gerajhen; sie
gerathen aber nur wirklich in Brand, wenn sie von einem brenr
nenden Körper so berührt werden, daß er sie anzündet. Unsere
Häuser suchen wir gegen Feuersgefahr zu sichern: warum nicht
uuser Leben gegen dre Blattern? weil wir es aus Unwissenheit
bis jetzt nichr wollten!
Z96. Ist es noldrvendig, daß den Mensch von Blatterngift
so berührt werde, daß es ihn anstecht?
Nein; es ist eben so wenig nothwendig von Blattern,-
als von Pest »oder bösen Grinds. Gift berührt und ange-
steckt zu werden.
LLer die ganze Erde, am spätesten über weit entlegene Länder,
verbreitet. 1518 wurde das Biatterncrft aus Spanien zuerst
nach Westindier;, und einige Jahre später durch euren Gefährr
len des Bamphilo Narvaez nach Südamerika; in vorigen Jabr-
hundert nach Ostindien, und nach'Nordamerika; 1702 nach Ca-
nada, 17^ aus Dänemark nach Grönland; und vor wemgJah,
reu durch Engländer' nach Neuholland m Ausiral.ren gebracht.
Vor dieser Zeit hatten dieunzahügenMenscheu dieser Länder und
Welttheile keine Blattern, und sie waren ohne Blattern gesund-
Z94. Lönnen die Blattern nicht vielleicht zur Reinigung des
Rörpers und zur Gesundheit dienend
Nein; ungesunde, kranke Kinder überstehen die Blat-
tern oft besser und leichter, als gesunde; und es streitet
gegen die Vernunft, daß eine zufällige Krankheit, die
den zwölften Menschen tödtet, und die so viele Menschen
ungesund, blind, taub, schwindsüchtig und lahm macht,
zur Gesundheit dienen sollte.
z-). wodurch bekam,^t der Mensch die Blattern?
Durch die Ansteckung. Wie der menschliche Körper
die Fähigkeit hat, die Pest, den Aussatz und den bösen
Grind zu bekommen, so hat er sie auch, die Blattern zu
bekommen: er bekommt bey dieser Fähigkeit, oderMög-
lichkeit, die Blattern aber nur wirklich, wenn er vom
Blatterngift so berührtwird, daß dieß Gift ihn ansteckt.*)
*) Unsere Hauser haben die Fähigkeit, in Brand zu gerajhen; sie
gerathen aber nur wirklich in Brand, wenn sie von einem brenr
nenden Körper so berührt werden, daß er sie anzündet. Unsere
Häuser suchen wir gegen Feuersgefahr zu sichern: warum nicht
uuser Leben gegen dre Blattern? weil wir es aus Unwissenheit
bis jetzt nichr wollten!
Z96. Ist es noldrvendig, daß den Mensch von Blatterngift
so berührt werde, daß es ihn anstecht?
Nein; es ist eben so wenig nothwendig von Blattern,-
als von Pest »oder bösen Grinds. Gift berührt und ange-
steckt zu werden.