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Antiquariat S. Martin Fraenkel <Berlin> [Hrsg.]
Oelgemälde, Pastelle, Aquarelle und Handzeichnungen: Abt. I: Lebende Meister, Abt. II: Alte und neuere Meister ; Versteigerung 27. Mai 1930 in der Kunst Kammer, Berlin (Katalog Nr. 118) — Berlin, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.11567#0009
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Kritiken über Lasko

Adolph Donath (Berliner Tageblatt vom 26. 9. 1929).

Ein ostpreußischer Maler. Sein Name ist Lasko, Hans Lasko.
Und ich sage es gleich: er interessierte uns schon im vorigen Jahre,
als die Kunstkammer Martin Wasservogel die Ausstellung „Ost-
preußische Maler" hatte. Seither hat Lasko viel gearbeitet. Er
nahm seinen Pastellkasten nach Paris mit und hantierte dort mit
den Farbstiften, als wäre er schon ganz Ury. Am freiesten wirkt
er in den Augenblicken, da seine Farbe heftig wird, etwa in den
„Kinderspielplätzen", in deren Ausschnitten er, wohl durch
Liebermanns Sujets inspiriert, die bunten Farbflecken gegenein-
ander abfühlt. Auch im Stilleben, wie in den winzigen Erdbeeren
und in dem großen Format „Rosen" (Oel) beweist er sein starkes
Gefühl für das Koloristische. Aus den Rosen klingt so etwas wie
ein Ton aus dem Farbenorchester seines großen Landsmannes
Corinth auf, dessen Landschaftskunst ihn jetzt, so scheint es,
gleichfalls antreibt.

Lothar Brieger (B.Z. am Mittag vom 24. 9. 1929).

Eine neue Entdeckung! Auf dem Ausstellungskatalog der
Kunstkammer Martin Wasservogel ist der Maler Lasko abgebildet,
dem diese ganze Ausstellung gewidmet ist. Ein junger Ostpreuße,
noch nicht 30 Jahre alt, von großer Begabung und grundsätzlicher
Schulung, der mit einer seltsamen Frische des natürlichen Emp-
findens der Erscheinungswelt gegenübertritt. Es ist außerordentlich
selten, gerade in unserer Zeit überaus selten, daß ein Künstler die
Welt ansieht ganz wie der Normalmensch, sie aber ganz als
Künstler gestaltet. Daß der umgekehrte Vorgang so häufig ist,
 
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