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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1788-1794

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https://doi.org/10.11588/diglit.48270#0520

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gung anzunehmen, und beſtaͤtigte zugleich alle Perſonen in ihren Aemtern
und die bis jetzt heſtebende Einrichtungen. Der Großherzoß Ferdinand übers-
nahm darauf ſelbſt die Regterung, und hatte das Bergnuͤßen, ſeinen Kai⸗
ſerl. Vater noch laͤnger bey ſich ſeben. Die Ruͤckkunft deſſelben zu Wien
war erſt auf den Anfang des Junius beſtimmt, und eine Cnrreghe mir denz
Koͤnige von Sardinien beſchloſſen, die zu Maylond, aber noch andern Nach⸗
richten, zu Turin gehalten werden ſollte. Nachdem der Koͤnig von Nea⸗


beygewohnt hatte / reiſete er am raten nach Livorno , von da nach
Siena, wo er mit feiner Gemahlin zuſammentraf, die am 171en Florens
verlaſſen hatte, und darauf nach Rom, wo die beyden Koͤnigl. Perſonen am
Zoſten ankamen. Sie wurden vom Pabſt ſehr herzlich empfangen, mit großen
Feyerlichkeiten unterbalten, und ſetzten darauf am 2 5ſten ihte Reiſe nach Nea⸗
pel fort, wo ſie unter Begleitung vieler Perſonen, die entgegen gekommen wa⸗
ren/ unter den groͤſten Freudenohezeugungen des Volks/ nach ihrer Abwe⸗




Eilfter Haupttitul.
Von Aſtatiſchen Geſchichten.
E⸗ iſt niches neues in der Tuͤrkey, daß ein Großvezier das Ungluͤck, das
ihm begegnet, mit dem Kopf bezahlen müßen: Dieſes erfubr auch
der letzte. Von ſeinem Tode haben wir folgende Nachricht. Rudſchul
Haſſan Paſcha wollte ſich bey der Ausfuͤhrung des Todesurtheils uͤber ihn
webren, und ſchoß auf den Kapidchi Paſcha, und deſſen Begleiter nicht als
lein z Piſtolen los, ſondern grif auch ſchon nach einer Flinck, als der Ar⸗
padty/ oder Janitſchar in das Zimmer ſprang/ und ihm wit einem Spieß
unters Auge ſtieß/ worauf ſogleich die andern beſtellten Janitſcharen herbey⸗
kamen / und durch mehrere Schuͤſſe ibn hinſtuͤrtten. Sein Kopf wurde ab⸗
g-Dauen, und nach Conſtantinopel geſchickt, wo er am gten Februar an⸗
kam Der Kaimatan ließ ſogleich die zornebuſten Stantsbeamten zuſam⸗
men herufen/ und las ihnen einen Aufſatz vor, des Yuhaltsr Der Sul⸗
tan bade dem Hingerichteten ein zahlreichis Heer, und hinreichende Sum⸗
men geſchickt, dieſer aber hahe, anſtatt auf die Ruſſen loszugehen, und den
hedraͤugten Belagerten, zu Huͤlfe zu kommen, fich nicht bewegt, und alles
dem Feinde Preiß gegeben, dabey durch ſeine Unthaͤtizkeit die Truppen ſo
Hißrrgnuͤge gemacht/ die keinen Heind zu Geſicht bekamen / doß 8 2
Miſnut




 
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