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https://doi.org/10.11588/diglit.48270#0733
— tot —
Zehnter Haupttitul. *
Von den Geſchichten der Paͤbſte und andern Italtaͤniſchen
Koͤnigreichen und Staaten.
Ni? der Pabſt / unter andern von den Hoͤfen zu Wien und St. Pee
tersburg/ die guͤten Verſtcherungen wegen der Wiedererlangung ven
Avignon und Benaibin erhalten, hat er, nach einem laͤngern paßiven Cl
ſchweigen am 17ten des Monats Merz ein neues Etmahnungs ſchreiben
an die Geiſtlichkeit und die Einwohner der beyden Laͤnder erlaſſen, werin ſie
in vaͤterlich eruſthaften Ausdruͤcken zur Treue gegen die katholiſche Neligion
und gegen den rechtmaͤßigen Souverain unter der Drobung aufgefodert wer⸗
den, daͤß, wenn dieß von den Abgefallnen nicht binnen 60 Tagen geſchiehe/
alsdann mir dem Kirchenbanne gegen ſie verfahren werden ſolle. Am 28ten
April unternahm der Pabſt ſeine gewoͤhnliche Fruͤblingereiſe nach den Mo⸗
raſtgegenden, deren Urbarmachung ſchon ſo lange ſein Lieblings⸗Plan gewe⸗
ſen, nach den Pontinſchen Suͤmpfen.
Der Krieg der Franzoſen hat faſt alle Staaten Italiens von den Sa⸗
voyiſchen Gebuͤrgen an bis zum Veſuv herunter, in Ruͤſtungen, in Siche⸗
rungs⸗ und Vertheidigungs⸗Thaͤtigkeit geſetzt. Im Sardiniſchen war alles
zum Feldzuge, und zu kriegeriſchen Auftritten bereit. In Savoyen, bey
Chambery, ſtand ein Corps von 14000 Mann. Die Huͤlfsausſicht auf die
benachbarte Oeſterreichiſche Lombardey, iſt bald erfuͤlt worden. Es wurde
von dem Wiener Hofe ein Corps Mahlaͤndiſcher Truppeu von ooo Mann
zum Beyſtande beſtimmt. Der Koͤnig von Sardinien, obgleich ſchon in
* Alter von 66 Jahren, wollte ſich ſelbſt an die Spitze ſeiner Armee
egeben. / ; |
Die Liebe und Ermunterung der Kunſt und Alterthumskunde gehoͤre
bekanntlich zu den ausgeteichneten Neigungen des jetzigen Koͤnigs von Nea⸗
pel. Unter ſeiner und der ehemaligen Regierung ſeines Vaters, iſt zur naͤ-
dern Kenntniß der ehemaligen Einrichtungen und Arbeiten der Roͤmer mehe
gefbehen, als fonftin Jabrhanderten. Die Schaͤtze von Herenſanum unD
Pompefi ſind durch ihre Freygebigkeit bekanne und erhalten worden. Die
Entdeckungeu verden noch fortgeſetzt, und auch durch Privatgerſonen er⸗
— Der Marcheſe del Marco ließ unter audern im Merz Nonate dem
Koͤnige eine Menge von Praͤtioſen zur Anſicht vorlegen, die in einem Grab⸗
mahle 8 der Stadt Sonnita waren gefünden worden. Der Koͤnig trur⸗
de daruͤber ſo gereizt, daß er die Nachſuchunge⸗Anſtalten bey Pempeſt gır
; ; ; —
Zehnter Haupttitul. *
Von den Geſchichten der Paͤbſte und andern Italtaͤniſchen
Koͤnigreichen und Staaten.
Ni? der Pabſt / unter andern von den Hoͤfen zu Wien und St. Pee
tersburg/ die guͤten Verſtcherungen wegen der Wiedererlangung ven
Avignon und Benaibin erhalten, hat er, nach einem laͤngern paßiven Cl
ſchweigen am 17ten des Monats Merz ein neues Etmahnungs ſchreiben
an die Geiſtlichkeit und die Einwohner der beyden Laͤnder erlaſſen, werin ſie
in vaͤterlich eruſthaften Ausdruͤcken zur Treue gegen die katholiſche Neligion
und gegen den rechtmaͤßigen Souverain unter der Drobung aufgefodert wer⸗
den, daͤß, wenn dieß von den Abgefallnen nicht binnen 60 Tagen geſchiehe/
alsdann mir dem Kirchenbanne gegen ſie verfahren werden ſolle. Am 28ten
April unternahm der Pabſt ſeine gewoͤhnliche Fruͤblingereiſe nach den Mo⸗
raſtgegenden, deren Urbarmachung ſchon ſo lange ſein Lieblings⸗Plan gewe⸗
ſen, nach den Pontinſchen Suͤmpfen.
Der Krieg der Franzoſen hat faſt alle Staaten Italiens von den Sa⸗
voyiſchen Gebuͤrgen an bis zum Veſuv herunter, in Ruͤſtungen, in Siche⸗
rungs⸗ und Vertheidigungs⸗Thaͤtigkeit geſetzt. Im Sardiniſchen war alles
zum Feldzuge, und zu kriegeriſchen Auftritten bereit. In Savoyen, bey
Chambery, ſtand ein Corps von 14000 Mann. Die Huͤlfsausſicht auf die
benachbarte Oeſterreichiſche Lombardey, iſt bald erfuͤlt worden. Es wurde
von dem Wiener Hofe ein Corps Mahlaͤndiſcher Truppeu von ooo Mann
zum Beyſtande beſtimmt. Der Koͤnig von Sardinien, obgleich ſchon in
* Alter von 66 Jahren, wollte ſich ſelbſt an die Spitze ſeiner Armee
egeben. / ; |
Die Liebe und Ermunterung der Kunſt und Alterthumskunde gehoͤre
bekanntlich zu den ausgeteichneten Neigungen des jetzigen Koͤnigs von Nea⸗
pel. Unter ſeiner und der ehemaligen Regierung ſeines Vaters, iſt zur naͤ-
dern Kenntniß der ehemaligen Einrichtungen und Arbeiten der Roͤmer mehe
gefbehen, als fonftin Jabrhanderten. Die Schaͤtze von Herenſanum unD
Pompefi ſind durch ihre Freygebigkeit bekanne und erhalten worden. Die
Entdeckungeu verden noch fortgeſetzt, und auch durch Privatgerſonen er⸗
— Der Marcheſe del Marco ließ unter audern im Merz Nonate dem
Koͤnige eine Menge von Praͤtioſen zur Anſicht vorlegen, die in einem Grab⸗
mahle 8 der Stadt Sonnita waren gefünden worden. Der Koͤnig trur⸗
de daruͤber ſo gereizt, daß er die Nachſuchunge⸗Anſtalten bey Pempeſt gır
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