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daß Anfang des 19. Jahrhunderts von europäischen Missionaren nur
noch der Portugiesische Bischof von Nanking in der Hauptstadt blieb.
Um 1830 kamen aber dann von Frankreich die Lazaristen und bald
darauf auch wieder Jesuiten, Dominikaner und Franziskaner ins Land.
Außer ihnen verschiedene katholische Missionsgesellschasten, darunter
die 1875 in Holland errichtete „Gesellschaft des Göttlichen Wortes" zu
Stehl, welche im Süden der Provinz Schantung ihren Wirkungs-
kreis fand.
Mit der inzwischen zunehmenden Aufschließung Chinas für die
Fremden waren seit 1807 auch protestantische Missionare aus England,
Amerika, Deutschland, der Schweiz
u. s. w. nach Ostasien gelangt und
heute übertreffen dieselben die katho-
lischen Missionare in der Anzahl bereits
erheblich. Dagegen soll die Zahl der
Bekehrungen bei den Katholiken be-
deutend größer sein, da diese besonderen
Wert auf Masfenbekehrungen legen.
Unter den mehr als 40 protestantischen
Missionsgesellschaften befinden sich vier
deutsche, die rheinische und die Berliner
Gesellschaft, der „Allgemeine Protestan-
tische Missionsverein" und der „Ber-
liner Frauen-Missionsverein".
Im Jahre 1860 gewährte das
von England und Frankreich besiegte
chinesische Reich abermals ausdrücklich
allen Christen freie Religionsübung
und versprach volle Sicherheit für die Missionäre. Die letztere Zusage
vermochte die Regierung jedoch bislang nicht durchzuführen, da der
wohl meistens durch fanatische Priester und Beamte aufgestachelte
chinesische Pöbel sich noch vielfach an den Christen vergriff und kaum
ein Jahr verging, in welchem nicht von ihm irgend eine Blutthat
verübt wäre.
Die Provinz Schantung war bis 1839 mit der Diözese Peking ver-
einigt. Dann wurde ein selbständiges VikariatSchantung unter derLeitung
der Franziskaner gebildet und dieses später in die drei Vikariate Nord-,
Ost- und Süd-Schantung geteilt. Das letztere ist 1882 an die
Missionsgesellschaft Stehl abgetreten. Es umfaßt die drei Regierungs-
/Disfionar Domeyer
von der Berliner evang. Missionsgesellschaft
hat unter dem Fremdenhasi nnd dem Räuber-
zu Uiden gehabt. ^Am is.^ Mai,I8S7^von
daß Anfang des 19. Jahrhunderts von europäischen Missionaren nur
noch der Portugiesische Bischof von Nanking in der Hauptstadt blieb.
Um 1830 kamen aber dann von Frankreich die Lazaristen und bald
darauf auch wieder Jesuiten, Dominikaner und Franziskaner ins Land.
Außer ihnen verschiedene katholische Missionsgesellschasten, darunter
die 1875 in Holland errichtete „Gesellschaft des Göttlichen Wortes" zu
Stehl, welche im Süden der Provinz Schantung ihren Wirkungs-
kreis fand.
Mit der inzwischen zunehmenden Aufschließung Chinas für die
Fremden waren seit 1807 auch protestantische Missionare aus England,
Amerika, Deutschland, der Schweiz
u. s. w. nach Ostasien gelangt und
heute übertreffen dieselben die katho-
lischen Missionare in der Anzahl bereits
erheblich. Dagegen soll die Zahl der
Bekehrungen bei den Katholiken be-
deutend größer sein, da diese besonderen
Wert auf Masfenbekehrungen legen.
Unter den mehr als 40 protestantischen
Missionsgesellschaften befinden sich vier
deutsche, die rheinische und die Berliner
Gesellschaft, der „Allgemeine Protestan-
tische Missionsverein" und der „Ber-
liner Frauen-Missionsverein".
Im Jahre 1860 gewährte das
von England und Frankreich besiegte
chinesische Reich abermals ausdrücklich
allen Christen freie Religionsübung
und versprach volle Sicherheit für die Missionäre. Die letztere Zusage
vermochte die Regierung jedoch bislang nicht durchzuführen, da der
wohl meistens durch fanatische Priester und Beamte aufgestachelte
chinesische Pöbel sich noch vielfach an den Christen vergriff und kaum
ein Jahr verging, in welchem nicht von ihm irgend eine Blutthat
verübt wäre.
Die Provinz Schantung war bis 1839 mit der Diözese Peking ver-
einigt. Dann wurde ein selbständiges VikariatSchantung unter derLeitung
der Franziskaner gebildet und dieses später in die drei Vikariate Nord-,
Ost- und Süd-Schantung geteilt. Das letztere ist 1882 an die
Missionsgesellschaft Stehl abgetreten. Es umfaßt die drei Regierungs-
/Disfionar Domeyer
von der Berliner evang. Missionsgesellschaft
hat unter dem Fremdenhasi nnd dem Räuber-
zu Uiden gehabt. ^Am is.^ Mai,I8S7^von