froh werden, üie un; üiesen iiampf mitkämpfen lassen und unserem Leben
Znhalt unü Linn geben, 5o sollte wohl auch in der Vämmerstunüe einmal die
hand einhalten im werien, wir sollten still den Tag übersehen und dessen ein-
gedenk werden, war «r unr brachte an Krbeit und kleiner zreude,
Äll dar ist Zeier! Und wir wollen er nun — da das groke, laute Zeiern schwei-
gen muh — nicht oergessen, dah auch üar schon Zeier ist! 5chon „büchgezlt"
wie die Ähnen sagten, „hochklang", festlicher »huthmur im Klltagsmah der Lag«!
Nichtr ist zu unbedeutend — er trägt dennoch die tiraft zu Zeier und Zreude
in sich! var sollte gerade heute die deutsche Zrau und kNutter wissen! va;
sollte gerade heute diese Zeit unr lehren, die trotz der Mühen und der Ernste;
nicht „freudelor" werden dars!
ver ersle Regen nach langer Irockenheit — der erste hell« 5onnenstrahl nach
dunklen Tagen — die erste Slüte am 5trauch — üi« «rst« reif« Zrucht am Saum —
und nun im winter der erste kieif — der erste 5chnee — «in letzter grüner Zweig,
eine letzte vergessene Seer« an Saum und 5trauch im Ibarten — all da; soll
Knlah sein ;u einem kleinen Sesinnen, zu einer kleinen Zreude. Und vielleicht
klingt dann auch einmal ein heller Lied dazu üurch das haur, oder ein Märchen
wird erzählt und macht mit seinen wundern die kleinen Plappermäulchen
unserer iiinder für eine Zeitlang still unü nachdenklich.
veutsche Mutter! hege und hüte diese kleinen Zeierslunüen! hege und
büte sie besonderr in der kommenden weihnachtrzeit! Lah üie 5orgen der
ttlltagr nicht ihre 5chatten gar zu undurchdringlich über üeine 5eele und
über die 5eele deiner tiinder legen! 5ie sind da, di« 5orgen unü 5chatt«n —
gewih. klber wir sind dereit, um unseres volker willen 5chatt«n unü 5orgen
;u überwinden! Unü wir wollen unr bemühen, dah dies« Sereitschaft uns di«
ttraftgibt, aus dem 5orgen
um Mann und 5ohn und
Sruder in Zeinderlanü doch
wieder und wieder auch ein
leiser, tiefer Zreuen wachsen
;u lassen: Zreuen, dar oon
den werten spricht, um die
wir dieser aller tragen —
8reuen, dar der gewinnt, der
Zreud« gibt, und der, der
sie empfängt.
5o brachte auch der tirieg
un; seine „Zeierstunden".
„Zeierslunden" der tkrie-
ges? — fragt ihr?
Nun, ist er üenn nicht wie
ein tiefer, heiliger Zeiern,
wenn wir nach dem hasten
und Lärmen des Tager am
Kbend ltill beisammen sitzen,
um unserer Lieben drauhen
zu gedenken? wenn wir
überlegen und planen, wie
wir sie am schönsten erfreuen
könnten? wenn wir gemein-
sam unsere Sriefe schreiben
und ihnen berichten, wie im
starken 5chutz der Zront dar
Leben in der heimat weiter-
geht? wenn wir von unse-
ren kleinen und grohen Zreu-
den plaudern und oon klei-
nem iiummer? Dh — gewih! v«im 8cNn»I0»n »on ^»>I»eNnM»n
von dem „kleinen" tiummer
nur! venn der „grohe", der darf unsere Xämpfer in Zeinderland nicht belasten!
Und was wäre auch schon im kllltag so schwerwiegend in unserer arohen Zeit,
dah es über die Täten da drauhen einen 5chatten werfen dürste?
Und dann packen wir in di«sen festlich-stohen 5tunden die kleinen Zeldpost-
päckchen, und mit Srief und päckchen wandert mancher Lrtragruh hinaur,
besonders nun in der vorweihnachtrzeit. lileine, lieb« Lrühe, die geschickte
und ungeschicktere tkinderhänd« bastelten: eine kleine bunt« Zeichnung von
üaheim, ein kleiner 5cherenschnitt, eine kleine handarbeit, «ine kleine photo-
klufnahme — desonders schön unü sorgsam aufgezogen. Dder: ein grüner Zweig,
ein schön gefiederter tiraut, eine kleine Slüte aus Earten und Zeld, ein buntes
herbstblatt von Saum und 5ttauch — «in zarter Slumenstrauh. — Lllles liebe-
voll gesammelt dar ganze lange Zahr hindurch, geprrht und aufgeklebt, unü nun
hinausgesandt alr Hruh der heimat. Lr erzählt oon der Llrbeit im Garten, bei
üer die tiinder an de; vaterr 5tatt helfen dursten — erzählt oom weg durch
wald und Viesental, den sonst am 5onntag der vater mitwanderte. vor allem
aber: kllle diese Lrüh« srzählen immer und immer wirder oon Zrühling, 5omm«r,
hcrbst und winter daheim! Lrzählen oon der lieden deutschen Lrde, von der
deutschen heimat, oom deutschen Leben, um die aller llampf unserer Lage geht.
5tet; ist da Neues aurzudenken, ;u berichten und zu basteln!
Sesonders jetzt! Muh nicht aller planen und wirken um da» nahe weihnachtr-
fest rechtzeitig beginnen? 5oll nicht auch in diesem Zahre wieder drauhen der
weihnacktrtisch reich gedeckt und der Saum reichlich geschmückt sein mit den
kleinen waben der heimat? va heiht er, bald anr werk gehen! Und neben den
kleinen Lrinnerungrgaben der deutschen Zahre; stehen ander«, echt weihnacht-
liche. Sunte 5terne, glitzernde Lannenzapfen, kleine aur holz geschnitzte Zeichen
und 5innbilder wollen gebastelt sein, damit si«, wenn er Zeit isr, hinaurwandern
und erzählen von altem Srauch und altem deutschem Glauben — und von der
Liebe unü den 5egenrwünschen der heimat. Unü Lebkuchen werden geformt
und bunte weihnachtrplätzchen — in den alten, lieden Zormen, die von den
stohen Zeierstunden üer vergangenen Zriedenrjahre berichten! wi« e; war
und — wi« e; wieder sein wirü. „Sald gewih" — so sagt der vuft der weihnachtr-
kuchen! Und so sagt am weihnachtrabenü der goldene 5chein der Nerzen, di«
wir zwischen grüne Lannenzweige der heimat packen! Linige 5ilberfädchen
blinken daran wie der rauhreif-silbern« Zaden einer 5pinn« im deutschen
Winterwald...
vie keimat spricht zur Zront — spricht besonüerr warm und eindringlich in
den kalten, dunklen wochen der Mttwinterzeit!
voch neben diesen kleinen Zeierstunden, in denen die heimat der Zront ihre
Lrüh« sendet, sollen jene stillen, feierlichen 5tunden stehen, da die Zront zur
heimat spricht.
wann aber spräche sie eindruckrooller zu unr alr in jenem Nugenblick, da
wir nach der Lager Arbeit oder nach dem geheimnirvollen planen und werken
zum Nlittwinterfest noch einmal gemeinsam einen 5«ldpostbrief lesen?
Unü auch hier, deutsche Nlutter, ist «r an dir, die zarten bäden, die der Srief
aur fiampf und Not zum herzen deiner Ninder spannt, fester und fester zu
schlingen und zum grotzen Lrleben werden zu lassen, aur dem Lrinnerung und
Nrast und 5tol; kommen für ein ganzes Menschenleben!
va nehmen wir die Narte zur hanü und verfolgen auf ihr über Serg unü ZIuh
und 5tadt den weg unserer Lieben in Zeinderland. va findet sich wohl dazu
einmal «in Sildband, den wir gemeinsam bettachten, eine Neisebeschreibung,
die wir gemetnsam lesen können. Nuch ein wenig „weltgeschichte" mag dazu
kommen: Lrinnerung an jenen Nampf, den wir selbst «rlebten vor 25 Zahren —
Sericht vom Nriege, den der Grohoater mitmachte, alr Sismarck dar Zweite
Neich schuf — unü noch viel weiter zurück: ;u all den Nämpfen auf veutschland;
Soden, zu all dem Slut, dar durch viel« Zahrhundette vergossen wurde um
veutschlandr Linigkeit — bis in jene fernen Zeiten, da zum erstenmal Germaniens
5tämm« «inttaten in di« Geschichte. vurch Leid und Not, durch Zrrtum und
heldentat führt der stolze
weg zur Gröhe unserer Zeit!
5agt nicht, deutsche Nlüt-
ter, dah ihr das nicht schaf-
fen könnt! Lin wenig auter
wille nur, und es geht! Uber-
all ist ein Berater zur hand
(volkrbüchereien ;. S. wer-
den gern Nurkunst gsben),
überallsindet sich einZreund,
der euch hilst, zur rechten
Zeit das rechte kleine hest
oder Such zur hand ;u neh-
men, da; euch und euern
Nindern Zreude und Sesin-
nung gibt. Und das — üar-
über hmaus — unsereZugend
dar grohe Geschehen unserer
Zeit m dieser kleinen 5tunde
der „Zeier" tief und ein-
drucksooll erleben läht.
Wenn dann dazu ein
grüner Zweig oder ein win-
terlich bunter 5ttauh das
Zimmer schmücken, wenn wir
gemeinsam einer unserer
alten oder neuen weih-
nachtrlieder singen, oder
wenn Nlaoier, Laute und
Geige dar Wott haben zum
„Gute Nacht" unü oielleicht
eine kleine Nerze dazu ihr
zutnaNm,: «einki» goldene; Licht oerschenkt,
oder der vorweihnachtr-
kranz mit feierlichem Glanz die nahe 5onn«nwende oerkündet, dann werdet
ihr spüren:
ver, üer irgendwo drauhen in der Zerne für veutschland auf der wacht steht,
der ist in dieser kleinen adendlichen Zeierstunde mitten unter euch. 5o weit sind
eure herzen offen — so fest ist dar Land geschlungen — so wach ist üie 5timme
eure; Sluter, dah weder Raum noch Zeit wittlich ttennen können.
Und dar ist wohl dieser kleinen vorweihnachtlichen Nriegrfeierstunden schönster
Lrleben und höchster Sewinn!
5o ist er heute mehr denn je eure klufgabe, deutsche Zrauen und Nlütter, dar
Leben unsere; volker in illltag und Zeier zu formen und zu beseelen. Nie dürst
ibr er oergessen, dah unser ganze; Leben, dak jeder Nugenblick im Leben «urer
ttinder auch im Nlltag irgendwie in der Tiefe der deutschen 5eele oerwurzelt
sein und Nurgang werden soll ;u stillem oder stohem Sesinnen. Und dah ihr so
zu iedem Lag und zu jeder 5tund« ein kleiner Lichtlein anzünden könnt, welcher
mit seinem 5chein den Nreis der Lebenr «rhellt, im kleinen Nreise der bamili«
wächst und später alr groker, starker Leuchten mit dem jungen Menschen hinaur
inr Leben gehen wird. Gerad« diese kleinsten Zeierstunden — ja, seien er auch
nur „Zeier-Nlinuten"! — können Nraft und immer wieder Nrast geben, können
die 5eele reich machen und stark zum Nampf« gegen Not und Lod. 5o schmiedet
auch ihr, Mütter, heute mit an den waffen, die der deutsch« Mann im Zelde
fübrt. 5o kämpft auch ihr den Nampf mit um veutschland; Zukunst.
venn: die Neimzelle emes volker ist ja di« Zamilie. hier wächst im kleinsten
Nreise oon Lltern und ilindern dar, war Slut und herzschlag der völker aur-
macht vor der Geschicht« vieler Zahrhundette. Nuf der kleinen welt der bamilie
baut sich die grohe welt üer 5taates auf: aur den winzigen 5amenkörnern,
welche di« Lltern — die Mutter vor allem! — in die 5eele des Nindes senken,
wäckst im letzten die haltuna unserer deutschen Zugend und damit die haltung
der MSnner und Zrauen unserer Zukunst. 5o ist die deutsch« Zamilie in Nlltag
und Zeier der „heilige Urgrund", der Nckerboden, der di« Nraft künfttger Zrüchte
in sich ttägt. Und auf diefem Soüen entscheidet sich dar Geschick unserer volfe;
bir in dir kernsten Zeiten.
„Lin volk ist so, wie seine Zamilien sind!" vr. hertha Dhling
146
Znhalt unü Linn geben, 5o sollte wohl auch in der Vämmerstunüe einmal die
hand einhalten im werien, wir sollten still den Tag übersehen und dessen ein-
gedenk werden, war «r unr brachte an Krbeit und kleiner zreude,
Äll dar ist Zeier! Und wir wollen er nun — da das groke, laute Zeiern schwei-
gen muh — nicht oergessen, dah auch üar schon Zeier ist! 5chon „büchgezlt"
wie die Ähnen sagten, „hochklang", festlicher »huthmur im Klltagsmah der Lag«!
Nichtr ist zu unbedeutend — er trägt dennoch die tiraft zu Zeier und Zreude
in sich! var sollte gerade heute die deutsche Zrau und kNutter wissen! va;
sollte gerade heute diese Zeit unr lehren, die trotz der Mühen und der Ernste;
nicht „freudelor" werden dars!
ver ersle Regen nach langer Irockenheit — der erste hell« 5onnenstrahl nach
dunklen Tagen — die erste Slüte am 5trauch — üi« «rst« reif« Zrucht am Saum —
und nun im winter der erste kieif — der erste 5chnee — «in letzter grüner Zweig,
eine letzte vergessene Seer« an Saum und 5trauch im Ibarten — all da; soll
Knlah sein ;u einem kleinen Sesinnen, zu einer kleinen Zreude. Und vielleicht
klingt dann auch einmal ein heller Lied dazu üurch das haur, oder ein Märchen
wird erzählt und macht mit seinen wundern die kleinen Plappermäulchen
unserer iiinder für eine Zeitlang still unü nachdenklich.
veutsche Mutter! hege und hüte diese kleinen Zeierslunüen! hege und
büte sie besonderr in der kommenden weihnachtrzeit! Lah üie 5orgen der
ttlltagr nicht ihre 5chatten gar zu undurchdringlich über üeine 5eele und
über die 5eele deiner tiinder legen! 5ie sind da, di« 5orgen unü 5chatt«n —
gewih. klber wir sind dereit, um unseres volker willen 5chatt«n unü 5orgen
;u überwinden! Unü wir wollen unr bemühen, dah dies« Sereitschaft uns di«
ttraftgibt, aus dem 5orgen
um Mann und 5ohn und
Sruder in Zeinderlanü doch
wieder und wieder auch ein
leiser, tiefer Zreuen wachsen
;u lassen: Zreuen, dar oon
den werten spricht, um die
wir dieser aller tragen —
8reuen, dar der gewinnt, der
Zreud« gibt, und der, der
sie empfängt.
5o brachte auch der tirieg
un; seine „Zeierstunden".
„Zeierslunden" der tkrie-
ges? — fragt ihr?
Nun, ist er üenn nicht wie
ein tiefer, heiliger Zeiern,
wenn wir nach dem hasten
und Lärmen des Tager am
Kbend ltill beisammen sitzen,
um unserer Lieben drauhen
zu gedenken? wenn wir
überlegen und planen, wie
wir sie am schönsten erfreuen
könnten? wenn wir gemein-
sam unsere Sriefe schreiben
und ihnen berichten, wie im
starken 5chutz der Zront dar
Leben in der heimat weiter-
geht? wenn wir von unse-
ren kleinen und grohen Zreu-
den plaudern und oon klei-
nem iiummer? Dh — gewih! v«im 8cNn»I0»n »on ^»>I»eNnM»n
von dem „kleinen" tiummer
nur! venn der „grohe", der darf unsere Xämpfer in Zeinderland nicht belasten!
Und was wäre auch schon im kllltag so schwerwiegend in unserer arohen Zeit,
dah es über die Täten da drauhen einen 5chatten werfen dürste?
Und dann packen wir in di«sen festlich-stohen 5tunden die kleinen Zeldpost-
päckchen, und mit Srief und päckchen wandert mancher Lrtragruh hinaur,
besonders nun in der vorweihnachtrzeit. lileine, lieb« Lrühe, die geschickte
und ungeschicktere tkinderhänd« bastelten: eine kleine bunt« Zeichnung von
üaheim, ein kleiner 5cherenschnitt, eine kleine handarbeit, «ine kleine photo-
klufnahme — desonders schön unü sorgsam aufgezogen. Dder: ein grüner Zweig,
ein schön gefiederter tiraut, eine kleine Slüte aus Earten und Zeld, ein buntes
herbstblatt von Saum und 5ttauch — «in zarter Slumenstrauh. — Lllles liebe-
voll gesammelt dar ganze lange Zahr hindurch, geprrht und aufgeklebt, unü nun
hinausgesandt alr Hruh der heimat. Lr erzählt oon der Llrbeit im Garten, bei
üer die tiinder an de; vaterr 5tatt helfen dursten — erzählt oom weg durch
wald und Viesental, den sonst am 5onntag der vater mitwanderte. vor allem
aber: kllle diese Lrüh« srzählen immer und immer wirder oon Zrühling, 5omm«r,
hcrbst und winter daheim! Lrzählen oon der lieden deutschen Lrde, von der
deutschen heimat, oom deutschen Leben, um die aller llampf unserer Lage geht.
5tet; ist da Neues aurzudenken, ;u berichten und zu basteln!
Sesonders jetzt! Muh nicht aller planen und wirken um da» nahe weihnachtr-
fest rechtzeitig beginnen? 5oll nicht auch in diesem Zahre wieder drauhen der
weihnacktrtisch reich gedeckt und der Saum reichlich geschmückt sein mit den
kleinen waben der heimat? va heiht er, bald anr werk gehen! Und neben den
kleinen Lrinnerungrgaben der deutschen Zahre; stehen ander«, echt weihnacht-
liche. Sunte 5terne, glitzernde Lannenzapfen, kleine aur holz geschnitzte Zeichen
und 5innbilder wollen gebastelt sein, damit si«, wenn er Zeit isr, hinaurwandern
und erzählen von altem Srauch und altem deutschem Glauben — und von der
Liebe unü den 5egenrwünschen der heimat. Unü Lebkuchen werden geformt
und bunte weihnachtrplätzchen — in den alten, lieden Zormen, die von den
stohen Zeierstunden üer vergangenen Zriedenrjahre berichten! wi« e; war
und — wi« e; wieder sein wirü. „Sald gewih" — so sagt der vuft der weihnachtr-
kuchen! Und so sagt am weihnachtrabenü der goldene 5chein der Nerzen, di«
wir zwischen grüne Lannenzweige der heimat packen! Linige 5ilberfädchen
blinken daran wie der rauhreif-silbern« Zaden einer 5pinn« im deutschen
Winterwald...
vie keimat spricht zur Zront — spricht besonüerr warm und eindringlich in
den kalten, dunklen wochen der Mttwinterzeit!
voch neben diesen kleinen Zeierstunden, in denen die heimat der Zront ihre
Lrüh« sendet, sollen jene stillen, feierlichen 5tunden stehen, da die Zront zur
heimat spricht.
wann aber spräche sie eindruckrooller zu unr alr in jenem Nugenblick, da
wir nach der Lager Arbeit oder nach dem geheimnirvollen planen und werken
zum Nlittwinterfest noch einmal gemeinsam einen 5«ldpostbrief lesen?
Unü auch hier, deutsche Nlutter, ist «r an dir, die zarten bäden, die der Srief
aur fiampf und Not zum herzen deiner Ninder spannt, fester und fester zu
schlingen und zum grotzen Lrleben werden zu lassen, aur dem Lrinnerung und
Nrast und 5tol; kommen für ein ganzes Menschenleben!
va nehmen wir die Narte zur hanü und verfolgen auf ihr über Serg unü ZIuh
und 5tadt den weg unserer Lieben in Zeinderland. va findet sich wohl dazu
einmal «in Sildband, den wir gemeinsam bettachten, eine Neisebeschreibung,
die wir gemetnsam lesen können. Nuch ein wenig „weltgeschichte" mag dazu
kommen: Lrinnerung an jenen Nampf, den wir selbst «rlebten vor 25 Zahren —
Sericht vom Nriege, den der Grohoater mitmachte, alr Sismarck dar Zweite
Neich schuf — unü noch viel weiter zurück: ;u all den Nämpfen auf veutschland;
Soden, zu all dem Slut, dar durch viel« Zahrhundette vergossen wurde um
veutschlandr Linigkeit — bis in jene fernen Zeiten, da zum erstenmal Germaniens
5tämm« «inttaten in di« Geschichte. vurch Leid und Not, durch Zrrtum und
heldentat führt der stolze
weg zur Gröhe unserer Zeit!
5agt nicht, deutsche Nlüt-
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fen könnt! Lin wenig auter
wille nur, und es geht! Uber-
all ist ein Berater zur hand
(volkrbüchereien ;. S. wer-
den gern Nurkunst gsben),
überallsindet sich einZreund,
der euch hilst, zur rechten
Zeit das rechte kleine hest
oder Such zur hand ;u neh-
men, da; euch und euern
Nindern Zreude und Sesin-
nung gibt. Und das — üar-
über hmaus — unsereZugend
dar grohe Geschehen unserer
Zeit m dieser kleinen 5tunde
der „Zeier" tief und ein-
drucksooll erleben läht.
Wenn dann dazu ein
grüner Zweig oder ein win-
terlich bunter 5ttauh das
Zimmer schmücken, wenn wir
gemeinsam einer unserer
alten oder neuen weih-
nachtrlieder singen, oder
wenn Nlaoier, Laute und
Geige dar Wott haben zum
„Gute Nacht" unü oielleicht
eine kleine Nerze dazu ihr
zutnaNm,: «einki» goldene; Licht oerschenkt,
oder der vorweihnachtr-
kranz mit feierlichem Glanz die nahe 5onn«nwende oerkündet, dann werdet
ihr spüren:
ver, üer irgendwo drauhen in der Zerne für veutschland auf der wacht steht,
der ist in dieser kleinen adendlichen Zeierstunde mitten unter euch. 5o weit sind
eure herzen offen — so fest ist dar Land geschlungen — so wach ist üie 5timme
eure; Sluter, dah weder Raum noch Zeit wittlich ttennen können.
Und dar ist wohl dieser kleinen vorweihnachtlichen Nriegrfeierstunden schönster
Lrleben und höchster Sewinn!
5o ist er heute mehr denn je eure klufgabe, deutsche Zrauen und Nlütter, dar
Leben unsere; volker in illltag und Zeier zu formen und zu beseelen. Nie dürst
ibr er oergessen, dah unser ganze; Leben, dak jeder Nugenblick im Leben «urer
ttinder auch im Nlltag irgendwie in der Tiefe der deutschen 5eele oerwurzelt
sein und Nurgang werden soll ;u stillem oder stohem Sesinnen. Und dah ihr so
zu iedem Lag und zu jeder 5tund« ein kleiner Lichtlein anzünden könnt, welcher
mit seinem 5chein den Nreis der Lebenr «rhellt, im kleinen Nreise der bamili«
wächst und später alr groker, starker Leuchten mit dem jungen Menschen hinaur
inr Leben gehen wird. Gerad« diese kleinsten Zeierstunden — ja, seien er auch
nur „Zeier-Nlinuten"! — können Nraft und immer wieder Nrast geben, können
die 5eele reich machen und stark zum Nampf« gegen Not und Lod. 5o schmiedet
auch ihr, Mütter, heute mit an den waffen, die der deutsch« Mann im Zelde
fübrt. 5o kämpft auch ihr den Nampf mit um veutschland; Zukunst.
venn: die Neimzelle emes volker ist ja di« Zamilie. hier wächst im kleinsten
Nreise oon Lltern und ilindern dar, war Slut und herzschlag der völker aur-
macht vor der Geschicht« vieler Zahrhundette. Nuf der kleinen welt der bamilie
baut sich die grohe welt üer 5taates auf: aur den winzigen 5amenkörnern,
welche di« Lltern — die Mutter vor allem! — in die 5eele des Nindes senken,
wäckst im letzten die haltuna unserer deutschen Zugend und damit die haltung
der MSnner und Zrauen unserer Zukunst. 5o ist die deutsch« Zamilie in Nlltag
und Zeier der „heilige Urgrund", der Nckerboden, der di« Nraft künfttger Zrüchte
in sich ttägt. Und auf diefem Soüen entscheidet sich dar Geschick unserer volfe;
bir in dir kernsten Zeiten.
„Lin volk ist so, wie seine Zamilien sind!" vr. hertha Dhling
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