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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 14
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0278
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0»k^K V0I.K?

Unter öem Zriedensdiktat von versailler waren wir Oeutsche ein volk
obne kiaum. Ghne koloniale Lrgänzungrräume, ohne Kusdehnungs-
möglichkeit war das grotze deutsche volk auf ein Gebiet zusammenge-
Ürängt worden, das knapp den dreihundertsten Teil der trockenen Lrd-
oberfläche umfahte. Vie wesentlich weniger volkreichen westmächte
Lngland und Zrankreich hingegen lebten im kkaumüberflutz! vas bri-
tische weltreich besatz nahezu ein viertel, Zrankreich rund ein Zehntel
der Lrde. währenü jedem halbwegs unternehmungsfreuüigen jungen
Lngländer ein weltreich unter eigener Zlagge offenstand, breitete sich in
Oeutschland das Gefühl einer erdrückenden Lnge aus — das Vewutztsein,
zum habenichts verurteilt zu sein. Es trieb hunderttausende als klus-
wanderer in fremde Länder. Ver langsam schleichende volkstod, der er-
schreckende Rückgang der Geburtenziffer, hatte jeüenfalls eine seiner
Ursachen in der weitverbreiteten Uuffassung, dah dieses veutschland, das
auf den Guadratkilometer seines Lodens 145 Menschen ;u ernähren
hatte, keinesfalls imstande sein würde, gar noch einer wachsenden 6e-
völkerung den nötigsten Lebensunterhalt;u geben. L; waren nicht ;u-
letzt verantwortungsbewuht denkenüe Lltern, die davor zurückschreckten,
klinder in das scheinbar unabwendbare lebenslängliche Llend der 6r-
beitslosigkeit hineinzugebären. kkaumenge gehört eben zu jenen Umwelt-
einflüssen, die uns enge herzen anerzlehen wollen!

Oie gesamte politische Lituation, die den Lebensmut und die Lebens-
möglichkeit unseres volkes zerseht hatte, besteht heute nicht mehr. was
üie geniale Zührung durch Üdolf hitler dem deutschen volk gegeben hat,
ist bei weitem mehr als nur die öeseitigung des versailler viktates. wir
sind heute kein „volk ohne kkaum" mehr. Utemweite und Lebensraum
sind in einem Uusmah erkämpft, das die kühnsten hoffnungen übersteigt.
Ulle veutschen des geschlossenen wohngebietes unseres volke; in Mittel-
europa sind im kieich geeinigt. Gstlich der alten deutschen Nordostgrenze
hat der 5ieg der waften neues Liedlungsland für unser volk fteigelegt.
Teile des europäischen Dstens, das Generalgouvernement, stehen unter
der Leitung des Neiches. Oie Mauern, die Lngland in Luropa gegen
den deutschen handel aufrichten wollte, sind eingestürzt. vas Neich ist
die unbestrittene Zührungsmacht des tiontinents i wechselseitige handels-
und Nulturbeziehungen verbinden uns mit allen seinen völkern. Zm
kkaum der unerbittlich der vernichtung entgegengehenden Sowjetunion
zeichnen sich schon neue, gewaltige Grdnungsaufgaben ab, die nach dem
Zchaften deutscher klufbaukräfte oerlangen.

Machen wir uns eigentlich alle klar, was das heiht? war noch vor
wenigen Zahren der Nuf nach Land und nach Nrbeit die erste deutsche
Lebensforderung, so ist es heute der kkuf nach schaffenden Menschen! Ls
sind der klrbeitshände, es sind der organisatorischen Legabungen kaum
genug, um alle grohen Möglichkeiten voll zu nützen, die sich heute vor
uns auftun. Nur der ganzen Zührungskunst des Neiches, das zu allen
seinen grohen Stunüen in der Geschichte die gewaltige ordnende Nraft
ües klbenülandes gewesen ist, wird es gelingen, die deutschen Schäpfer-
kräfte so einzusetzen, dah alles getan werden wird, was getan wer-
den muh.

vie grohen plutokraten, die aus ihrer unftuchtbaren Geldgesinnung
heraus die Nkacht üer deutschen werkgesinnung noch immer falsch
eingeschätzt haben, wollen es nicht glauben, dah uns üie grohe Drdnungs-
aufgabe gelingen wird. Sie sagen: Gewih — veutschland siegt; aber es
siegt sich zu Tode, e; wird sich oerbluten, sein volk wird in den Niesen-
räumen, die es bewältigen soll, versickern. Nlit anderen Worten: Nlan
erklärt, wir Oeutsche stünden jetzt oor üem problem „Naum ohne volk",
und dieses problem sei unlösbar für uns. Sie werden sich täuschen!

Kreilich müssen wir uns über eine; ooll im klaren sein: wenn der iirieg
gewonnen ift, werden wir weniger denn je die hände in den Schoh legen
üürfen. wir müssen uns jetzt schon darauf vorbereiten, auch den Zrie-
den ;u gewinnen. vazu gehören in erster Linie zwei vinge:

I.Lsmuhunsgelingen, dasNeichsgebiet im engerenSinnelücken-
los und dicht mit Oeutschen ;u besiedeln. va; Neulanü, das durch
üas Dpfer unserer Soldaten gewonnen wurde, ist erst dann wirklich deutsch,
wenn e; nach der Lroberung durch das Schwert durch den Pflug be-
festigt wird. Ls wäre eine schlechthin wahnwitzige Nuftassung, wenn
jemand meinen wollte, wir könnten es un; oielleicht leisten, für üiesen
grohen Naum die führenüe Dberschicht zu stellen und unsere Ncker durch
ftemde Nrbeiter bestellen zu lassen. Noch stets m der Geschich». haben

jene völker, die den pflug führten, eine Gberschicht überdauert, die ihn
aus der hand gab. Nus diesem wissen heraus hat das Neich zahlreiche
Mahnahmen zur Zestigung des deutschen volkstums in den neuen Dst-
gebieten getroffen. Ls hat u. a. gesährdete, oersprengte vorposten un-
seres volkes aus Gsteuropa zurückgeholt in üie deutschen Grenzen und
ihnen hier neues Siedlungsland gegeben. Nuf diesem wege allein könnte
freilich die im Mittelalter verhängnisoollerweise offengebliebene Sied-
lungslücke zwischen dem Memelland und üer Gstspitze von Schlesien nicht
aufgefüllt werden. Gstsiedlung beüarf heute wie oor Zahrhunderten der
nachschiebenden Nräfte aus den oolkreichen Nerngebieten des Neiches.
ver Strom der Dstwanderung muh durch zahllose Ninnsale aus der
ganzen hinterlanütiefe oom Nhein bi; zur weichsel gespeist werden.

2. Neben dieser Nonzentration einer geschlossenen volkssiedlung auf
das Neich erfordern die Zührungsaufgaben im europäischen Naum
eine weitere Zntensioierung veutschlands als produktionsstätte für zahl-
lose Lrzeugnisse üer Zndustrie. ver europäische Grohwirtschaftsraum und
mit ihm veutschland können nur dann zu wirtschastlicher Lntfaltung und
zur hebung der Lebenshaltung und Nultur gelangen, wenn durch er-
gänzende Tauschvorgänge eine leistungsfähige wirtschaftseinheit des
Nontinent; entsteht. varin eben sind wir veutsche den westmächten bei
weitem überlegen, dah unsere hochausgebildete Zacharbeiterschaft in der
Lage ist, den Nachbarn notwendige Lrzeugnisse im Tausch gegen deren
Nohstoffe und landwirtschaftliche Güter ;u liefern. Oer Nnsturm auf
üeutsche waren wird oon Zahr zu Zahr zunehmen, je fester gefügt der
Zrieden in Luropa sein wird und je mehr die unproduktiven „Nosten de;
hasses" wegfallen, welche die Nriegsbrandstifter seit versailles hochge-
trieben hatten. Oarüber hinaus aber wird da; deutsche volk führungs-
begabte, kenntnisreiche Menschen hinausschicken müssen über die Grenzen
des Neiches, wo sie neue grohe Nufgaben der wirtschaftlichen und kultu-
rellen Zusammenarbeit mit den Nachbarn und der Grganisation unent-
wickelter (bzw. heruntergewirtschaftetex) Näume bis sehr weit in den
Dsten hinein erwarten.

wir sehen oielleicht im Nugenblick, da wir infolge der gleichzeitigen 6e-
anspruchung sehr groher Teile unseres volkes für die grohen wehrauf-
gaben unserer Zeit besonders sparsam mit dem Linsatz jeöer Nrbeitskraft
umgehen müssen, vornehmlich die Gröhe und die Schwierigkeiten dieser
in weite Zriedensepochen hineinreichenüen Ziele. Lrst langsam werden
wir uns bewuht, dah wir ja jetzt als volk „unsere Glieder strecken und
ftei atmen" können, dah jetzt auch vor dem jungen Oeutschen eine
weit offene welt liegt. ver junge veutsche wird heute nicht mehr in
das Llend der Nrbeitslosigkeit hineingeboren, sondern in eine Zülle groher
Nrbeitsmöglichkeiten. Zür jede 6egabung ist ein wirkungsfeld eröffnet
— so groh, wie wir es vor wenigen Zahren kaum hätten erträumen
können. vas heiht nun fteilich nicht, dah wir uns, wie weiland die 6riten,
in alle Nlubsessel dieser Lrde hineinlümmeln dürften,! Ganz im Gegen-
teil! wir erstreben eine dauerhafteDrdnung.die nicht auf der Gewalt
beruht, sondern auf jener Nutorität, welche die höhere Leistung, die ge-
wissenhafteste pflichterfüllung, das Tragen der gröhten verantwortung
oerleiht! Mehr und immer mehr Menschen werden diese Nufgaben for-
dern! wir brauchen dafür 6auern, die fest im Neuland wurzel schlagen
und es mit starken Sippen zur deutschen heimat gestalten. wir brauchen
vorzüglich ausgebildete Zacharbeiter, die den Nuf der -eutschen Nr-
beit erhalten und mehren. lvir brauchen schöpferische Menschen, die
auf allen Gebieten des Lebens vorbild, 6ahnbrecher und Zührer sind.
wir brauchen kolonisatorische pioniere, die Räume zu erschliehen
und zu entwickeln oerstehen und das alte (im Nusland oerbreitete!)
Sprichwort bewahrheiten: „wo der Teufel nicht konn, da sitzt der veut-
sche!" Vas alle; brauchen wir, wenn wir den Zrieden gewinnen wollen,
wenn unser waffensieg nicht nur ein vamm sein soll, der die ftemde
Zlut auf etliche Zahrzehnte zurückstaut, sondern vielmehr dos Zunda-
ment eines weiten, dauerhaften 6aues, der bis in ferne
Zeiten oon der Nraft des deutschen volke; lebendig ausge-
füllt wird.

ver deutsche Soldat hat in diesen Zahren Geschichte gemacht, wie noch
nie einer zuvor in der weltgeschichte. vie Geschichte der nächsten
Zahrhunderte macht in allererster Linie die deutsche Mutter.
Sie braucht heute nicht mehr zu fürchten, dah sie ihre Ninder ins Llend
gebiert. Zhre Zukunft ist gesichert — und sie wird um so fester gesichert

Scknlttmusterbvgen im näcklten rirft

poftaufgabcvrt: Leipzig - Auslanäs- u. Krruzban--Vreise fteke letzte Onnenleite
 
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