scl-l'WA.el-lL P^KIK^L
Kann LnglanS Siesen Krieg gewinnen? — Lin engiischer INiiilärsachoerslänVlger gidl
llnlworl — vie Lhancen sinv glrich Null — Schläge, mil venen Lonvon nichi gerechnel hal
!)ie Zrage, ob Lngland viesen tlrieg gewinnen kann, wird in der englischen
Dffentlichkeit wie in den Zeitungen aller Länüer nicht heute zum ersten Male
gestellt. Sereitr ehe im September ISZS London den Zeitpunkt für gekommen
hielt, um den oon ihm vorbereiteten llonflikt^nun wirklich zum tfriege werüen
zu lassen, hat in iknglanü der bekannte englische Militärschriftsteller Liüell hart,
wohl der beste Sachkenner auf diesem Gebiet, seinen Landsleuten in dem Such
„Hie Oeksnoe ok öritsin" (vie verteidigung iknglandr) klipp und klar gesagt,
dah die englischen Lhancen, mit heiler haut aus einem ifriege gegen die Kchsen-
mächte herauszukommen, gleich Null seien. Zn diesem Such werden venk-
schriften oeröffentlicht, die Lidell hart im Suftrag der englischen tkriegrmini-
sters für den Generalstab aurgearbeitet hat, und sie zeigen in offenherzigster
weise die ganze Schwäche der britischen Steliungen. Zugegeben, Lidell hart
hat vieles damalr anders gesehen, wa; inzwischen durch die liriegrereignisse
einüeutig entschieden ist. Zmmer hat er aber die britischen Möglichkeiten gün-
stiger beurteilt und selbst !n seinen pessimistischsten Betrachtungen mit Schlägen,
wie sie Lngland inzwischen erhielt, nicht gerechnet.
Lnglandr schwache punkte liegen heute oor aller Welt often zutage. Lr kann
nur «ine Zrage der Zeit sein, wann dar englische Empire mit oder ohne ame-
rikanische hilfe zerschmettert am Soden liegt. liein Zweifel, London wird sich
bir zum letzten Kugenblick mit aller Lntschlossenheit und liraft wehren, die
ihm noch zur verfügung steht. <ks wäre Leichtsinn, wollten wir nicht jederzeit
in Sechnung stellen, datz wir einen Gegner vor unr haben, üer im ikrtragen
von Schlägen und im Surharren trotz aller Mitzerfolge unerhört zähe ist. Ze-
doch wird den Briten diermal alle Sturheit und Zähigkeit nichtr mehr nützen,
das Schicksal ihrer weltreicher ist heute bereitr entschieden, denn an zu oielen
oerschiedenen punkten sind sie gezwungen, ihre liräfte einzusetzen, um sich de;
deutschen Knsturms zu erwehren.
Slicken wir auf di« Znsel selbst, so ist aus englischen Stimmen zur Genüge
zu entnehmen, wie sehr Grohbritannien bereitr angeschlagen ist, mag es auch
für die weltöffentlichkeit äuherlich nicht allzusehr zu erkennen sein. vah die
Slockade, Lnglandr hauptwafte aur dem weltkriege gegen veutschland, in-
zwischen stumpf geworden, hat nicht nur die britische ödmiralität, sondern vor
allem die englische wirtschaft;u spüren bekommen, die in immer stärkerem Mahe
unter den Zolgen üer klnwendung der deutschen Gegenblockade leidet. Lidell
hart hat in seinem Buch vor klusbruch der englischen Xrieges schon nicht die
sehr bequeme Knsicht der britischen Admiralität geteilt, dah die U-Sootgefahr
übsrwunüen und überholt sei. Lr rechnete schon damalr den ikngländern vor,
dah die deutschen Unterseeboote im weltkriege, obwohl niemalr mehr alr
dteihig U-Loote gleichzeitig „an der Krbeit" gewesen seien, inrgesamt eine
riesige Snzahl von Zerstörern und hilfrschiffen gebunüen hätten und in der
Lage gewesen seien, allein im Upril 1SI7 etwa eine Million klonnen zu ver-
senken. vamals hat tkngland sich mit der Linführung der Geleitzüge geholfen.
heute werden gleiche oder annähernd so hohe versenkungrziftern erreicht, ob-
wohl Lngland von Unfang an das Geleitzugrsgstem eingeführt hatte. Nicht
umsonst wier er weiter darauf hin, dah ikngland, mit Surnahme oon Uohle, an
allen Massenartikeln, die für die Uriegrmaterialerzeugung benötigt werden,
Mangel leidet und auherdem nur 1800 Zrachtschiff« gegen 2800 zu Seginn der
weltkriege; zur verfügung habe, diese wenigen Schifte also zumeist gröher und
damit leichter oerletzlicher seien.
vie birherige Gntwicklung der deutschen Slockad« gegen die Znsel hat Lidell
hart auch hier in oollem Umfange recht gegeben. Zwar haben üi« Sriten nach
alter Seeräubermethode sich üi« Schifte der Norweger, holländer, Selgier und
einen kleil der ftanzösischen handelrflotte angeeignet, zwar fahren amerika-
nische Schiffe in ihren viensten und sind alte amerikanische Zerstörer oon der
englischen ftriegrmarine übernommen worden, all üar bedeutet aber angesichtr
der stetig wachsenden versenkungrziffern durch die deutschen U-Soote, Über-
wasserstreitkräfte und die Lustwaffe nur einen Tropfen auf den heihen Stein.
vah «knglands versorgungrlage in immer steigendem Umfange zu einem pro-
blem wird, dessen Meisterung sich vielleicht schon in nicht allzu feiner Zukunft
alr unmöglich erweist, ist kein Geheimnir mehr, nachdem der englische ver-
sorgungrminister bereit; erklären muht«, Lngland seh« sich in Xürze schon vor
die Lntscheidung gestellt, entweüer nur noch Uriegrmaterial und kriegswichtige
Sohslofse oder nur Nahrungrmittel für seine Seoölkerung «inzuführen. wi«
hart gerade die Znsel auf diesem Gebiete getroffen ist, «rgibt sich aur der Ilat-
sache, dah bereitr im Zebruar in Lngland oier fleischlose Tage in der woche
eingeführt werden muhten, und dah gleichfallr seit Lnde Zebruar die britischen
Soldaten kein Gramm Zleisch mehr alr die Zivilbevölkerung erhalten. «kngland
muhte im Zrieden bereitr 75 bir 80prozent seine; Nahrungsmittelbedarfer ein-
führen. vamalr verkehrten die britischen Schiffe auf den nahen Nouten nach den
nordischen Ländern, oon denen die Znsel bedeutende Mengen an Sutter, Speck,
ikiern, Zleisch, holz, Lisen, Lisenlegierungen usw/ erhielt. heute müssen üie
noch oerbliebenen Schiffe den Ntlantik überqueren oder die Noute um Nfrika
befahren, wenn sie die englischen Nohstoffquellen erreichen wollen, verständlich,
dah die vielfach gesteigerte Reisedauer eine oerringerte ikinfuhr zur Zolge haben
muh. Vas Schiff, üa; ftüher oier Tage unterwegr war, ist heute 35 bis 40 Tage
auf der Noute um Nfrika auf See.
Zst er also einmal die wirkung der deutschen Slockade, die auf lange Sicht
gesehen durchaur in der Lage sein dürfte', die Znsel zur Napitulation zu zwingen,
so droht andererseitr di« britische Znsel den harten Schlägen der deutschen Lust-
waffe ;u erliegen. wenn Londoit heute schon durch den Mund seiner Znnen-
ministerr Morrison ertlären läht, dah Lngland die Schlacht der Zlammen ge-
winnen müsse, um durchzuhalten, dann erhellt daraur, wie vernichtend die
Schläge der deutschen Luftwaffe sind. Nach amerikanischen Meldungen sank nach
der Zerstörung Looentrgr die monatliche Zlugzeugproduktion Grohbritannienr
um 7W Stück. Seit jener Zeit hat Lnglanü aber immer neue Schläge erhalten,
die nicht nur ;u einer stetig sortschreitenden vernichtung der englischen Nriegr-
industrie geführt haben, sondern in den häfen der Znsel auch die Zerschlagung
der hafenanlagen und vorratrlager zur Zolge hatten. heute schon sieht sich
Lngland gezwungen, seinen warenoerkehr fast nur über kleine und kleinste
häfen zu leiten, weil die grohen häfen mit ihren riesigen Nnlagen für üie Lnt-
ladung der ankommenden Schiffe zerschlagen sind. wenn man daneben die
Zerstörung üer verkehrreinrichtungen und wichtigen Lisenbahnen betrachtet,
üann hat man eine ungefähre vorstellung von den versorgungr- und Lranrport-
schwierigkeiten, denen sich London gegenwärtig aurgesetzt sieht.
Nber nicht genug damit! Zu diesen schwachen punkten, die die verteidigung
des Mutterlander aufweist, kommt die Ledrohung de; Lmpirer an seinen emp-
findlichsten Stellen. Zmmer noch ist dar vreieck Nlexandria—Suezkanal-haifa
der vrehpunkt der britischen weltreiche», an denen e; aur den Nngeln gehoben
werden kann. Zwischen Libraltar, Suez und Singapur oerläuft der wichtigste
Neroenstrang des Lmpire, mit dessen vurchschneidung dessen ohnehin schon
stark gelockertes Gefüge aureinanderbrechen kann. Nlr wavell in Nordaftika
sein« grohe Dffensive startet« und in die Lgrenaika vorstieh, war er Lngland
nicht nur um einen prestigeerfolg zu tun. ver „Napoleon der wüste" sollte
Nordafrika sichern und damit die Unversehrtheit der durch dar Mittelmeer ver-
laufenden britischen Lebenrlinien garantieren.
Lr ist ander; gekommen, alr man es sich in London gedacht hat. Zn Nord-
afrika beträgt die Lntfernung der von unseren Truppen erreichten positionen
in Lustlinie bir Nlexandria keine 500 Nilometer. ver Sesitz Griechenlandr,
Nretar und der ägäischen Znseln bietet die Möglichkeit, mit hilf« der Luftwaffe
und dem Linsatz oon U-Sooten und Schnellbooten einen Niegel nach verna
auf nordaftikanischem Soden vorzuschieben, der die britischen Schiffe im öst-
lichen Mittelmeer gefangenhält und die versorgung der englischen Lruppen-
kontingente in Aggpten und dem mittleren Drient stark erschwert, wenn nicht
oöllig unmöglich macht. vie weitere Lntwicklung der Nriegslage nach der Lin-
nahm« Nretas hat gezeigt, dah mit den Nngriffen auf die englischen Sasen
in Nordafrika wie in Suez und haifa dar Signal zur völligen Lahmlegung der
Sriten in üiesem vezirk ihrer herrschaftrbereicher gegeben wurde. war von
den anüeren Stützpuntten Lngland; im Mittelmeer angesicht; dieser Sachlage
zu halten ist, liegt auf der hand. Malta fällt al; Liegeplatz oder Dperationr-
basi» unter der wirkung der ständigen deutschen Luftangriffe oöllig aur, und
Gibraltar ist zum Lazarett für die beschädigten englischen Seestreitkräfte ge-
worden.
wenn Lngland glaubte, mit der geheimen Nriegrbereitschast der Sowjet-
union noch einen Trumpf aurspielen zu können, dann zeigt er sich nun,
dah er sich auch hierin gründlich verrechnet hat. veutschlandr siegreicher
Nampf gegen den Solschswirmur ist zur Sache ganz Luropar geworden
und muh daher zwangrläufig Lnglandr Zsvlierung oollenden Nm Nur-
gang der Ningenr kann kein Zweifel mehr sein. Zu groh ist die Zahl üer
schwochen punkte in üer «nglischen vetteidigung. vor allem aber hat sich der
deutsche Soldat alr der besser« gezeigt überall üa. wo er dem Lngländer gegen-
übergetreten ist. Zn Narvii begann die Seri« der englischen Nückzüg« und führte
über vünflrchen, Nordaftika und Griechenland nach Nreta. llberall hat der
bessere Soldat gesiegt über «nglische Nnmahung und prahlerei. Lr wird Lng-
land ;u Soden zwingen. Leutnant herbert Starke
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Kann LnglanS Siesen Krieg gewinnen? — Lin engiischer INiiilärsachoerslänVlger gidl
llnlworl — vie Lhancen sinv glrich Null — Schläge, mil venen Lonvon nichi gerechnel hal
!)ie Zrage, ob Lngland viesen tlrieg gewinnen kann, wird in der englischen
Dffentlichkeit wie in den Zeitungen aller Länüer nicht heute zum ersten Male
gestellt. Sereitr ehe im September ISZS London den Zeitpunkt für gekommen
hielt, um den oon ihm vorbereiteten llonflikt^nun wirklich zum tfriege werüen
zu lassen, hat in iknglanü der bekannte englische Militärschriftsteller Liüell hart,
wohl der beste Sachkenner auf diesem Gebiet, seinen Landsleuten in dem Such
„Hie Oeksnoe ok öritsin" (vie verteidigung iknglandr) klipp und klar gesagt,
dah die englischen Lhancen, mit heiler haut aus einem ifriege gegen die Kchsen-
mächte herauszukommen, gleich Null seien. Zn diesem Such werden venk-
schriften oeröffentlicht, die Lidell hart im Suftrag der englischen tkriegrmini-
sters für den Generalstab aurgearbeitet hat, und sie zeigen in offenherzigster
weise die ganze Schwäche der britischen Steliungen. Zugegeben, Lidell hart
hat vieles damalr anders gesehen, wa; inzwischen durch die liriegrereignisse
einüeutig entschieden ist. Zmmer hat er aber die britischen Möglichkeiten gün-
stiger beurteilt und selbst !n seinen pessimistischsten Betrachtungen mit Schlägen,
wie sie Lngland inzwischen erhielt, nicht gerechnet.
Lnglandr schwache punkte liegen heute oor aller Welt often zutage. Lr kann
nur «ine Zrage der Zeit sein, wann dar englische Empire mit oder ohne ame-
rikanische hilfe zerschmettert am Soden liegt. liein Zweifel, London wird sich
bir zum letzten Kugenblick mit aller Lntschlossenheit und liraft wehren, die
ihm noch zur verfügung steht. <ks wäre Leichtsinn, wollten wir nicht jederzeit
in Sechnung stellen, datz wir einen Gegner vor unr haben, üer im ikrtragen
von Schlägen und im Surharren trotz aller Mitzerfolge unerhört zähe ist. Ze-
doch wird den Briten diermal alle Sturheit und Zähigkeit nichtr mehr nützen,
das Schicksal ihrer weltreicher ist heute bereitr entschieden, denn an zu oielen
oerschiedenen punkten sind sie gezwungen, ihre liräfte einzusetzen, um sich de;
deutschen Knsturms zu erwehren.
Slicken wir auf di« Znsel selbst, so ist aus englischen Stimmen zur Genüge
zu entnehmen, wie sehr Grohbritannien bereitr angeschlagen ist, mag es auch
für die weltöffentlichkeit äuherlich nicht allzusehr zu erkennen sein. vah die
Slockade, Lnglandr hauptwafte aur dem weltkriege gegen veutschland, in-
zwischen stumpf geworden, hat nicht nur die britische ödmiralität, sondern vor
allem die englische wirtschaft;u spüren bekommen, die in immer stärkerem Mahe
unter den Zolgen üer klnwendung der deutschen Gegenblockade leidet. Lidell
hart hat in seinem Buch vor klusbruch der englischen Xrieges schon nicht die
sehr bequeme Knsicht der britischen Admiralität geteilt, dah die U-Sootgefahr
übsrwunüen und überholt sei. Lr rechnete schon damalr den ikngländern vor,
dah die deutschen Unterseeboote im weltkriege, obwohl niemalr mehr alr
dteihig U-Loote gleichzeitig „an der Krbeit" gewesen seien, inrgesamt eine
riesige Snzahl von Zerstörern und hilfrschiffen gebunüen hätten und in der
Lage gewesen seien, allein im Upril 1SI7 etwa eine Million klonnen zu ver-
senken. vamals hat tkngland sich mit der Linführung der Geleitzüge geholfen.
heute werden gleiche oder annähernd so hohe versenkungrziftern erreicht, ob-
wohl Lngland von Unfang an das Geleitzugrsgstem eingeführt hatte. Nicht
umsonst wier er weiter darauf hin, dah ikngland, mit Surnahme oon Uohle, an
allen Massenartikeln, die für die Uriegrmaterialerzeugung benötigt werden,
Mangel leidet und auherdem nur 1800 Zrachtschiff« gegen 2800 zu Seginn der
weltkriege; zur verfügung habe, diese wenigen Schifte also zumeist gröher und
damit leichter oerletzlicher seien.
vie birherige Gntwicklung der deutschen Slockad« gegen die Znsel hat Lidell
hart auch hier in oollem Umfange recht gegeben. Zwar haben üi« Sriten nach
alter Seeräubermethode sich üi« Schifte der Norweger, holländer, Selgier und
einen kleil der ftanzösischen handelrflotte angeeignet, zwar fahren amerika-
nische Schiffe in ihren viensten und sind alte amerikanische Zerstörer oon der
englischen ftriegrmarine übernommen worden, all üar bedeutet aber angesichtr
der stetig wachsenden versenkungrziffern durch die deutschen U-Soote, Über-
wasserstreitkräfte und die Lustwaffe nur einen Tropfen auf den heihen Stein.
vah «knglands versorgungrlage in immer steigendem Umfange zu einem pro-
blem wird, dessen Meisterung sich vielleicht schon in nicht allzu feiner Zukunft
alr unmöglich erweist, ist kein Geheimnir mehr, nachdem der englische ver-
sorgungrminister bereit; erklären muht«, Lngland seh« sich in Xürze schon vor
die Lntscheidung gestellt, entweüer nur noch Uriegrmaterial und kriegswichtige
Sohslofse oder nur Nahrungrmittel für seine Seoölkerung «inzuführen. wi«
hart gerade die Znsel auf diesem Gebiete getroffen ist, «rgibt sich aur der Ilat-
sache, dah bereitr im Zebruar in Lngland oier fleischlose Tage in der woche
eingeführt werden muhten, und dah gleichfallr seit Lnde Zebruar die britischen
Soldaten kein Gramm Zleisch mehr alr die Zivilbevölkerung erhalten. «kngland
muhte im Zrieden bereitr 75 bir 80prozent seine; Nahrungsmittelbedarfer ein-
führen. vamalr verkehrten die britischen Schiffe auf den nahen Nouten nach den
nordischen Ländern, oon denen die Znsel bedeutende Mengen an Sutter, Speck,
ikiern, Zleisch, holz, Lisen, Lisenlegierungen usw/ erhielt. heute müssen üie
noch oerbliebenen Schiffe den Ntlantik überqueren oder die Noute um Nfrika
befahren, wenn sie die englischen Nohstoffquellen erreichen wollen, verständlich,
dah die vielfach gesteigerte Reisedauer eine oerringerte ikinfuhr zur Zolge haben
muh. Vas Schiff, üa; ftüher oier Tage unterwegr war, ist heute 35 bis 40 Tage
auf der Noute um Nfrika auf See.
Zst er also einmal die wirkung der deutschen Slockade, die auf lange Sicht
gesehen durchaur in der Lage sein dürfte', die Znsel zur Napitulation zu zwingen,
so droht andererseitr di« britische Znsel den harten Schlägen der deutschen Lust-
waffe ;u erliegen. wenn Londoit heute schon durch den Mund seiner Znnen-
ministerr Morrison ertlären läht, dah Lngland die Schlacht der Zlammen ge-
winnen müsse, um durchzuhalten, dann erhellt daraur, wie vernichtend die
Schläge der deutschen Luftwaffe sind. Nach amerikanischen Meldungen sank nach
der Zerstörung Looentrgr die monatliche Zlugzeugproduktion Grohbritannienr
um 7W Stück. Seit jener Zeit hat Lnglanü aber immer neue Schläge erhalten,
die nicht nur ;u einer stetig sortschreitenden vernichtung der englischen Nriegr-
industrie geführt haben, sondern in den häfen der Znsel auch die Zerschlagung
der hafenanlagen und vorratrlager zur Zolge hatten. heute schon sieht sich
Lngland gezwungen, seinen warenoerkehr fast nur über kleine und kleinste
häfen zu leiten, weil die grohen häfen mit ihren riesigen Nnlagen für üie Lnt-
ladung der ankommenden Schiffe zerschlagen sind. wenn man daneben die
Zerstörung üer verkehrreinrichtungen und wichtigen Lisenbahnen betrachtet,
üann hat man eine ungefähre vorstellung von den versorgungr- und Lranrport-
schwierigkeiten, denen sich London gegenwärtig aurgesetzt sieht.
Nber nicht genug damit! Zu diesen schwachen punkten, die die verteidigung
des Mutterlander aufweist, kommt die Ledrohung de; Lmpirer an seinen emp-
findlichsten Stellen. Zmmer noch ist dar vreieck Nlexandria—Suezkanal-haifa
der vrehpunkt der britischen weltreiche», an denen e; aur den Nngeln gehoben
werden kann. Zwischen Libraltar, Suez und Singapur oerläuft der wichtigste
Neroenstrang des Lmpire, mit dessen vurchschneidung dessen ohnehin schon
stark gelockertes Gefüge aureinanderbrechen kann. Nlr wavell in Nordaftika
sein« grohe Dffensive startet« und in die Lgrenaika vorstieh, war er Lngland
nicht nur um einen prestigeerfolg zu tun. ver „Napoleon der wüste" sollte
Nordafrika sichern und damit die Unversehrtheit der durch dar Mittelmeer ver-
laufenden britischen Lebenrlinien garantieren.
Lr ist ander; gekommen, alr man es sich in London gedacht hat. Zn Nord-
afrika beträgt die Lntfernung der von unseren Truppen erreichten positionen
in Lustlinie bir Nlexandria keine 500 Nilometer. ver Sesitz Griechenlandr,
Nretar und der ägäischen Znseln bietet die Möglichkeit, mit hilf« der Luftwaffe
und dem Linsatz oon U-Sooten und Schnellbooten einen Niegel nach verna
auf nordaftikanischem Soden vorzuschieben, der die britischen Schiffe im öst-
lichen Mittelmeer gefangenhält und die versorgung der englischen Lruppen-
kontingente in Aggpten und dem mittleren Drient stark erschwert, wenn nicht
oöllig unmöglich macht. vie weitere Lntwicklung der Nriegslage nach der Lin-
nahm« Nretas hat gezeigt, dah mit den Nngriffen auf die englischen Sasen
in Nordafrika wie in Suez und haifa dar Signal zur völligen Lahmlegung der
Sriten in üiesem vezirk ihrer herrschaftrbereicher gegeben wurde. war von
den anüeren Stützpuntten Lngland; im Mittelmeer angesicht; dieser Sachlage
zu halten ist, liegt auf der hand. Malta fällt al; Liegeplatz oder Dperationr-
basi» unter der wirkung der ständigen deutschen Luftangriffe oöllig aur, und
Gibraltar ist zum Lazarett für die beschädigten englischen Seestreitkräfte ge-
worden.
wenn Lngland glaubte, mit der geheimen Nriegrbereitschast der Sowjet-
union noch einen Trumpf aurspielen zu können, dann zeigt er sich nun,
dah er sich auch hierin gründlich verrechnet hat. veutschlandr siegreicher
Nampf gegen den Solschswirmur ist zur Sache ganz Luropar geworden
und muh daher zwangrläufig Lnglandr Zsvlierung oollenden Nm Nur-
gang der Ningenr kann kein Zweifel mehr sein. Zu groh ist die Zahl üer
schwochen punkte in üer «nglischen vetteidigung. vor allem aber hat sich der
deutsche Soldat alr der besser« gezeigt überall üa. wo er dem Lngländer gegen-
übergetreten ist. Zn Narvii begann die Seri« der englischen Nückzüg« und führte
über vünflrchen, Nordaftika und Griechenland nach Nreta. llberall hat der
bessere Soldat gesiegt über «nglische Nnmahung und prahlerei. Lr wird Lng-
land ;u Soden zwingen. Leutnant herbert Starke
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